Freitag, 22. März 2013

eine turbulente woche...

... geht endlich, endlich, endlich zu Ende. Die letzten zwei hatten es gerade ein wenig zu sehr in sich nach meinem Geschmack. Und doch erstaunlich, wie man sich immer wieder aufrafft und einfach weiter macht, weil etwas anderes für einen gar nicht in Frage kommt.

Wenn mir das alles zwei Jahre früher bewusst gewesen wäre... oder noch früher. Dann hätte ich echt früher einen Stop eingelegt. Ich meine, wir haben es sehr gut in der Schweiz. Aber diese Bürokratie und teilweise auch Härte und Disziplin. Diese verschiedenen Rechte und in die Materien, die man sich reinlesen muss. Und für Laien sind solche Versicherungssachen echt kompliziert, wobei ich mich (ohne von mir selbst überzeugt klingen zu wollen) doch eher zu den „intelligenteren“ unter uns zähle. Und doch... kein Wunder benötigen da viele Menschen Hilfe. Meine Eltern befassen sich gerade mit Frührente vom Vater und Rente von der Mutter. Was da alles zu beachten ist, mei!

Und in solchen Situationen gibt es dann Tage, in denen ich einfach nichts mehr hören, sehen oder mitbekommen will. Einfach weg. Alles hinschmeissen, Gelder auszahlen lassen, Konto plündern und ab nach Italien. Ich weiss, keine Lösung und man denke dann später ans Rentenalter, wo natürlich alles von vorne beginnen würde. Aber wenn es möglich wäre, wäre ich schon längstens unten und würde mit einem kleinen Zustupf jeden Monat von jemandem echt gut über die Runden kommen. Aber erstens: dort unten ist es auch nicht immer leicht, zweitens: nutzt es sich ab und drittens: ich will niemandem auf der Tasche liegen bzw. es soll sich niemand für mich verpflichtet fühlen.

Aber die Vorstellung von Italien ganz allein gefällt mir gut. Aber auch da käme eine Bürokratie auf mich zu, alles bewusst. Aber rein gemäss Traumvorstellung wäre ich da frei, könnte walten und schalten, wie ich wollen würde und meine Gedanken wären ganz woanders, als hier teilweise. Ich wäre ich. Einfach dieses Gefühl mal wieder spüren wie in den langen Ferien der letzten Jahre.

Ich bin dankbar um meine Familie. Vieles hätte ich nie geschafft, das ist mir alles bewusst. Und doch bin ich es echt einfach leid, das alles mitmachen zu müssen. Und ohne böse zu klingen bin ich auch froh um Pupa. Sie versteht mich ohne Worte. Und doch sehe ich ein Beispiel, wo ich nie „landen“ möchte. So hart es klingen mag, aber so ist es einfach. Und ich bin wohl einfach zu perfektionistisch und pflichtbewusst.

Als ich mich dazumal entschlossen habe, Hilfe zu holen, dachte ich, dass dies in höchstens zwei Jahren alles durch gewesen wäre. Aber dazu kam die immer mal wieder anhaltende Arbeitslosigkeit und es wollte einfach alles nicht. Und da war mir nicht bewusst, dass die wahre Prüfung eigentlich erst kommt, wenn man sich auf einen neuen Weg begibt. Und der ist im Moment mal wieder verdammt hart und steinig. Ich dachte eigentlich, das Schlimmste hätte ich hinter mir... Nix da.

Natürlich war diese Woche auch viel mit Schamgefühl verbunden. Gegenüber den Mitarbeitern und natürlich dem bestimmten Mitarbeiter auch.

Und überall Paare, die sich finden. Klar, ich stelle es mir für mich verdammt schwierig vor und ich weiss auch gar nicht, ob ich jemals bereit für etwas wäre oder bin. Und doch sehe ich überall Menschen, die trotz Probleme zusammen kommen. Egal, ob psychischer oder physischer Natur. Und das verletzt enorm.

Egal, ob er etwas weiss oder nicht: diese Woche war mal seit langem wieder eine „gefühlte einfache“ für mich. Keine Anspannung, wenn er in der Nähe war. Und doch bin ich überzeugt, dass genau Geschehnisse, welche in den letzten Tagen vorgefallen sind, mich auch dieses Wochenende noch verfolgen werden.

Eigentlich wollte ich den Satz anders beenden :-). Egal, ob er es weiss oder nicht: er scheint kein Problem damit zu haben. Und aus dem Schreiben ging ja nie heraus, was genau los ist. Und es ist etwas, was zwei Jahre her ist und auch jetzt noch besteht. Und man hat mich so kennen gelernt, wie ich mich gebe. Und ich denke, genau das überzeugt die Leute. Man sieht mich so, wie ich bin. Und meist bin ich ja ganz anders, als es innerlich oft in mir aussieht.

