Freitag, 6. Januar 2012

ein schauer den rücken runter...

Gestern musste ich mal wieder schwer schlucken, als ich etwas von meiner Schwester erfuhr. Um 16.30 Uhr war ich von Zürich auf dem Nachhauseweg. Der Zug hatte so schon Verspätungen, weil irgendwie der Sturm losging und alles zusammenbrach.

In der S-Bahn versuchte meine Schwester mich zu erreichen. Ich bot ihr an, eine halbe Stunde auf sie zu warten, damit wir gemeinsam nach Hause fahren konnten (ich war mit dem Auto zu einem Bahnhof gefahren, wo ich alle fünfzehn Minuten einen Zug nach Zürich City habe). Sie schlug es aus und bedankte sich noch. Und um ehrlich zu sein wollte ich auch nur nach Hause. Schon in Zürich selbst hatte es fest gewindet. Teilweise windete einfach eine Felge so die Strasse entlang. Fand ich im ersten Moment lustig, danach jedoch gefährlich.

Tja, ich kam also bei Baby Jane an und schon da war so ein komischer Schneeregen im Gange. Ich stieg ein und wartete, bis die Scheibe eine freie Sicht bot. Danach fuhr ich vorsichtig los und die Seestrasse entlang. Die ist allgemein als gefährliche Strecke bekannt, wobei ich sie bei trockenen Verhältnissen sehr gerne befahre. Sie hat ein wenig Kurven und ich persönlich empfinde sie kaum als grosse Herausforderung. Sie ist gut zu bewältigen.

Nun ja... man sah keine zehn Meter weit. Natürlich drosselte ich sofort mein Tempo und anstelle der erlaubten 80 Kilometer pro Stunde fuhr ich mit 50 bis höchsten (!!!) 60 Km/h. Und selbst da bemerkte man, wie teilweise die Räder keinen Halt mehr auf der Strasse hatten und Aquaplaning drohte.

Ich bin keine Raserin. Und ich kenne mein Auto. Und doch ist ein solches Wetter nicht einkalkulierbar. Das kann mir keiner andrehen wollen. Es wurde immer schlimmer, der Wind blies mir fast die Scheiben weg und der Schnee fiel total ungelegen. Man sah wirklich nicht weit auf die Strecke.

Da konnte ich teilweise nur auffluchen, wie mir rasende Autofahrer entgegenkamen. Wer aus dieser Region kommt, weiss, was gestern zwischen 16.30 und 19.00 Uhr los war.

Meine Schwester hatte ab 18.00 Uhr keinen Verbindungszug mehr. Auf der Strecke, die ich keine zehn Minuten zuvor passiert hatte, hatte es einen Personenunfall gegeben. Was da genau geschehen ist, kann ich nicht beurteilen. Es gab heute keinen Artikel in der Zeitung.

Ich sass einfach nur neben Muddi (sie hatte den Anruf meiner Sister entgegengenommen) und schüttelte fassungslos den Kopf. Ich hatte mal wieder sehr knappes Glück gehabt.  Hätte ich auf meine Schwester gewartet, keine Ahnung, was da mit uns passiert wäre. Das nennt man wohl Schicksal. Sie hätte genauso gut darauf beharren können, dass ich mich in ein Café setze und ich auf sie warte...

Da ich nicht weiss, was vorgefallen ist, kann ich nur spekulieren. Aber ich tendiedere dazu, dass jemand einfach die Wetter- und Strassenverhältnisse total untertrieben und sich selbst überschätzt hat. Einfach dumme Raser, denen der Führerschein sofort entzogen werden sollte.

Ich kam schon etliche Male knapp nach einem Autounfall an einer Unfallstelle vorbei. Und jedes Mal lief es mir kalt den Rücken runter. Immerhin in dieser Hinsicht scheine ich Glück zu haben. Der Schutzengel arbeitet da ganz tüchtig. Wobei er da nicht auf mich achten muss, denn ich weiss, welche Verantwortung ich als Autofahrerin übernehmen muss, sobald ich mich hinters Steuer setze. Schon davor, wenn man es genau nehmen will (kein Alkohol, keine Medikamente, und und und).

Uaaaah, kein schönes Gefühl, wenn ich an gestern Abend zurück denke....

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