Montag, 5. Oktober 2015

der kindersammler

In Amerika habe ich in den neun Wochen ganze sechs oder sieben Bücher verschlungen. Etliche sind dort geblieben, weil sie nicht mein Ding waren. Da war ich teilweise wirklich enttäuscht von Kriminalautoren, welche mich bis dato eher begeistert hatten.

Ich habe mir zwei Krimis in Englisch geleistet von Lisa Jackson sowie ein weiterer englischer Roman. Den letzteren habe ich ebenfalls dort gelassen, weil er eher Schrott in meinen Augen war. Den einten Krimi von Jackson habe ich verschlungen und war stolz auf mich und begeistert davon, wie einfach gut und fliessend der zu lesen war. Den werde ich hier auch noch präsentieren. Den zweiten von Lisa Jackson lese ich hier dann noch. Vorfreude herrscht!

Ich war unsicher, ob es sich überhaupt lohnt, über Bücher zu berichten, welche ich vor bald drei Monaten gelesen habe. Aber ich erinnere mich noch erstaunlich gut an die Prachtwerke. Vor allem fand ich es natürlich toll, wie viel mehr ich in Amerika zum Lesen kam. Ich war schon immer eine Leseratte, aber die letzten Jahre waren eher so, dass in die Glotze gaffen eher entspannend ist und ich vor dem Licht löschen und die Augen schliessen nachts lieber Verliebt in Berlin oder Anna und die Liebe (längst eingestellte Serien ;-)) nachgucke. Dabei ist Lesen nun mal wirklich eine grosse Leidenschaft meinerseits. So auch das Tippen. Nach meinen zig Fotobüchern werde ich an einem zweiten Roman tippen. Darauf freue ich mich jetzt schon. Denn Berlin habe ich heute fertig erstellt (also das physische Fotoalbum, CD's mit Sicherheitskopien erstelle ich dann zum Schluss). Nun geht es weiter mit Hamburg. Mallorca und Köln sowie London mache ich wahrscheinlich am PC mit Ifolor. Oder doch auch persönlich, ich weiss nicht. Mich entspannt das Basteln halt schon und man schwelgt so schön in den Erinnerungen... Worum geht es in diesem Post noch einmal ;-p?!

Zum Klappentext:

Anne und ihr Mann Harald erleben den Alptraum aller Eltern. Während eines Toscana-Urlaubs verschwindet ihr Kind beim Spielen spurlos und sie müssen zwei Wochen später unverrichteter Dige nach Hause fahren. Zehn Jahre danach kehrt Anne an den Ort des Geschehens zurück, um herauszufinden, was damals passiert ist. In einem einsamen Tal kauft sie eine romantische Wassermühle von einem charismatischen Deutschen. Der Mann fasziniert sie, und sie vertraut ihm bereits nach kurzer Zeit blind. Sie weiss nicht, dass dieser charmante, freundliche Mann ein Massenmörder ist, der sowohl in Deutschland als auch in Italien mehrere Kinder getötet hat und sich seit Jahren unbehelligt in den toscanischen Bergen versteckt hält.

Meine Meinung:

Wie ich es von Sabine Thiesler gewohnt bin, hat mich ihr Werk in den Bann gezogen. Da war die Spannung, die Trauer, die Wut und die Liebe. Es war einfach wirklich eindrücklich, wie man stiller Begleiter dieses Täters war und teilweise vergass, was dieser eigentlich im Schilde führte. Es schien teilweise so banal einfach und alltäglich, dass ich selbst erschrak, wenn es "zur Sache" kam und der Täter diese jungen Buben missbrauchte und tötete.

Man bekommt vieles aus der Vergangenheit des Täters mit. Meine Verachtung ist da eher gewachsen, ich konnte kein Verständnis aufbringen. Zwei Familien mit missbrauchten und getöteten Buben kommen auch intensiver im Buch vor - darunter eben die Familie von Anne und Harald.

Thiesler schweifte immer mal wieder in die eigenen Leben der Charaktere ab. aber es war nie zu viel. Ich fand es wirklich gut gehalten und wie sie die Landschaften beschrieb, ist und bleibt halt einfach genial. Man hat das Gefühl, als wäre man selbst in der Toscana. Schön.

Irgendwie kann man schnell eins und eins zusammenzählen und es ist ja auch irgendwie klar, wer der Täter ist, wie er heisst etc. Also, da würde ich mich langsam doch als so trainierte Krimi- und Thrillerleserin nennen, der man mittlerweile doch eher weniger etwas vormachen kann. Ich verschlinge die Bücher und meine Alarmglocken läuten schon teilweise früh. Vielleicht spielt auch oft die Fantasie mit. Und davon habe ich eine Menge. Oder ist es meine verdorbene. dunkle Seite *schluck*...? Wie auch immer ;-).

Gegen Ende fiebert man natürlich voll mit und doch scheint es einem lange, als hätte sich selbst Thiesler ein wenig verrannt. Ich fragte mich dann, wie man je auf den Täter kommen sollte (als Leser kennt man diesen ja, es geht eher darum, wie Anne zum Mörder ihres Kindes kommt und zur Leiche ihres Sohnes. Weil sie noch immer davon ausgeht, dass dieser irgendwo leben könnte). Sie hatte aber auch da perfekte Charaktere zur Hand. welche früh in der Geschichte vorkamen und dann perfekt zu ihrem Einsatz kamen.

Am Schluss passiert noch etwas, was mich zum Grübeln brachte und wo die Meinungen nun mal auseinander gehen. Einerseits kann ich es verstehen. Andererseits kommt mir der Täter zu einfach davon. Für mich müsste ein solcher Mensch eingesperrt und gefoltert werden. .Wasser und Brot. Kein Luxus. Leiden. Und nicht dann doch irgendwie so "einfach" davonkommen, weil ein Dritter Gott spielt.

Aber mehr wird nicht verraten :-). Vielleicht nicht gerade das beste Werk für sehr zarte Gemüter und sensible Magen. Es ist ein Prachtwerk und ich fand es wirklich mitreissend. Und doch wieder so grauenhaft, dass man nur trocken schlucken konnte und sich die Kehle einem zuschnürte...

Und das las ich teilweise alleine in einem Hotel- bzw. Motelzimmer. Irgendwo in der Pampa. Gruselig :-).

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