Sonntag, 7. November 2010

niedriges selbstwertgefühl...

Schon wieder habe ich mit diesem zu kämpfen. Naja, kein Wunder, wenn man weiss, wo ich gestern war.

Meine Haare brauchten dringend mal wieder einen Schnitt. Das letzte Mal war ich im April und man sah es den Spitzen an, dass ich sie vernachlässigt hatte. Eigentlich wollte ich, als ich mich angemeldet habe, auch die Haare mal wieder schön tönen und meine Mähne frisch erstrahlen lassen.

Aber da ich momentan so lichte Stellen am Oberkopf habe, dachte ich, es wäre besser, noch damit zu warten. Vor allem, weil ich aktuell auf meine Blutwerte warte und dann weitere Tests bei der Gynäkologin und Dermatalogin anstehen.

Nach dem Friseurtermin fühlte ich mich mehr als mies. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie sehr ich mich geschämt habe, als sie meine Haare gewaschen, abgerubbelt, gebürstet, geschnitten und geföhnt hat. Sie hatte vollen Blickwinkel auf diese doofen Stellen. Wenn sie mein Haar bürstete oder die Hand auf den Kopf legte, fühlte ich die Kälte auf meiner Kopfhaut. Ich war voller Ekel und Scham.

Und ich höre heute schon alle um mich herum: ist doch nicht so schlimm. Und meine Therapeutin: Frau Zambrottagirlie, sie müssen nichts an sich ändern, sie müssen es lernen zu akzeptieren. Und da werde ich rasend. Ich könnte akzeptieren, mit meinem Ohr zu leben. Dieses lasse ich jedoch machen, weil es sich immer wieder entzündet. Momentan schaffe ich es, zu akzeptieren, dass ich einen Damenbart habe. Er ist doch nicht sooooo auffällig, wie ich in schlechten Zeiten immer befürchtet habe. Aber welche Frau läuft freiwillig mit immer weniger Haaren herum?! Solche Sprüche kann ich echt nicht ertragen. Und auch keine alla: das sieht man doch überhaupt nicht! Kein Wunder, wenn ich meine Haare immer versuche geschickt nach hinten zu frisieren.

Ich war gestern den ganzen Tag über geknickt. Obwohl ich mit Pupa und ihrem Sohn unterwegs war, konnte ich mich nicht wirklich "gehen lassen". Ich fühlte mich beobachtet und so, als würde mir jeder aufs Haupt starren. Ich möchte nicht mehr unter Leute, es fühlt sich einfach so grauenhaft an. Am liebsten würde ich all meine Termine in der nächsten Zeit absagen. Und in einem solchen Zustand sollte man gemäss Therapeutin Körperübungen machen alla sich selbst jeden Tag eincrèmen?! Kann sie da nicht einfach verstehen, dass es schwierig ist, einen solch grossen Ekel und Groll sich selbst gegenüber zu überwinden?

Ich habe unheimliche Angst vom Ergebnis der Blutwerte nächsten Dienstag. Was, wenn alles in Ordnung ist, mein Hormonhaushalt genau in diesem Moment okay? Wenn man keinen Grund für meine lichten Stellen findet? Was hilft mir eine Gynäkologin, ich will eine Dermatalogin!

Aber am meisten macht mir Angst: was, wenn man nichts findet? Wenn es heisst: "Tja Zambrottagirlie, da kann man nichts machen."? Ich habe Angst vor mir selbst und meiner Reaktion in diesem Moment. SO werde ich hundertpro nicht weiterleben. Und wenn ja, dann werde ich mich nur noch zu Hause verkriechen.

Diese Nacht hatte ich einen Traum, den ich überhaupt nicht einordnen kann. Ich habe mich selbst in früheren Jahren gesehen. Und ich war die Kamerafrau. Auf einmal ging ich zu meinem vergangenen Ich hin und meinte zu ihr, sie solle auf sich acht geben. Nicht an sich selbst zweifeln. Kämpfen. Und auf einmal sah ich meine eigenen Unterarme, die ich meiner vergangenen Person zeigte. Und hörte mich sagen: "Siehst du, so werden deine Arme aussehen, wenn du kämpfst! Keine Schnitte mehr!"

Wahrscheinlich dieser Traum, weil ich gestern selbst einen unendlich starken Drang verspürt hatte, mich selbst zu verletzen. Keine Ahnung, wie ich es geschafft habe, dem zu widerstehen.

So, muss mich fertig machen. Es steht brunchen mit mon amour an. Lust rauszugehen habe ich keine.

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