Montag, 20. Juni 2016

der post ohne namen

Ich weiss nicht, wie ich diesen Post benennen soll. Es handelt eigentlich nur über die Liebessache in meinem Leben. Aber ich weiss nicht, wie ich ihn benennen soll. Einerseits möchte ich nicht darüber nachdenken, andererseits muss ich es verarbeiten.

Ich weiss nicht, ob ich nach diesem Post weiterhin an die Liebe glauben soll und es werde (tue ich es eigentlich jetzt aktuell noch oder verabscheue ich dieses Thema wie die letzten Jahre über?) oder ob ich mich bewusst dazu entscheide, lieber ein Leben lang Single zu bleiben und allen möglichen Gefahren aus dem Weg zu gehen. Wobei ich bis jetzt nie in einer Gefahrenzone war, meiner Ansicht nach. Fakt ist: dieses Thema ist und bleibt schwierig für mich.

Ich hungere seit letzten Montag wieder extrem. Einerseits hatte ich mich nicht wohl gefühlt und andererseits ist mir alles wieder ein wenig zu viel. Klar, ich kämpfe und lebe mein Leben, bewältige meinen Alltag und gegen Aussen geht es mir gut. Ja, ich lache auch oft und im Vergleich zu ein paar wenigen Wochen geht es mir auch merklich besser. Ich kleide mich bunt und ich nehme auch wieder aktiver am Leben teil. Ich habe keine düsteren Gedanken, aber trotzdem stimmt es einfach nicht für mich. Es ist nach wie vor kein Leben sondern ein Überleben für mich und das macht es halt einfach schwierig.

Mir ist bewusst, hängt vieles zusammen und solche kritischen Tage wird es immer wieder in meinem Leben geben. Ich interessiere mich extrem für einen Mann, weiss aber sein Verhalte nicht richtig einzuschätzen. Dann diese Jobsache. Und allgemein halt immer wieder das gleiche Hadern mit meinem Lebensweg. Und aktuell sind es halt einfach ein paar anstrengende Tage. Aber solange ich mir dies bewusst bin, ist es einigermassen okay für mich. Dann kämpfe ich halt einfach ein wenig intensiver. Was bringt es mir persönlich, wenn ich mich nun gehen lasse? Zähne zusammenbeissen. Einmal hier ordentlich darüber aufregen und es verarbeiten. Und weiter geht's - so gut es eben halt nun mal geht.

Ich weiss, dass Hungern bei mir natürlich auch Verdrängen bedeutet. Und ich weiss eigentlich auch, dass ich Diäten nur für mich machen sollte. Mache ich ja auch. Ich selbst fühle mich aktuell nicht sehr wohl im Körper, was aber nur zweitrangig ist. Ich mag meine Körperfülle an sich und stehe dazu. Aber ich habe gemerkt, dass ich in letzter Zeit eher wieder nachgelassen habe in Sachen richtiger Ernährung. Und das stört mich ein wenig. Ich bin ein Mensch, bei dem sich langanhaltendes, ungesundes Essen auf die Haut und die Stimmung sowie die Leistung auswirkt. Und das mag ich gar nicht. Ausserdem bin ich natürlich eine Perfektionistin und Disziplin ist immer wieder eine neue Herausforderung gegen mich selbst, die ich nicht zu verlieren mag.

Mich beschäftigt aktuell sehr vieles. Und das Meiste kann ich nicht beeinflussen. Da kann ich die Kontrolle nicht übernehmen. Das betrifft nicht nur mich und daher muss ich etwas in meinem Leben haben, wo nur ich die Kontrolle übernehmen kann. Und das ist nun mal unter anderem das Hungern. Da weiss nur ich davon und nur ich habe die Macht zur Kontrolle. Es betrifft nur mich.

In Sachen Liebe ist es anders. Da gibt es ja den gegnerischen Part. Da kann ich nicht einfach die Führung übernehmen und den Weg bestimmen. Ausser, ich entscheide mich bewusst gegen den Mann und halte alles von mir fern. Möchte ich das überhaupt? Langsam befürchte ich, ja. Denn es ist mir einfach zu anstrengend.

