Montag, 23. Januar 2012

ungewollte begegnungen...

Ach, wenn man teilweise ein paar Minuten der Uhr zurück drehen könnte, würde man da schon merken, dass es gewisse Anzeichen gab, die einen "warnen" wollten.

In meinem Fall: das Haus doch nicht und unter keinen Umständen (!!!) für einen Spaziergang mit Schila verlassen.

Dass ich mich selbst überhaupt nicht mag, ist bereits bekannt. Dass ich momentan auch nichts mit mir anfangen kann, ist auch ein offenes Buch. Ich will das Haus gar nicht verlassen, zwinge mich doch ab und zu dazu. Anders kommt irgendwie auch nicht wochenlang in Frage. Trotzdem brauche ich teilweise echt lange, um mich heraus zu trauen.

Es war so knapp nach 14 Uhr. Immer, sobald Britts Stimme versagt, wird Schila ganz hibbelig. Es ist meistens die Zeit, in der wir eine Runde drehen, da um 15 Uhr die Salesch anklopft ;-). Ich überlegte noch, ob ich mich wirklich rausbegeben will, an manchen Tagen hat man einfach keine Lust dazu. Ich ging also ins Bad und blickte in den Spiegel. Schon da ging die Kinnlade herunter und ich zog einen Lätsch.

Meine Frisur sah grauenhaft aus und umso mehr ich sie verbessern wollte, umso schlimmer sah es aus und umso mehr ziepte es. Und um mit dem Hund raus zu gehen, schminke ich mich auch überhaupt nicht mehr. Ich gehe mit Brille auf der Nase (naja, geldbedingt liegen Linsen auch eher nur für besondere Anlässe wie Partymachen und so drin), ohne Lidschatten, ohne Puder und ohne Wimperntusche. Einfach Natur pur halt :-).

Ich war kurz drauf und dran, einfach zu Hause zu bleiben. Aber Schila brachte schon ihren BH (ihr Gstältli wird so genannt und sie bringt es einem wirklich, wenn man sie dazu auffordert... Einfach genial dieser Hund ;-)), wedelte mit dem Schwanz und tänzelte aufgeregt durch die Wohnung. Und so liefen wir los.

Nun ja... Schon von weitem sah ich da so einen gewissen Typen. Und umso näher ich dem kam, umso eher dämmerte es mir, wer mir da entgegen gelatscht kam. Umdrehen konnte ich nicht mehr, dazu war es zu spät und es wäre auch zu auffällig gewesen. Also versuchte ich die Methode "Kopf hoch, kurz und knapp grüssen und eiligen Schrittes weiter".

Es war peinlich und ich habe ihn sogar gesiezt, während er einfach ein "Hallo" über die Lippen presste. Uah, im Nachhinein echt einfach zum im Boden versinken.

Ich habe mich echt unwohl gefühlt und heute mag ich mich besonders nicht. Ich kann mein Gesicht nicht mehr sehen und meine Haare haben mich schon so lange nicht mehr so arg gestört.

Und genau da begegnet man solchen Menschen.

Jaja, zurückblickend ist es nicht so schlimm und er wird mich wahrscheinlich schon wieder vergessen haben, aber doch ist das tief im Selbstwert verankert und mein Selbsthass hatte danach für ein paar Minuten Hochkonjuktur.

Ich weiss nicht, ob ihr euch an diese Geschichte erinnern könnt, als ich noch bei der letzten Stelle am Empfang bei der Krankenkasse tätig war? Dort gab es doch einen netten Typen, den ich ganz attraktiv und interessant fand (logisch, sonst wäre er in meinen Augen nicht nett gewesen *andenkopfhau* ;-)).

Einmal hatte ich ja sogar gedacht, ihn an meinem Bahnhof erblickt zu haben und daraus war die absurde Idee gewachsen, er wäre mir nachgereist. Bis ich ihn dann im Migros erblickt habe und es mir wie Schuppen von den Augen fiel: er sah dem Typen von der Arbeitssstelle einfach zum Verwechseln ähnlich und das auf eine echt irre Art und Weise (sie könnten echt als Zwillinge durchgehen).

Tja, diesem Typen bin ich heute über dem Weg gelaufen. Und es war mir mehr als unangenehm. Ich mache mir wahrscheinlich zu viele Gedanken und bin überzeugt, dass eigentlich alles vergessen ist. Aber trotzdem, wir sind Frauen, grübeln viel und ich bin und bleibe nun mal ich. Dagegen kann ich nichts machen. Für mich hat es sich schlimm angefühlt und danach hatte ich echt eine Kriese mit meinem Äusseren und meinem Auftreten.

Er hat aber gut gerochen, dass muss man ihm lassen. Seine Duftwolke durchlief ich noch ein paar Meter. Immerhin scheint er Geschmack zu haben *g*.

Und ja, ich werde mir mal den Satz einhämmern, dass der Mann, der sich mit mir zambrottagirlie einlässt und sein Leben mit mir bewältigen will (der arme Kerl, der sich dazu entscheidet (aus jetzt, es sollte eigentlich eine positive Beurteilung sein ;-))), echt einen grandiosen Geschmack beweist *lach*!

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