Diese Woche hatte ich mal wieder ein Gefühl der „Seelenverwandschaft“. Ist fast übertrieben und doch glaube ich, gibt es Menschen, mit denen man sich einfach wortlos versteht. Oder einfach sich wohl in deren Nähe fühlt.

Einmal in dieser Woche hat mich eine Mitarbeiterin ausgefragt, wie es im Thermalbad am Freitag davor gewesen war. Er war auch noch im gleichen Raum. Ich beantwortete ihre Frage und plötzlich wollte sie wissen, ob es auch hübsche Männer gegeben hätte. Ich runzelte nur die Stirn, sie fragte erneut nach und ich runzelte weiter die Stirn. Der Mitarbeiter lachte nur auf, gab mir einen leichten Boxer auf den Oberarm und meinte, ob er den Raum verlassen müsse. Makaber in der Situation: ich denke mir oft, dass Menschen meine Oberarme berühren und direkt am anderen Ende des Stoffes habe ich unter Umständen gerade Wunden. Und diese Woche war es leider mal wieder so. Bin aber trotzdem ins Thermalbad. Musste mir selbst sagen „selber Schuld“. Und seien wir doch mal ehrlich: den meisten Mitmenschen unter uns fällt es nicht auf.

Ich erhoffte mir natürlich durch seine Aussage und Handlung, dass es eine Art „hei, ich bin dann auch noch da, denk nicht an andere Männer!“ war. Aber eben, auch eine zambrottagirlie darf mal seeeeehr übertrieben hoffen und träumen ;-).

Es gab dann auch ein paar Tage mit Situationen, in denen ich eine Art von Eifersucht verspürt habe. Und das hat mich dann echt ganz irritiert. Der Kritiker war natürlich total auf meiner Seite. Natürlich ist die andere hübscher, attraktiver, schlanker und blonder! Wie ich überhaupt auf die Idee komme... Und da bewundere ich Frauen immer wieder, wie sie in der Beziehung mit dem Gedanken klar kommen. Das man weiss, man ist die Eine für den Partner. Man ist perfekt für ihn. Und andere guckt er sich an, aber essen tut er immer noch zu Hause. Ich stelle es mir echt schwierig vor.

An einem Morgen habe ich dann den Postdienst erledigt. Er war eher früh im Büro und betrat diesen. Naja, zum Glück war mir nicht gerade sehr heiss und so war ich auch eher lockerer. Es gab schon Situationen, da war ich echt überanstrengt und wenn dann Kontaktaufnahme folgt, bin ich sehr abweisend. Ich hasse es, wenn mich Menschen schwitzend sehen. Aber an diesem Morgen war es ja nicht so. Es ging, das Gespräch begann etwas harzig. Er gesellte sich zu mir, lehnte sich leicht und vorsichtig vor und so berührten sich unsere Oberarme. Eine sehr feine und weiche Geste, die sich einfach so was von hammer angefühlt hat. Und ich stand wieder da und wünschte mir einfach mehr. Er witzelte, er müsse ja gucken, ob ich es richtig machen würde. Und ich witzelte zurück. Wir lachten auch und ja, es fühlte sich echt gut an.

Nur hatten wir es in der Pause indirekt zwei Mal mit einem bestimmten Thema zu einer bestimmten Rente und da war es mir einfach zu viel. Vor allem die Unklarheit, ob er nun mehr weiss oder nicht. Aber alles blieb souverän.

So, nun noch den Endspurt.

Heute hatte ich auch wieder das Gefühl dieser Verbundenheit. Er liess sich in der Pause neben mich nieder, liess nicht viel Platz und ich fühlte mich verdammt wohl. Ich spürte wieder, wie meine ganze rechte Seite warm wurde, sobald er mich kurz mit seinem Oberarm (eigentlich gab es an diesem Morgen in dieser betreffenden Pause doch ein paar Berührungen mehr ;-)) gestreift hatte und auch sonst war es einfach ein Gefühl der Geborgenheit. Die Nähe war mir nicht unangenehm und die anfängliche Wärme wuchs immer mehr zu einer Hitze. Mein Körper "lebte" nach langer Zeit und es fühlte sich schön an. Und ich nehme mir vor, vielleicht auch mal selbst so einen Stupser zu starten.

Klar, es gab dann auch wieder Situationen, wo ich mich mal wieder tausend Dinge hätte fragen können, aber jetzt geniesse ich einfach mal.

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