Es geht dabei nicht um den Mann. Ich merke einfach, wie ich Puma immer mehr mag und ja, wie es bei mir immer mehr Ängste schürt. Ich denke mir Situationen aus, stelle mich gedanklich schon Gesprächen gegenüber, die noch gar nicht stattgefunden haben. Ich bremse mich selbst mit Ängsten und Befürchtungen aus, anstelle es einfach zu geniessen. Ich selbst sehe mich als so schlechten Menschen, den man einfach niemandem zumuten kann. Obwohl ich Tag für Tag das Gegenteil beweise und mir Menschen immer wieder sagen, dass ich sie mit meiner Vergangenheit überhaupt nicht tangiere, geschweige denn ständig berühre. Und wenn ich mir so Gespräche mit Kolleginnen anhöre, ist es doch ein Geben und ein Nehmen. Auch sie klagen mir ihr Leid und ich weiss damit umzugehen. Und auch da gibt es mal etwas happigere Geschichten. Warum also sollte ich für einen Menschen zu viel sein? Vor allem finde ich, gehe ich damit so gut um.

Ich vermute, es geht dabei auch um die Nähe und das zulassen, dass jemand mir noch näher kommt, wie eine Kollegin es eigentlich nicht kann. Es geht um Vertrauen und etwas gemeinsam aufzubauen. Ich weiss nicht, woher meine Ängste kommen. Meine Eltern führen eine Bilderbuchehe und ich hatte wirklich eine super Kindheit. Auch jetzt steht unsere Familie eng zusammen und ich weiss, dass ich in dieser Hinsicht einfach so verdammt Glück hatte. Auf der anderen Seite macht es mir Angst, mich einem Mann öffnen zu müssen. Und ich persönlich mache mir wahrscheinlich selbst den Druck, dass ich es halt wichtig finde, dass ein Partner früher oder später von meiner Vergangenheit erfährt. Es ist nun mal Bestandteil und macht gewisse Situationen einfacher. Vor allem kann man dann vielleicht eher nachvollziehen, warum ich den Rückzug der Konfrontation oft bevorzuge. Aber alles alte Lamellen. Oft hier erwähnt. So auch die Sache mit meinem Handicap.

Es macht es nicht leichter, wenn man lange alleine ist. Ich persönlich finde es irgendwann einmal nur noch peinlich. Nicht bei anderen. Nur bei mir selbst. Mir macht es nichts aus, wie erfahren ein Mensch ist. So gar nicht. Ich mag es zum Beispiel eher weniger, wenn bei einem Mann ein grosser Frauenverschleiss stattgefunden hat. Aber eben, jeder Mensch hat seine Vergangenheit und jeder Mensch ändert sich. Solange ich ernst genommen werde und nicht mit mir gespielt wird, bin ich für alles offen. Jeder hat sein Schicksal und sein Päckli zu tragen. Und es gibt Menschen, die ändern sich wirklich. Und diese sollten eine Chance verdienen. Ich merke einfach, wie ich mich dem Thema gegenüber immer mehr verschliesse und mir eine Partnerschaft immer weniger vorstellen kann. Die Hürden scheinen mir immer grösser und ich kann mir nicht vorstellen, dass sich das irgendwann ändern wird. Ich glaube fast, ich werde ein Leben lang alleine bleiben. Das weiss ich halt einfach. Es ist so ein Gefühl. Wie ich schon jahrelang sage, dass ich nicht alt werde. Ich kann mich einfach nicht über 35 vorstellen. Es ist einfach so ein Gefühl. Ich kann es nicht beschreiben. Ist nun mal so.

Als Teenie wurde mir immer gesagt, ich sei so schön gross, hätte ein schönes Gesicht und wäre halt ein wenig moppelig. Und 88 Kilo bei einer Grösse von 178cm fand ich jetzt wirklich nicht zu viel des Guten. Aber schon da merkte ich, dass ich mich zwar für Männer interessierte, aber mir mehr einfach nicht vorstellen konnte. Klar, ich bin ein sexuelles Wesen, habe (und tue es immer noch) mich dafür interessiert und viel darüber gelesen, Reportagen etc. gesehen und ich weiss auch, was es so in der Erotikwelt an sich gibt. Da kann man mir nichts vormachen. Schon als Teenie schaute ich mir gern die Erotikreportagen auf RTL II an, so auch Sex and The City und weiss ich was. Dr. Sommer im Bravo war ebenfalls nie ein Problem ;-).

