Sonntag, 31. Juli 2016

verwesung

Ein neues Werk, ein neuer Autor. Von Simon Beckett hatte ich zuvor noch nie gehört und auch noch kein Buch von ihm gelesen. Ich glaube, ich habe mir dieses Buch bei ExLibris vergünstigt gekauft.

Zum Klappentext:

Das Zimmer ist ein Trümmerhaufen, die junge Frau grausam zugerichtet. Um Hilfe hatte sie nicht rufen können - stumm, wie sie war. Neben der Leiche findet man ihren Mörder, blutverschmiert. Jerome Monk wurde nicht nur wegen seiner hünenhaften Gestalt von allen gefürchtet. Schon lange steht er im Verdacht, drei junge Frauen entführt zu haben. Als er nun alle vier Morde gesteht, ist niemand überrascht. Doch Monk weigert sich zu verraten, wo er die Leichen vergraben hat. Auch der Einsatz des forensischen Anthropologen, Dr. David Hunter, bringt keine neuen Erkenntnisse.

Acht Jahre später gelingt Monk die Flucht aus dem Zuchthaus. Panik befällt die Anwohner der Gegend. David Hunter versucht, Monk zu stoppen. Doch der kennt sich in der nebligen Einsamkeit des Dartmoors besser aus als jeder andere.

Meine Meinung:

Ich bin schon oft von mir nicht allzu gross bekannten Autoren überrascht und überzeugt worden. Es gibt ein paar Werke in meinem Bücherregal, welche dies bezeugen.

Leider gehört dieses Buch nicht wirklich dazu. Es war ein guter Krimi - zu Beginn. Obwohl man am Anfang eher einen langen Atem braucht. Es ist sehr sachlich und auf die Arbeit von diesem Hauptcharakter, David Hunter, beschränkt. Aber nach den obligatorischen 50 - 80 Seiten "Chance" meinerseits, ging es dann mit der eigentlichen Geschichte los.

Ich war eher enttäuscht, denn gemäss Klappentext hatte ich viel Spannenderes erwartet. Ich dachte, dass es da wirklich um das Auffinden dieser stummen Toten geht und um diese Flucht. Aber irgendwie verschwand das alles in der Versenkung. Es ging hauptsächlich um die Zeit nach seiner Flucht ab ca. 100 Seiten.

Okay, es war spannend, die Hauptcharaktere zu der Zeit vor acht Jahren und zur Zeit danach (also beim Zeitpunkt der Flucht) "kennen" zu lernen. Wie sie sich verändert hatten, was in der Zwischenzeit aus ihnen geworden war, und so weiter.

Aber viele Charaktere fand ich persönlich eher schwach und wirklich so voller Vorurteile, dass ich den Haupttäter sehr schnell herausgefiltert hatte. Ich hatte schnell ein Bauchgefühl und mir war klar, dass das Arschloch zu Beginn schlussendlich nicht der Mörder, sondern sich irgendwann als Retter für diesen Hunter herausstellen wird.

Es gibt mehrere Teile mit Dr. David Hunter, so viel habe ich herausbekommen. Gut fand ich, dass über die vorherigen Bücher nichts verraten wird.

Den Hauptteil fand ich noch spannend, bis es ins Hochmoor ging. Dort kam mir alles sehr zusammen fantasiert vor und ich wollte die letzten Seiten einfach nur noch hinter mich bringen. Und vom Ende war ich persönlich dann wirklich sehr enttäuscht. Es kam mir irgendwie sehr flach und nicht wirklich rund vor. Wobei Monk sich auch hier als Klischee herausgestellt hat: ein grässlich zugerichteter Mensch, mehr ein Tier, überall verachtet und gemobbt und schlussendlich doch frei von jeder Schuld. Tappt in eine Falle, flieht, trifft auf David Hunter, erzählt ihm seine Lebensgeschichte, stellt sich dann als Lebensretter für Hunter und eine (was sich zum Schluss eben als schwaches Ende für mich herausstellt) Mittäterin heraus und stirbt dabei seinen Tod.

Mir war das wirklich alles zu viel an zusammengewürfelten Klischees. Vor allem die Mittäterin fand ich als Charakter sehr schwach und auch da stimmte ihr Handeln mit ihren Ängsten und Taten in meinen Augen so gar nicht überein. Vieles konnte ich einfach nicht nachvollziehen und ich hätte mir da zu Ende doch eher erhofft, mehr an Mitgefühl und Reue bei ihr zu verspüren.

Ein Buch, welches ich weiterreichen werde. Nun bin ich auf mein nächstes gespannt. Ein mir bis dato unbekanntes Autorenduo, welches sich bei der Produktion von Law & Order - Special Victims Unit kennen gelernt hat. Und wer mich kennt, weiss, was für eine treue Anhängerin ich von dieser Serie bin!

Mir bekanntere Autoren wie Fitzek, Strobel, Link, Franz (Holbe) und zwei englischen Büchern aus Amerikazeiten (Lisa Jackson) halte ich mir für Italien auf der Seite. Wuhu, in knapp vier Wochen geht's ab in die Ferien!

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