Dienstag, 16. November 2010

schmachten & teilerfolge verbuchen

Bekanntlich bin ich Männern gegenüber sehr reserviert. Ich wirke distanziert und kühl, obwohl ich dies gar nicht will. Aber ich kann mein Verhalten nicht beeinflussen. Nur erklären : ). Ich kenne ja den Grund.

Trotzdem kann es sehr belastend sein, wenn dir ein Typ gefällt, du es ihm jedoch nicht zeigen kannst, weil tausende von Gedanken und Gefühlen deinen Körper durchströmen. Ein Mann hat keine Chance bei mir, solange ich nicht dieses Wohlgefühl und Teilvertrauen verspüre. Es gab schon Begegnungen, da ging es einigermasen. Ich benötigte zwar noch Zeit, um mich besser öffnen zu können, aber war nicht von Anfang an so verschlossen.

Ich weiss nicht, wie ich es erklären soll, aber bei solchen Begegnungen geht sofort eine Mauer den ganzen Körper hoch, ich bin total angespannt und verspüre diese Distanz... Etwas, das alles von mir wegschiebt. Ich spreche dann KEIN Wort mit diesem "männlichen Wesen".

Vor allem diese Gedanken können einen sehr lahm legen. Einerseits rasen Gedanken über mich durch meinen Kopf, andererseits gebe ich ihm schon gedanklich überhaupt keine Chance, mich kennen zu lernen ("Der ist eh wie alle anderen", "Macho", "Angeber", "Hält sich für weiss ich wen", "Der findet dich so oder so doof", "....")

Nun ja, letzten Freitag ist mir etwas passiert, unglaublich. Ich wartete auf einen Verbindungszug und setzte mich neben eine ältere Dame. Mir schräg gegenüber sass eine junge, bildhübsche Frau. Und wer setzte sich mir direkt gegenüber? Ein Traum von Mann... WOW, mir hat schon lange nicht mehr ein Typ so gut gefallen! Genau mein Geschmack: kurze, dunkle Haare, feurig-heisse braune Südländeraugen, schön gross (leider nur ein klein wenig zu schlank ; ))... Wow, mir blieb sofort der Atem weg und ich befürchte, meine Gesichtsfarbe änderte sich leicht ins rötliche *lach*! Ab und zu wagte ich es, ihn anzuschauen, unsere Blicke kreuzten sich vielleicht drei Mal. Zu mehr war ich nicht im Stande, leider *mühü*.

Diesen Freitag werde ich ihn nicht sehen, da ich krankheitsbedingt "frei" habe.

Am Samstag war ich mit der Schwester in Zürich "schneuggen". Sie hat sich eine Aladinhose geleistet, ich hielt durch *g*! Irgendwie überredete sie mich, doch auch etwas beim MC zu nehmen. Hätte ich mich nicht dazu verleiten lassen, hätte ich nicht diesen Teilerfolg erleben und verbuchen können *hihi*! Mir ist natürlich bewusst, werde ich es nicht jedes Mal so gut schaffen, wie da...

Da die Plätze sehr gut besetzt waren, wartete ich draussen (war ja herrliches Wetter!) bei einem Viererplatz. Kaum war sie weg, hörte ich schon ein: "Ist hier noch ein Platz frei?" Ich schaute auf und erblickte einen jungen Mann, blondes Haar, sah sympathisch aus (was bei mir wahrscheinlich den Erfolg ausgelöst hat ; )!). Ich bejahte, er setzte sich mir diagonal gegenüber. Keine Ahnung, was mich da gestochen hat, aber ich schaffte ein "en Guätä!" über die Lippen. Er schien erfreut, grinste und bedankte sich. Naja, bei mir schlichen sich dann schon Gedanken alla: "Hat er mit Kumpels eine Wette abgeschlossen, dass er sich nicht traut, sich zu mir zu setzen?", "Ist das jetzt eine Verarsche?", und so weiter.

Meine Schwester kam zu mir und wir begannen zu essen. Er wünschte auch uns einen guten Appetit. Er fragte sogar, ob er sich eine Serviette schnappen dürfe und verabschiedete sich höflich von uns.

Ich glaube, wäre er nicht so "sympathisch" auf den ersten Blick gewesen, wäre es eine echt doofe Situation gewesen. Wahrscheinlich brauche ich diesen ersten positiven Eindruck (bei mir sind nämlich viele Menschen schnell "unten durch", obwohl ich nichts mit ihnen zu tun habe. Ich mache dies unbewusst. Einzelne lerne ich näher kennen (und ändere teilweise meine Meinung über sie), andere sehe ich nie wieder in meinem Leben (aus verschiedenen Gründen, wie zum Beispiel "Mitfahrer" im Zug etc.)).

Jedenfalls kann ich stolz auf mich sein.

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