Montag, 9. Dezember 2013

firmen-feier(n)

In diesem Geschäft stand letzte Woche mein zweites Weihnachtsessen an. Und ja, es war viel los. Viel an Eindrücke und Impressionen, aber auch viel an wertvollen Erfahrungen.

Und ja, ich könnte jemanden gewaltig zum Mond schiessen. Nicht im negativen Sinne. Einfach so, dass ich wieder ein wenig mehr zum Grübeln hatte.

Es begann schon donnerstags. Da kam ich in die Kaffeepause und der gewisse Mitarbeiter stand gerade irgendwie bei der Kaffeemaschine. Mir schien es schon so, als würde er ein wenig Zeit schinden, aber eben, ich verwarf den Gedanken sofort. Bis er meinte: "Kommst du heute auch an die Veranstaltung?" Ich so: "Ja." Ich stutzte, überlegte und fragte nach: "Wieso 'auch'?" Er erwiderte darauf nur, dass er ganz bestimmt mit von der Partie sei, da es um etwas Wichtiges gehen würde.

Es geht dabei um eine Veranstaltung, welche regelmässig stattfindet. Und unsere Lernenden nehmen daran teil, ist irgendwie Pflicht und gehört zur Ausbildung. Letztes Jahr war ich nicht mit von der Partie und wollte doch einmal sehen, was das Produkt meiner teilweise sehr intensiven Vorbereitung mit der Chefin ist (schon nur an Nerven, die es mich jeweils kostet -.-). Und so war für mich schon vor einem Monat klar, dass ich meine Lernende begleiten würde.

Naja, und so wusste ich, dass der gewisse Mitarbeiter auch mit von der Partie sein würde. Und ja, es war irgendwie ein wenig komisch. Einerseits das Gefühl und die Frage, was so passieren würde an diesem Abend und andererseits unnötige Gedanken à la "Neben wem wird er sich hinsetzen?" "Gibt es Möglichkeiten an Nähe und Berührungen?" Und ja, es hat mich schon eher ein wenig verwirrt. Und ich bin sowieso eher pessimistisch unterwegs in letzter Zeit (Eintrag folgt morgen -.-) und darum bin ich auch davon ausgegangen, dass der sich bestimmt nicht neben mich hinsetzen wird...!

Der Abend kam schnell und ich holte die Lernende ab. Wir sahen die Gruppe sofort und auch ein paar andere Mitarbeiter waren gekommen. Wir (der gewisse Mitarbeiter, meine Lernende und meine Wenigkeit) mussten in der Gästereihe sitzen. Lange Rede, kurzer Sinn: ich sass plötzlich in der Mitte der beiden. Und ich wusste nicht, ob es ihm recht war bzw. ich hatte mich einfach auf einem Stuhl hingesetzt und befand mich plötzlich in der Mitte. Und jaaaaa, ich habe mich während der ganzen Zeit mehr oder weniger wohl gefühlt und es mir gegönnt bzw. es mir "erlaubt" es einfach zu geniessen. Die meiste Zeit über spürte ich sein Hemd an meiner leichten Bluse und ich wusste nicht, ob es ihm auch bewusst war. Es ist ja eher etwas "rauer" Stoff bei ihm mit im Spiel gewesen. Und doch bin ich überzeugt davon, dass man Körperwärme wahrnimmt. Und ja, ich sass teilweise einfach da und genoss es einfach. Ungewohnt für mich, aber ich fand es wirklich schön.

Mit den Blicken war ich da eher unsicher unterwegs. Er hat schon ein-, zweimal in meine Richtung geschaut, aber ich habe mich eher gegen Ende getraut, um den Blick zu erwidern. Und einmal habe ich ihn erwischt, wie er eine Etage weiter nach unten verrutscht ist. Und man sagt ja schon, dass Männer den Frauen nicht grundlos auf die Lippen schauen. Naja... Pupa hat gestern einen Spruch gebracht, der mich wieder total verunsichert hat. Ich meine, die meisten Frauen kennen diesen "Flaum" um die Oberlippe herum. Ob nun verstärkt oder weniger gut sichtbar. Aber die meisten Frauen tragen Haare im Gesicht. Ich weiss jetzt natürlich nicht, wie es bei mir im Moment an dem Abend ausgesehen hatte ;-D! Natürlich ist der Kritiker von mir überzeugt, dass dieser gewisse Mitarbeiter das natürlich bemerkt hat und wie peinlich das doch nun für mich sein muss. Der andere Teil denkt sich einfach, dass der Kritiker seine Klappe halten soll und ich sehr wohl sinnliche Lippen habe, die einem Mann gerne positiv auffallen dürfen.