Ich denke, der Ursprung liegt einfach daran, dass sich nie offensichtlich ein Mann für mich interessiert hat. Und dies schon als junges Mädchen. Es ist nie einer auf mich zugekommen und hat es mir gesagt. Wenn mal einer von der Ferne für mich geschwärmt hat, habe ich es nicht mitbekommen, denn ich schotte alles, was Männer betreffen könnte, eher ab. Blicke oder auch Schwingungen wahrnehmen, welche an mich gerichtet sein könnten? Ohne mich! Und da entstand wahrscheinlich das Gefühl, mich selbst attraktiv zu finden, aber für die Männerwelt nicht gut genug zu sein. Und es ist ja Jahr für Jahr bewiesen worden, diese Grundannahme konnte bis heute wachsen. Und ich denke schon, dass sich viele Frauen eigentlich gut so finden, wie sie sind. Aber viel zu sehr Wert darauf legen, wie sie bei Männern ankommen könnten und dadurch gehemmt sind.

Ich habe Menschen kennen gelernt, die sich in den jeglichsten Situationen kennen gelernt hatten  und Geschichten gehört, die nur Hollywood schreiben könnte. Und ich habe Päärchen gesehen, die eigentlich so gar nicht zusammenpassen. Und eben, ich verurteile niemanden, aber teilweise sieht man schon Paare, wo man sich irgendwie fragt, was sie aneinander finden. Vor allem bei diesen RTL-Stories oder bei Britt. Da verzweifelt man irgendwann einfach nur noch, wenn man darüber grübelt bzw. man zweifelt einfach nur noch an sich. Ich habe nichts gegen meine Coiffeuse zum Beispiel - im Gegenteil. Es ist eine gute Freundschaft entstanden und ich verdanke ihr so verdammt viel. Sie hat mir extrem viel Lebensqualität zurückgegeben und wir lachen auch viel zusammen. Sie ist wirklich eine super Frau. Sie ist noch korpulenter wie ich und doch lernt sie so viele Männer kennen. Da sitze ich dann doch teilweise einfach da und innerlich schüttle ich meinen Kopf und frage mich, was ich falsch mache. Ich finde sie eine attraktive Frau, sie hat ein wunderschönes Gesicht und halt einfach überall ein wenig zu viel. Eigentlich wie ich. Mir wird auch gesagt, ich hätte ein hübsches Gesicht und sei so schön gross. Worin liegt also der Unterschied? Daran, dass sie offener ist? Kann es wirklich nur daran liegen? Das erkennt man ja nicht als Mann, wenn man eine Frau von aussen betrachtet. Das kann es doch nicht gewesen sein. Jedenfalls hat sie mir ein Bild von einem Mann gezeigt, welchen sie kennen gelernt hat. Ein schöner, grosser, gut gebauter Mann. Ich mag es ihr gönnen und gleichzeitig bleibe ich dann doch ratlos zurück. Wo ist der Mann, der sich für mich interessiert?

Natürlich mache ich nicht alles von einem Mann abhängig. Ich bin da sehr eigen und ich weiss, dass es mit mir eher anstrengend werden könnte. Ich liebe die Freiheit und man muss mich halt so nehmen, wie ich bin. Ich werde auch in einer Partnerschaft wahrscheinlich ruhelos immer wieder ins Ausland fliehen, um den Alltag hier bewältigen zu können. Ich weiss jetzt schon, dass ich 2019 wieder eine grosse Auszeit in Amerika antreten werde. Weil ich das einfach wieder brauche. Wenn es der Job zulässt und es finanziell klappt, bin ich dann so zwei, drei, vier Monate wieder in den Staaten unterwegs. Und wenn es sein muss, am liebsten allein.

