Sonntag, 25. Juli 2010

lob & ekel...

... liegen teilweise echt nahe beieinander.

Zuerst einmal zum Lob: mir ist aufgefallen, dass meine Ankleide der Leiterin sehr gut gefällt. Sie schein zufrieden zu sein, wie ich bei der Arbeit erscheine : ). Naja, ich kann bekanntlich mit Lob nicht gerade gut umgehen bzw. ich muss diesen Umgang wieder lernen. Denn ich selbst lobe mich ja kaum. Wie soll ich also erst recht mit Lob von aussen umgehen (können)? Aber dies lerne ich ja in der Therapie. Ist gut, habe ich nun einen Job gefunden, denn so kann ich bei der Therapie viele Dinge aufarbeiten.

Was ich auch gut aufarbeiten kann, ist meine Fixiertheit auf die Mimik und Gestik der Mitmenschen. An gewissen Tagen richtet sich meine Stimmung total nach diesen Beobachtungen. Ich bin schnell verunsichert und zweifle einfach sofort ALLES an mir (Aussehen, Handlungen, Tätigkeiten, Beruf etc.) an. Aber dafür habe ich von der Therapeutin einen Fragebogen erhalten. Fragen, die mir echt helfen.

Zurück zum Thema. Am Freitag stand eine Assistentin am Empfang (die Leiterin und sie verstehen sich gut, verbringen viel Zeit miteinander). Auf einmal meinte sie: "Zambrottagirlie, ich wollte dir dies schon am Morgen sagen: du siehst heute echt hübsch aus. Sehr schön geschminkt und was du trägst, sieht ebenfalls wunderschön aus."

Ich wurde knallrot. Da meinte die Leiterin: "Hihi, mir ist ebenfalls aufgefallen, dass du bei Komplimenten schnell die Hautfarbe wechselst!".

Klar, mir schmeicheln solche tollen Worte. Aber was bringt es mir, wenn die wichtigen Dinge doch nicht ganz bei mir ankommen? Und was bringt es mir, wenn es der tolle Typ bei der Arbeit anscheinend doch nicht merkt? Ach, wir Frauen richten uns doch ständig nach den Männern. Dabei könnten wir genauso gut im Jogginganzug aus dem Haus hüpfen. Männer bleiben Männer. Und ich habe der Liebe ja bekanntlich abgeschworen.

Zurück zum Ekel. Am Abend kam ich nach Hause und da meinte Muddi:

"Babbo hat angerufen. Er wollte dich bereits beschuldigen, wo du die Fernbedienungen versteckt hast. Er hat so lange darauf beharrt, bis ich ihm gesagt habe, dass nur er und ich im Winter unten waren, du also nichts damit zu tun haben kannst."

Ich musste schmunzeln, Babbo verdächtigt mich noch oft und schnell. Wie immer : ), aber da stehe ich langsam drüber. Sie meinte weiter:

"Er fragte mich auch, ob wir unsere Bettbezüge auf dem Bett gelassen hatte. Ich verneinte. Er fragte weiter, ob wir die auch unter dem Bett horten würden. Ich verneinte erneut. Da kam mir in den Sinn, dass Zio und Zia deinen Cousin mit der Freundin öfters am Abend im Haus verschwinden hatten sehen. Nun wissen wir, was da abgelaufen ist."

In mir kam sofort Ekel auf. Macht man so etwas? Wäh. Typisch Pugliesi, echt. Typisch Cousin. Der achtet auf niemanden, als sich selbst. Er hat bereits zwei Roller geschrottet, die ihm geschenkt worden sind. Ebenfalls ein Auto musste daran glauben. Und sonst ist er einfach kein Sorgfältiger. Aber trotzdem, macht man so etwas? Klar, usner Haus steht das ganze Jahr über still, aber würdet ihr so etwas machen? Selbst Schuld, sind die Italiener da so engstirnig in Sachen Sex vor der Ehe. Die junge Generation könnte sich langsam durchsetzen. Oder ein grösseres Auto auftreiben.

Wäh, wäh, wäh. Einfach unglaublich! Meine Mutter ist so wütend, sie wird im die Leviten lesen, wenn sie nächste Woche in Italien gelandet ist. Das macht man doch einfach nicht. Und das Schloss wird ebenfalls ausgetauscht.

Das tolle an der Sache: wir haben den Schlüssel einem einzigen Onkel hinterlassen. Und wenn jemand den Schlüssel weitergegeben hat, dann er. Eine Schweinerei! Überall Zigaretten, Getränke und gebrauchte Bettlacken (ja, nicht einmal gewaschen!!!!).

Igittigitt.

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