Der Abend neigte sich dem Ende zu und ich achtete ein paar Mal darauf, warum bzw. wie er seine Sitzposition veränderte. Meist dauerte es nicht lange und zack, hatte ich ihn wieder an "meiner Seite": Ich ermahnte mich jedoch dazu, mir nicht zu viel einzubilden.

Es kam der Punkt, an dem er mich fragte, ob ich ihn mitnehmen würde. Mir lag natürlich der Spruch auf den Lippen, dass er so gerne Laufen würde (:-p), aber bevor ich diesen sagen konnte, meinte meine Chefin in die Runde, dass sie noch froh über zwei bzw. vier Hände wäre, welche ihr mit den Tüten helfen würden (sie wollte sie noch an diesem Abend ins Büro schleppen). Sie nannte seinen sowie den Namen der Lernenden und somit war für mich klar, dass ich die stellvertretende Chefin mitnahm. In der Zwischenzeit hatte Pupa angerufen und wir machten spontan für ein spätes Dessert (es war schon knapp elf Uhr abends) ab. Und ja, ich fand es irgendwie gut, bekam er den Anruf mit. Ich nannte keinen Namen, aber es zeigt auch mein Leben, so, wie ich bin. Und dass ich nicht einfach dasitze und warte. Ich meinte - nachdem ich das Telefonat beendet hatte - zur stellvertretenden Chefin, ob wir die Sitzheizung bereits starten könnten und sie sagte begeistert zu. Der gewisse Mitarbeiter meinte nur (es klang sehr enttäuscht): "Och, Sitzheizung hätte ich jetzt auch gerne...".

Und so verabschiedete ich mich von den beiden bzw. noch von meiner Chefin. Jedoch einfach so, ohne grossen Händeschlag oder so. Ich brachte die stv. Chefin zum Bahnhof und ging weiter zu Pupa. Wir hatten noch einen schönen und langen Abend, es wurde frühmorgens für mich und ich hatte vielleicht knappe vier Stunden Schlaf.

Und schon kam der Freitag. Ich weiss nicht, ob es dem gewissen Mitarbeiter etwas unangenehm war und ob er ein wenig auf Abstand ging... eigentlich hat er sich nicht gross anders oder komisch verhalten, er schien sogar erfreut, als er mich kurz vor dem Mittag erblickt hatte. Beim Mittagstisch sass ich neben ihm und irgendwie hatte ich doch das Gefühl, den Platz des gewissen Mitarbeiters "geklaut" zu haben. Aber als ich dagestanden hatte, hatte der gewisse Mitarbeiter gemeint: "Ja, der ist noch frei. Kannst dich ruhig setzen!" Und doch war ich dann unsicher, ob ich den nicht weggeschnappt hatte. Tja... wie es so sein kann, sah der gewisse Mitarbeiter schon sehr gut aus. Seine Frisur war eher etwas verstrubbelt und ich fand das irgendwie schon sehr.... ja, ist ja schon gut: ich fand es sexy. Jetzt habe ich es gesagt. Punkt. Aus. Und das sein Hemd etwas offen stand fand ich natürlich auch nicht abwegig :-p.

Der Abend kam und damit das Weihnachtsessen. Ich zog mich noch um und entschied mich für eine schwarze Leggings, eine schwarze Strickjacke und ein königblaues Kleid, welches ich mir aus Hamburg mit nach Hause genommen habe. Das hat so einen schönen Ketteneinsatz am Hals und ich finde, die Farbe steht mir verdammt gut. Ja, ich habe mich wohl gefühlt und ja, ich habe Komplimente erhalten. Er kam irgendwie etwas später und stand dann auch nicht bei mir in der Nähe. Irgendwie hatte er auch nicht mit mir angestossen und ich wusste auch nicht recht, was das sollte. Als meine Chefin die Rede hielt, stand er mit dem launischen Mitarbeiter hinter mir, wobei letzter einfach ein komisches Gefühl in mir loslöste. Keine Ahnung, warum, aber ich habe mich enorm unsicher und irgendwie auch beobachtet gefühlt. Es ging mir gar nicht gut da. Uah.

