Sonntag, 17. Juli 2016

wer dem tode geweiht

Elisabeth Georges ist anscheinend eine sehr erfolgreiche Kriminalautorin. Mir war sie lange nicht bekannt, bis ich vor zwei, drei Jahren auf ein paar Bücher von ihr aufmerksam wurde. Wenn ich in Buchgeschäften herumstöbere, achte ich schon eher darauf, welche Autoren mir so auffallen - und bei ihr war es halt der Fall, weil sie ein paar Mal bei den Bestsellern vertreten war und dies innerhalb einer kurzen Zeit.

Ich denke, dass sie wahrscheinlich einer der grössten Konkurrenten von Charlotte Link ist.

Zum Klappentext:

Nach Wochen der Einsamkeit fernab von London kehrt Thomas Lynley in die City zurück. Als Isabelle Ardery, eine Kollegin aus vergangenen Tagen, ihn um Unterstützung bei einem komplizierten Mordfall bittet, zögert er kurz - und tut ihr dann den Gefallen. Während Ardery im Laufe der Ermittlungen zusehends ins Kreuzfeuer der Kritik gerät, besinnt Lynley sich seiner früheren Stärken. Und seiner genialen Ermittlungspartnerin Detective Sergeant Barbara Havers...

Meine Meinung:

Dies wird eine etwas härtere Rezession meinerseits. Es ist ein sehr dicker Schinken, dieses Buch umfasst rund 825 Seiten. Mir fällt es daher schwer, weil ich die letzten 120 Seiten zwar verschlungen habe - aber davor waren halt auch 705 sehr zähe Seiten.

Ich weiss nicht, warum ich nicht nach meinen festgesetzten 80 Seiten aufgehört habe. Weil im Unterbewusstsein halt doch klar war, dass es eine bekannte und hochgelobte Autorin ist. Es mein erstes Werk von ihr ist und ich mich mal warm lesen musste. Andererseits waren es auch spannende Seiten zu Beginn.

Und doch - würde es nach mir gehen, könnte man vieles kürzen und man hätte ein Buch von höchstens 450 Seiten in der Hand.

Der Beginn ist noch spannend aufgestellt. Es handelt sich um eine Vorgeschichte. Lange erkennt man den Zusammenhang nicht und fragt sich, warum diese Geschichte immer wieder vorkommt zwischen der Hauptgeschichte. Bis der Groschen dann bei den spannenden, letzten 120 Seiten fällt. Aber bis dahin ist es wirklich ein sehr zäher Weg.

Die Hauptgeschichte begann auch spannend. Vor allem musste man keine vorherigen Lynley-Krimis gelesen haben, um Dinge nachvollziehen zu können. Das hat George super gelöst.

Schnell wurden es mir aber zu viele Charaktere. Sehr unwichtige unter anderem. Und ich hatte das Gefühl, dass dieses Buch unter anderem so langatmig geworden ist, weil Elizabeth George jeder Person gerecht werden wollte. Jeder Charakter musste wieder zum Einsatz kommen und so füllte sich Seite um Seite. Und es kam nicht einmal vor, dass ich mit meinen Gedanken abschweifte und nach zwei Seiten am gleichen Ausgangspunkt stand. Ich hatte wirklich kaum etwas verpasst.

Immer wieder krallte sich diese Ardery an den nächsten Menschen fest und verdächtigte sprunghaft einen nach dem anderen. Sie schien mir wirklich sehr unprofessionell und irgendwie entstand wirklich ein sehr zweifelhaftes Bild der Polizei und deren Arbeit. Mir war es dann wirklich zu viel und obwohl die Hauptstory sich an zwei verschiedenen Lokalitäten abspielte (und dazu noch die Vorgeschichte des Hauptcharakters immer wieder zwischen den Kapiteln auftauchte), verlor ich schnell die Lust an der Geschichte.

Ich bin leider kein Fan dieses Buches. Daher verzichte ich auf detailliertere Schilderungen. Ich werde es weiterreichen.

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