Samstag, 12. März 2011

anstrengende woche

Jep, ich habe eine wahrhaftig anstrengende Woche hinter mir. Obwohl ich ja eigentlich "unbeschäftigt" in Punkto Arbeit bin, bin ich mehr als einmal von A nach B gehetzt.

Am Montag hatte ich Therapie und am Nachmittag stand putzen an (ich habe mir vorgenommen, jeweils MO, MI und FR Zeit fürs Putzen und Haushalten einzuplanen). An den Dienstag kann ich mich nicht mehr erinnern.... Oh, klar, ich war beim Zahnarzt wegen den Weisheitszähnen. Die eine Seite machen wir dieses Jahr, die nächsten kommen dann in einem weiteren Jahr dran. Mal gucken, wie es finanziell aussieht (die Krankenkasse übernimmt 50 Prozent bis höchstens CHF 1'000). Da ich momentan nicht arbeite, kommt mir dies gerade gelegen.

Zudem lasse ich mir meine Zahnschaufel machen. Ich habe vor gut 11 Jahren einen blöden Unfall und ein Teil meines linken Schneidezahns ist rausgeflogen. Der Zahnart hat ihn einfach "aufgefüllt", nun sieht man den Rand wieder deutlich. Dies muss man alle 5 - 10 Jahre machen. Mein Arzt würde es für 220 CHF machen, ein angemessener Preis finde ich (Zahnversicherung bezahlt die Hälfte, also 110 CHF). Danach möchte ich mir Infos betreffend einer Zahnspange einholen. Klar, ich weiss, ich bin spät dran. Aber durch meine Weisheitszähne haben sich irgendie alle Zähne verschoben (oder es liegt an meinem niedrigen Selbstwert). Bis jetzt war ich immer zufrieden mit meinen Zähnen.... eben, bis jetzt.

Weiter im Text, sonst endet dieser Eintrag nie. Betreffend Zahnspange wird eine einfache oben und unten reichen. Mal gucken, wie ich mich fühle und wie sich alles verändert, sobald die Weisheitszähne raus sind. Vielleicht kehrt dann auch mein Glück zurück. Die Zahnspange würden meine Eltern eventuell zu einem Teil tragen. Ich war als Teenie immer froh, keine Zahnspange zu benötigen. Nun wünsche ich mir, hätte ich damals eine getragen. So eine einfach Spange über nacht ist überhaupt nicht schlimm. Und Gartenzäune kann man mittlerweile auch innen anbringen lassen.

Ich möchte nicht kindisch erscheinen, aber finde ich einfach nur fair, wenn sich meine Eltern bei mir beteiligen. Klar, ich fühle mich sonst schon als riesen Last, aber meine Geschwister haben ihre schöne Zahnstellung erhalten, ich nicht. Und ich verlange ja nicht den vollen Preis, einfach immerhin einen Anteil. Aber peut à peut.

Am Mittwochnachmittag hatte ich ein Vorstellungsgespräch bei einer Nachbarsgemeinde. Der Arbeitsweg würde 15 Minuten betragen, es wären 4 Tage die Woche. Ich würde innerhalb von 2 Jahren eine Ausbildung zur Zivilstandsbeamtin mit eidg. Fachausweis absolvieren.

Und ich stehe mir wohl selbst im Weg. Ich traue mir dies nicht ganz zu. Und mal ehrlich, ich soll in der Öffentlichkeit stehen? Ich hässliches Entlein? Die Heiratsrate würde rapide sinken : D! Spass bei Seite. Ich fand, dass ich beim Gespräch mehr als nur verschissen hatte. Ich fühlte mich danach miserabel.

Dementsprechend sank mein Selsbtwertgefühl und meine Laune von Minute zu Minute. Einzig die Spaziergänge mit Shila geben mir Kraft und helfen mir dabei, einfach mal die Natur zu geniessen und alles andere zu vergessen.

Ich bin voller Wut, Hass, Ohnmacht, Verzweiflung und Hilflosigkeit sowie Hoffnungslosigkeit. Zudem kämpfe ich fast täglich mit sehr starken und drängenden Suizidgedanken. Davon weiss jedoch niemand in meinem Umfeld, abgesehen von meinem neuen IPT-Berater (ich musste ihm ehrlich sagen, wie mein Gefühls- und Gesundheitszustand im Moment ist). Aber dies erkennt ihr im Verlauf des weiteren Textes.

Am Donnerstag ging ich mit Shila und meiner Schwester an den nahe gelegenen See spazieren. War ein toller Nachmittag. Vor allem, als meine Schwester auf einmal meinte: "Mein Ranzen hängt die ganze Zeit von der Jeans in die Weltgeschichte raus und du sagst mir nichts!". Als ich hinsah, bemerkte ich, dass sich ihr Bauch wirklich selbständig gemacht hatte und aus der Bluse lächelte : )!

Am Freitag hatte ich das Gespräch mit einem Berater von der IPT (Intégration Pour Tous (Integration für Alle)). Dies ist eine Institution, welche sich für geistig und körperlich Behinderte Menschen einsetzt. Man bezahlt keinen roten Rappen, muss aber Fahr- und Verpflegungskosten im Falle eines Praktikums selbst bezahlen. Temporär- und Festanstellungen sind möglich.