Es ging um den Sitzplatz. Naja, irgendwie ergab es sich, dass ich mit einer Mitarbeiterin am Tisch mit den Lernenden sass und meine Chefin mag das ja überhaupt nicht. Keine Ahnung, was sie für ein Problem damit hat, dass ich mich gut mit denen verstehe. Und Fakt ist: an diesem Abend habe ich sie ein paar Mal nach hinten spitzeln sehen und ich freue mich schon auf morgen, wenn sie mich darauf ansprechen wird. Aber ich hatte kaum mit denen gesprochen, wenn sie mal schaute. Ich war immer vertieft mit der Mitarbeiterin. Der gewisse Mitarbeiter sass auch am Tisch, aber nicht neben mir. Und ja, so war der Abend irgendwie immer mehr für mich gelaufen. Er sprach auch nicht oft, viel starrte er irgendwie auf die Tischplatte und auch sonst war für mich der Abend "gelaufen". Es ging mir gut und doch wusste ich nicht, was das jetzt sollte. Vielleicht war es im am Donnerstag einfach zu viel gewesen und er wollte Abstand. Vielleicht hatte er ja Angst, ich würde alles falsch verstehen und mir Hoffnungen machen. Oder es war ihm unangenehm, dass wir uns näher waren und weiss nicht, wie ich es sehe und hat daher Angst, verletzt zu werden. Oder es hat sich einfach nicht anders ergeben.

Die Runde löste sich immer mehr auf, am Schluss sass ich dann mit ihm und der Mitarbeiterin bei den letzten des Geschäfts. Es war irgendwie eine lustige Runde, nur der gewisse Mitarbeiter stresste mich. Und ja, ich glaube da an meinen sechsten Sinn und ich vermute fast, ich habe ein wenig auffällig oft den gewissen Mitarbeiter "begutachtet". Und immer, wenn ich per Zufall mit meinem Blick den des launischen Mitarbeiters streifte, sah ich, wie der meinen Blick erwiderte. Es war aber kein "normaler" Blick, es schien für mich schon ein "belustigtes beobachten" oder auch Starren. Oder er fand es auch doof, hatte ich mit den Auszubildenden an einem Tisch gesessen (kommt mir gerade in den Sinn), aber nee.... da vertraue ich schon meinem ersten Eindruck.

Fakt ist: ich hatte ein mega tolles Gespräch mit dem Mitarbeiter, welcher meinem Babbo so ähnlich sieht. Gleiches Alter, gleiche Grösse, ähnlichen Körper und wie aus dem Gesicht geschnitten. Der hatte ein wenig Wein zu viel intus, aber er meinte zu mir, ob ich verheiratet oder verlobt sei. Ich verneinte und er schien erschüttert, wie das denn gehen könne, bei einer solch lustigen, lieben, aufgestellten und hübschen grossen Frau mit schönen Rundungen wie mir :-p. Natürlich hatte er wirklich zu viel Wein intus, aber ich fand es einfach süss und ja, ich hoffte auch, bekam der gewisse Mitarbeiter mit, hatte ich ein gutes Gespräch mit dem. Und ja, auch habe ich von ihm mitbekommen, dass er mit meinem Gspänli sprach und ja, ich glaube, vielleicht sind wir beide einfach zu schüchtern, wenn wir uns gemeinsam unterhalten sollten. Denn bei ihm scheint es mit meinem Gspänli zu klappen und bei mir mit diesem "Babbo-Mitarbeiter". Ausser, der gewisse Mitarbeiter will mir nicht mehr erzählen, weil er mich halt doof findet bzw. nie so einstuft, wie es bei mir den Anschein erweckt. Aber das glaube ich wiederum auch nicht, weil ich erzähle ihm ja auch kaum etwas und bei mir liegt es definitiv an meiner Schüchternheit. Warum also nicht auch bei ihm?

Ich erhielt wieder einen Anruf von Pupa und verabschiedete sich. Plötzlich standen alle auf und ich ging noch zur Toilette. Ich schloss den Abend so für mich ab.

Ich war die letzte und zog mir meinem Mantel über. Mir war nicht aufgefallen, dass nur noch er da war und als ich zur Tür laufen wollte, flog mir plötzlich meine Kapuzenschnur um die Ohren. Er grinste neben mir und meinte: "Die muss nach vorne... sie war hinten". Ich war natürlich verdutzt. Warum war es ihm aufgefallen und warum erlaubt er sich, diese auch nur anzufassen. Ich grinste nur und schnappte mir die seine und sagte: "Ach ja? Und deine ist vorne und muss eigentlich nach hinten?".

