Sonntag, 4. November 2012

im tal des fuchses

Hach, in letzter Zeit habe ich das Gefühl, dass ich entweder weniger zum Lesen komme, es weniger gern tue oder die Bücher einfach weniger das sind, was sie mal waren. Teilweise kommen sie mir wirklich einfach wie ein Muss an Geschriebenem vor.
 
Mein aktuellstes Buch war das neuste von Charlotte Link. Meine Erwartungen, Hoffnungen sowie meine Freude waren enorm hoch, haben mir ihre letzten Werke doch mehr als gut gefallen.
 
Zum Klappentext:
 
Was, wenn dein Entführer spurlos verschwindet und niemand weiss, wo du bist?
 
Ein sonniger Augusttag, ein einsam gelegener Parkplatz zwischen Wiesen und Feldern. Vanessa Willard wartet auf ihren Mann, der noch eine Runde mit dem Hund dreht. In Gedanken versunken, bemerkt sie das Auto nicht, dass sich nähert. Als sie ein unheimliches Gefühl beschleicht, ist es schon zu spät: Ein Fremder taucht auf, überwältigt, betäubt und verschleppt sie. In einer Kiste gesperrt, wird sie in einer Höhle versteckt, ausgestattet mit Wasser und Nahrung für eine Woche. Doch noch ehe der Täter seine Lösegeldforderung an ihren Mann stellen kann, wird er wegen eines anderen Deliktes verhaftet. Und überlasst Vanessa ihrem Schicksal.
 
Meine Meinung:
 
Ich bin eher enttäuscht von diesem Werk. Beim Klappentext war ich Feuer und Flamme, dachte an einen Überlebenskampf. Auch die kurze Zusammenfassung im Inneren des Buches klang vielversprechend, obwohl der Täter da genannt wurde (was ich überhaupt nicht als schlimm empfunden habe...).
 
Naja, die ersten Seiten waren spannend, wie immer. Der Stil von Link kommt sofort durch und man ist schnell und fliessend in der Geschichte drin. Bei ihr braucht man wirklich überhaupt keine Berührungsängste zu haben.
 
Nach der Entführung folgt schnell ein Sprung zur Entlassung des Täters. Nichts Näheres über Vanessa und ihrem Überlebenskampf. Es muss nicht nötig sein, aber der Klappentext hat mich genau darauf "glustig" gemacht. Nicht falsch verstehen, ich bin keine Sadistin oder so, aber genau solche Dinge kann Charlotte Link eben. Wie oft kämpfen ihre Hauptfiguren um ihr Leben, schreibt die Autorin mitreissend und man bibbert einfach mit... Das hat mir in diesem Buch so was von gefehlt!
 
Nach der Freilassung kommt schnell der Alltag. Von da an plätschern zwei Geschichten irgendwie nebeneinander her, eine Story in der Ich-Form geschrieben, die andere von der Sicht bzw. mit dem Umfeld des Täters aus. Die Geschichten laufen parallel, werden sich jedoch früher oder später kreuzen.
 
Es war teilweise langatmig und irgendwie fehlte für mich die Spannung. Es war kein Aufbau für mich ersichtlich und irgendwie lag da auch kein Funke in der Luft, der sich immer und stetig zu etwas bildete, was einem einfach nur noch die Luft anhalten hätte lassen können.
 
Der Schluss war grandios und ich hätte nie auf den Täter getippt.
 
Und doch, mir fehlte einfach ein wenig mehr. Es kam mir so vor, als hätte einfach schnell ein weiteres Werk fertig gestellt werden müssen. Ich bin sicher, Link kann das um Welten besser.
 
Das Buch wird bestimmt mal wieder in die Hände genommen. Aber es gibt ganz klar andere Favoriten von dieser tollen Autorin.

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