Ich brauche keinen Mann, um mein Leben zu bewältigen. Und eben, in der Vorstellung verschliesst sich eher alles und ich weiss nicht, ob ich es überhaupt zulassen könnte. Aber es ist ein Unterschied, wenn immerhin ein "Angebot" da wäre oder wenn so gar nichts läuft und man einfach nicht ausfindig machen kann, woran es liegt. Und ja, ich denke schon, dass Frauen es dann auf sich übertragen, dass sie halt nicht gut genug für den Männermarkt sind. Ich glaube, da lassen wir uns halt doch sehr schnell verunsichern.

Es geht mir halt manchmal einfach um eine starke Schulter. Um die Wertschätzung. Um das männliche Pendant. Und vielleicht auch nur darum, warum es bei allen immer wieder klappt, nur bei einem selbst nicht. Der Mensch ist und bleibt ein wenig selbstverliebt und man möchte halt überall gut ankommen und gemocht werden. Natürlich beginnt man da zu vergleichen.

Ich flirte zwar mittlerweile schon ganz gut. Da hat sich vieles in den letzten Jahren verändert. Und doch haben mir Frauen auch schon gesagt: "Zambrottagirlie, hast du soeben gesehen, wie der dich angestarrt hat?" Nein. Ich nehme es nicht wahr. Ich schalte das aus. Vielleicht bin da auch ich ein wenig Schuld daran.

Ich würde die Situation mit Puma aktuell sehr gerne geniessen, geht aber nicht wirklich. Es macht es eher schwierig und ich merke, wie ich mich in die radikale Hungerkur stürze. Froh um jegliche Ablenkung. Anderes verspüren und anderes wahrnehmen. Beim gewissen Mitarbeiter bin ich aktuell auch eher vorsichtig unterwegs. Wobei ich immer wieder hoffe, dass er mich einfach gern hat als Kollegin und mich auf diese Art und Weise mag. Am Freitag ging ich früher in den Feierabend, durfte mir das Spiel Italien-Schweden anschauen. Kurz vor Arbeitsschluss kam eine Mail von ihm mit einem Bild "keep calm & forza italia". Fand ich natürlich sehr lieb und ja, es zeigt einfach, dass dich Menschen um dich herum wahrnehmen und sich Gedanken um dich machen. Und doch gab es letzte Woche auch wieder eine Situation, wo er einen Kuchen für alle verschneiden wollte und dabei die ganze Zeit mit seinem Oberarm an meinem Oberarm klebte, wobei überhaupt kein Grund dazu bestand. Ich hatte mich schon bewusst ein wenig abgewendet und er kam mir trotzdem körperlich so verdammt nahe...

Bei Puma dagegen bin ich nicht sicher, ob ich zu sehr auf Angriff gehe oder ob es okay ist. Mein Arbeitsmutti meinte, dass er vielleicht noch eher unerfahren sein könnte, was ich persönlich nicht schlimm finde. Er ist ja knapp drei Jahre jünger wie ich und eben, mein Bruder ist bis jetzt auch nie mit einer Freundin nach Hause gekommen, was ich persönlich überhaupt nicht schlimm finde. Es ist und bleibt so, dass man die Liebe nicht erzwingen kann. Es gibt Menschen, die bleiben nun mal ein Leben lang allein.

Ich hatte ihm ja zur LAP viel Glück gewünscht und dies zweimal. Also zeigt es doch, dass ich mir eher Gedanken um ihn gemacht habe und ja, das macht nicht einfach jeder so. Ich schob ja noch nach, dass wir dann mit einem Kebab anstossen würden. Er schrieb dann nach den Prüfungen, dass er sich für meine Worte bedanke und die guten Worte bestimmt auch dazu beigetragen hätten, dass es eben so gut geklappt hätte. Er freue sich zudem, mit mir und einem Kebab darauf anzustossen. Ich weiss, vielleicht bin auch ich ein wenig selber Schuld, aber instinktiv ruderte ich zurück. Ich meinte natürlich höflicherweise, dass wir dies natürlich machen würden, sobald er mehr wissen würde und Zeit hätte. Ich Lappi hätte auch einfach schreiben können, dass ich mich auch darauf freue...