Joa, wir fuhren die Rolltreppe runter und ich meinte mir einfach: alles oder nichts. Ich tippelte zu ihm und stupste mit meinem Schuh gegen seinen Fuss und meinte (etwas näher an ihm): "Du stehst im Weg." Es kam nur ein "Tue ich das?".

Und ja, dann kam der Zeitpunkt des Abschieds. Er schien zu seinem Fahrrad zu laufen und drehte sich dann doch nochmals kurz zu mir ab. Er meinte: "Habe ich dir überhaupt schon Tschüss gesagt?" Ich verneinte und ja, da kam er auch schon auf mich zu und hob seinen Arm einladend nach rechts aussen. Ich schnappte mir seinen Oberarm und so gaben wir uns drei Wangenküsse. Ich habe diesmal versucht, es zu geniessen, aber ich weiss wieder nicht, wie wir dastanden und wie genau wir uns berührt haben. Ich weiss nur, dass ich ihm alles Gute gewünscht habe (er mir auch) und ich ihn einfach kurz mit meiner Hand - welche auf seinem Oberarm ruhte - drückte. Einen weiteren Blick habe ich mich nicht getraut.

Und ja, so fuhr ich zu Pupa. Einerseits glücklich, dass es doch noch zu einer "Kommunikation" gekommen war. Er hätte nicht warten müssen. Und doch, warum erst spätabends, wenn alle schon fast wieder weg sind? Klar, ich wäre umso enttäuschter gewesen, hätte das nicht so stattgefunden. Und doch, es hat mir wieder viele "Grübeleien beschert". Männer sind Männern gegenüber so, wenn sie sich mögen. Wenn sie Kumpels sind. Also auch Mädels gegenüber? Oder bekommt da alles eine andere Bedeutung? Pupa wollte natürlich alles wissen und meint die ganze Zeit, wir sollen uns endlich mal für den ersten Schritt trauen!

Aber da gibt es so viele Abers. Warum kommt nicht mehr? Erwarte ich zu viel? Überlege ich zu weit? Ich möchte es doch einfach geniessen. Und immer mehr wird mir bewusst, dass es einfach immer schwieriger wird, einen Partner zu finden. Ich selbst habe im Moment wieder vermehrt Probleme mit mir und meinem Selbstbild. Ich kann es mir einfach nicht vorstellen, dass der etwas an mir finden könnte.

Und morgen steht ein wichtiger Termin für mich an, der meine Weiblichkeit hoffentlich ein wenig zurück bringt. Und um ehrlich zu sein, bin ich damit schon ausgelastet genug an Grübeleien. Ich bin extrem nervös und hoffe wirklich, dass es dann ein wenig bergauf geht. Aber es macht das Thema Männer nicht leichter. Es zeigt mir einfach eine Baustelle mehr in meinem Leben.

Und die momentane Einsamkeit, mein Ess-, Kauf- und Ritzverhalten zeigtt mir einfach einmal mehr, dass ich es vielleicht doch lieber sein lassen sollte. Der Mann tut mir schon so nur leid genug. Ich bin ein schlechter Mensch und ich weiss wirklich nicht, wo das enden würde. Klar, es gibt schlimmere Beispiele wie eine zambrottagirlie. Aber wenn man sich selbst nicht sehen, riechen und schmecken mag, wie soll man dies einer anderen Person "erlauben" können?

Ich sehe es so, wie es war. Ein schöner Abend im Kreise gewisser Mitarbeiter. Welche mich in ihrer Runde aufgenommen haben, welche meine Art mögen (hat der Babbo-Mitarbeiter zig mal bestätigt ;-)) und ich finde es einfach krass, wenn ich den letzten Abend mit dem Weihnachtsessen vor einem Jahr vergleiche. Ich bin wirklich Teil eines Teams geworden.

Mit dem gewissen Mitarbeiter geht es diese Woche weiter... ich mache weiter, wie bisher. Erhoffen ist erlaubt, erwarte einfach doch nicht zu viel. Und doch ist es schön, wenn das Wünschenswerte dann auch eintrifft. Mal sehen, was am Donnerstag so passiert...

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