Und ja, ich hatte dieses Erstgespräch mit einem Mann. Zambrottagirlie musste sich zum ersten Mal einem "Mann" in punkto psychischer Verfassung öffnen. Es war ein komisches Gefühl, aber ich empfand ihn als kompetent und nett, von dem her wurde ich schnell warm. Und doch ist es einfach ein ganz anderes Gefühl, als wenn ich es einer Frau erzählt hätte. Naja, so habe ich schon mal geübt, sollte ich einen eventuellen Partnerkandidaten finden, haha *sarkastisch lach*.

Trotz dem guten Gespräch und einem Gefühl von gestärktem Rücken und nicht dem "Ich-bin-ganz-alleine-auf-dieser-Welt"-Gefühl, ging es mir mies. Und trotzdem ging ich meine Ladies besuchen.

Sie hatten Freude und meine Chefin meinte, dass der Herr vom Gespräch am Mittwoch bei ihr angerufen hatte, um Referenzen einzuholen. Sie hätten einen guten Eindruck von mir erhalten und ich wäre in der engeren Auswahl! Puah, ich war echt erstaunt und sie erzählte mir alles haarklein. Und doch weiss ich nicht, ob ich diesen Job auch annehmen würde. Klar, ich hätte genügend Geld zur Verfügung und hätte immerhin die Chance, mal alleine in einer Wohnung zu hausen (es lebt sich mit 80 % besser, als mit 60 %), geschweige denn davon, dass ich endlich raus aus der Arbeitslosigkeit wäre und eine Festanstellung hätte.. Und doch traue ich mir dies noch nicht zu. Was, wenn ich wieder aufgeben und wechseln muss? Welche Gemeinde nimmt mich da noch mit Kusshand?! Ich weiss einfach nicht, wo mir der Kopf steht. Ist meine Wahrnehmung im Moment echt SO gestört?! Scheint so. Oder mein Umfeld meint, ich seit wieder stärker, als sie eigentlich wissen (können).

Ich lasse es einfach mal auf mich zukommen.

Als ich gestern nach Hause kam, begann ich mit Wäschemachen, Bad- sowie Dusche- und dem Zimmerputzen. Eigentlich hätte ich gerne noch gesaugt, aber dafür war es zu spät. Dies mache ich nun nach diesem Eintrag. Danach geht es wieder raus mit Shila.

Und gestern liess ich meiner Wut zum ersten Mal ihren Lauf (bis jetzt habe ich sie immer kontrolliert (klar, ich rufe aus und schnaube, aber habe immer Angst und Respekt vor diesem Kontrollverlust)), aber gestern liess ich ihr einfach mal ihren Lauf. Wollte gucken, was mich wirklich beschäftigt, was für Wörter ich rausschreie und wie ich mich danach fühlen würde.

Und ich merkte: es ist etwas, dass ich sehr gut verdränge.

Es geht um die Dame, für die ich eingesprungen bin. Nicht falsch verstehen, ich bin froh, geht es ihr langsam wieder besser, aber warum kann sie nicht in Kur fahren, wie alle anderen Patienten vor ihr? Die machen alle für 3 Monate eine Kur, nur sie nicht!

Sie geht am DI, MI und FR arbeiten... Für 2 Stunden und geht dann für 1 bis 2 Stunden wieder nach Hause, sich ausruhen. Danach kommt sie teilweise wieder zur Arbeit oder bleibt ganz zu Hause.

Ich meine, warum denkt diese Dame nicht ein klein wenig an mich? Sie muss doch keine Angst haben, dass sie ihren Job verliert! Sie erhält doch ihr Taggeld im Krankheitsfall, warum arbeitet sie nicht einfach an einem Tag und lässt mich die anderen zwei Tage einspringen? So hätte ich immerhin noch etwas! Aber NEIN!

Und dies ist etwas, was mein Blut echt zum Kochen bringt. Ich finde es fies, mies und ungerecht. Ich würde da ganz anders denken und handeln. Aber lassen wir das.

Immerhin wachsen meine Haare (es scheint mal so). Heute konnte ich nach Lagner Zeit meine Haare mal wieder mit Scheitel zu einem Pferdeschwanz zusammen nehmen, ohne, dass es voll von Löchern gespickt ist.

Geduld. Geduld in der Liebe. In Punkto Job. In Punkto Gesundheit und in Punkto ÜBERALL bei mir.

Nicht gerade meine Stärke.

So, für heute ist's genug. Heute Abend wird die Grillsaison eingeläutet. Gibt lecker Fleisch mit verschiedenen Salaten (Grüner Salat, Mais-, Randen-, Tomaten-Mozzarella-, sowie Chabis- und Rüeblisalat). Freu mich darauf! Hoffentlich spielen wir dann auch zum ersten Mal im Jahr Scala Quaranta. Sonst kommen wir aus der Übung, im Sommer muss ich mich wieder gegen die Tschinggelis beweisen!

PS: ich habe mir für nächste Woche vorgenommen, mal endlich mit meinem neuen Roman zu starten.

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