Naja, der Dienstag kam dann und wir spielten zusammen. Machte Spass, ja. Und ich nahm auch ein paar Blicke mehr von ihm war und traute mich auch mal, einen Blick zu starten. Und ich denke, ich werde es weiterhin so handhaben. Er war ganz normal und zog mich damit auf, dass er am letzten Dienstag vor dem Volleyball eine Döner-Box gehabt hätte. Zeigt also, dass er es locker anspricht. Und das liebe ich an einem Mann: der einfach auch mal einer Döner-Box isst. Körperlich hatte ich das Gefühl, standen wir uns doch ein wenig näher und das Abklatschen dauerte ein wenig länger und war einfach sanfter von ihm aus.

Ja, ich möchte mir vornehmen, noch mehr einen Blickaustausch zu starten. Wobei ich es hasse, wenn ich so verschwitzt auf dem Feld stehe. Aber warum mache ich mir noch einen Kopf darüber? Er kennt mich ja schon verschwitzt, also Augen zu und action ;-p.

Ich fuhr ihn dann zum Bahnhof und dort erfuhr er, dass ich Fisch und Meeresfrüchte überhaupt nicht mag. Und er lachte ordentlich, als ich es mit dem Alkohol verglich. Ich meinte, dass ich in jungen Jahren so viel Meeresfrüchte und Fisch gegessen hätte, wie so manch anderer an Alkohol. Ich war natürlich schon ein wenig hellhöriger, als er meinte: "Mich stört das nöd, dass du kei Fisch issisch." Es kam irgendwie aus dem Zusammenhang. Ich meinte zu ihm, dass mich doch ein paar Menschen hochnehmen würden, dass ich ein halber Italiener sei und kein Fisch essen würde. Er meinte nicht, dass es ihm nicht ausmachen würde, nein. Er betonte explizit, dass es ihn nicht stören würde. Und ja, vielleicht interpretiere ich als Frau da zu viel hinein, aber ich sage dass doch nur, wenn es mich nicht in einer Beziehung stört. Wenn mir das nichts ausmacht. Ja, ich weiss. Ich war natürlich sofort näher bei Wolke sieben.

Und ja, wir witzelten auch ein wenig. Er meinte, er benötige dringend Zucker und würde sich noch eine Cola gönnen, während er auf den Zug warten würde. Ich spielte dann so, als würde ich überlegen und meinte: "Hm... gnau jetzt weiss ich nümm, woni durefahre muess... Ich ha mi glaubs verfahre..." Er spielte mit und packte mich zum ersten Mal bewusst mit beiden Händen an meinem Oberarm (ich hatte eine Lederjacke an) und meinte: "Nei zambrottagirlie, bitte nöd! Nei!" Und ja, es fühlte sich gut an.

Unser Flirten (wenn es denn ein Flirt war) wurde jäh unterbrochen, als die Polizeikontrolle mich herauswinkte. Er meinte, ob er auf den Zug springen könne und ich bat ihn, zu warten, bis wir die Polizistin gefragt hätten. Sie gab das Okay und er düste los. Naja, fand ich irgendwie schon noch riskant von der Polizistin, dass sie ihn nicht kontrolliert hatte. Nicht falsch verstehen, wir kamen gerade vom Sport und ich weiss ja, dass er keine Drogen nimmt. Aber als Polizistin weisst du das in diesem Moment ja nicht. Wer weiss, vielleicht konnte er auf diesem Weg etwas vom Auto wegschmuggeln? Sie kennt uns ja nicht und in welcher Verbindung wir zueinander stehen. Naja, die Kontrolle verlief dann gut und ich düste nach Hause.

Hoffte natürlich, dass etwas von ihm kommen würde. Eine kurze Rückfrage oder so. Kam nichts. Am Mittwoch hatte ich schon wieder damit abgeschlossen und zweifelte natürlich an mir und der ganzen Welt, fragte mich, warum ich mir das auch antue und ob ich ihn nicht einfach als Kollegen abstempeln solle. Einfach, um den Grübeleien zu entkommen. Und trotzdem ist da dieses Bauchgefühl, dass er mich halt schon sehr gern hat. Und es zeigt sich halt in seinem Verhalten und ja, ich denke schon, dass wir vom Äusseren her gut zueinander passen. Er halt ein typischer Mann mit kleinem Bauchansatz und von der Grösse her ein wenig grösser wie ich. Gleiche Ansichten, gleiche Lebenseinstellungen. Und mein Arbeitsmutti hat auch schon gemeint, dass er sich selber ausbremst, weil er befürchtet, nicht gut genug für mich zu sein. Weil er sich mit meiner Ausbildung vergleicht und meinem Beruf. Und er halt nur ein "Handwerker" sei. Aber mich stört das nicht. Überhaupt nicht. Ich lerne ein Mensch auf eine andere Art und Weise kennen. Mich interessiert der Charakter eines Menschen und wie er mit mir umgeht. Und ja, er hat ja auch schon einen Mitspieler ermahnt, er solle zärtlicher spielen (sah bei meiner Abnahme so aus, als sei es sein scharfer Ball gewesen). Puma ist nicht unattraktiv. Hat sehr schöne Augen. Aber eben, wenn es nach meinem Traumideal geht, ist er zu hellhaarig und zu klein. Aber nichtsdestotrotz finde ich ihn attraktiv und nun halt von Mal zu Mal attraktiver. Jeder Mensch hat sein ideal. Wichtig ist nur, ob er dem nachrennt oder weiss, dass es nun mal ein Ideal ist und vielleicht immer bleiben wird. Und ich weiss, dass ich nie den Südländer bekommen werde, den ich in meinen Fantasien nun mal haben möchte. Da bin ich Realistin ;-p.

Es kam dann am Mittwoch doch noch eine Rückfrage von ihm und ich war natürlich überglücklich. Und der gewisse Mitarbeiter könnte davon etwas mitbekommen haben, ist mir aber ehrlich gesagt egal. Ich konzentriere mich aktuell eher auf Puma. Da fühle ich mich grundsätzlich wohl und ja, vielleicht sollte ich vermehrt zwischen den Zeilen bei ihm schauen. Vielleicht machen wir weiter so und tänzeln ein wenig um uns herum und tasten uns vor. Denn eigentlich habe ich das Gefühl, dass ich bei ihm auf einem guten Weg bin. Und das ich weiterhin so mutig sein darf. Denn wenn es ihm gar nicht passen würde, würde er sich über einen Kebab mit mir nicht "freuen" :-).

Die Moral der Geschichte? Ich werde es nach wie vor auf mich zukommen lassen. Wer weiss. Vielleicht wird es irgendwann einmal einen Mann in meinem Leben geben, vielleicht auch nicht. Ich kann nicht in die Zukunft schauen und mein Lebensweg hat mir in allen Situationen bisher gezeigt: ich kann viele Ängste und Befürchtungen haben. Was zählt, ist, wie ich mich dann schlussendlich verhalte, wenn die Situation im Gange ist. Und meine Vergangenheit hat gezeigt, dass ich dann oft doch mutiger und selbstbewusster war, wie befürchtet. Und ich denke, wenn der richtige Typ um die Ecke kommt, knackt er auch die letzten Selbstzweifel. Ich denke, dann wird sich eines nach dem anderen ergeben und ich werde eine Beziehungshürde nach der nächsten bewältigen. Mein Leben hat es mir bis jetzt ja genau so gezeigt. Man grosse Grübeleien waren wegen nichts und wieder nichts und mein Handeln wurde dadurch überhaupt nicht beeinflusst.

Und wenn wir ehrlich sind, ist ja die Sache mit Puma das beste Beispiel. Ich müsste ihn "kurz" halten, um ja nicht grösseres Interesse bei mir oder bei ihm zu entwickeln. Was mache ich? Flirte und geniesse. Warte ab und hoffe. Jä, erwischt, ich hoffe ;-).

Hach, tut das gut, einen Post zu tippen und zu merken, wie es wirkt. Niederschreiben ist und bleibt die beste Therapie für mich. Da sortiere ich irgendwie meine Gedanken und beantworte/löse/erarbeite/hinterfrage meine Zweifel, Fragen und Ängste selbst. Wobei mir bewusst ist, dass ich das Hungern in diesem Zusammenhang unbedingt in der nächsten Therapiesitzung ansprechen muss.

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