Sonntag, 31. Mai 2015

passagier 23

Huch, habe mal wieder ein Buch etwas schneller gelesen - zudem davor noch eines begonnen, aber nach 80 Seiten aufgegeben, weil es mich einfach nicht gepackt hatte.

Somit begann ich mit dem neusten Werk von Sebastian Fitzek.

Zum Klappentext:

Denken Sie an einen Ort ohne Polizei. Eine Kleinstadt, aus der Jahr für Jahr Dutzende Menschen verschwinden. Spurlos.

Der Ort für das perfekte Verbrechen.

Herzlich Willkommen auf Ihrer Kreuzfahrt!

Martin Schwartz, Polizeipsychologe, hat vor fünf Jahren Frau und Sohn verloren. Es geschah während eines Urlaubs auf dem Kreuzfahrtschiff "Sultan of the Seas" - niemand konnte ihm sagen, was genau geschah. Martin ist seither ein psychische Wrack und betäubt sich mit Himmelfahrtskommandos als verdeckter Ermittler.

Mitten in einem Einsatz bekommt er den Anruf einer selbstamen alten Dame, die sich als Thrillerautorin bezeichnet: Er müsse unbedingt an Bord der "Sultan" kommen, es gebe Beweise dafür, was seiner Familie zugestossen ist.

Nie wieder wollte Martin den Fuss auf ein Schiff setzen - und doch folgt er dem Hinweis und erfährt, dass ein vor Wochen auf der "Sultan" verschwundenes Mädchen wieder aufgetaucht ist. Mit dem Teddy seines Sohnes im Arm...

Meine Meinung:

Mir fällt es immer schwer, ein Buch von einem Lieblingsautor zusammenzufassen und für mich selbst zu bewerten, wenn ich es nicht wirklich gut fand.

Fakt ist einfach: Fitzek hat mich mit jedem anderen Werk bisher mehr gepackt, wie mit Passagier 23. Es ist eigentlich ein gutes Buch, aber irgendwie war da nicht der Drang, nach einem langen Arbeitstag als erstes nach diesem Schinken zu greifen und sofort weiterzulesen.

Die Geschichte an sich ist happig. Seinem Schreibstil bleibt Fitzek treu - knappe Kapitel, schnelle Wendungen und letzte Sätze, welche einem die Luft rauben und dazu bringen, sofort weiterlesen zu wollen, um mehr zu erfahren. All das ist gegeben. Und doch war es sogar selbst mir zu psycho, zu abgedreht, zu heftig und vor allem zu komisch zum Lesen. Teilweise musste ich wirklich zurück an einen Absatz, um überhaupt verstehen zu können, was da eigentlich genau gemeint ist. Und ja, ich lese eigentlich fleissig und würde schon sagen, habe ich langsam den Dreh mit Fitzek raus und mein Bauchgefühl stimmt meist.

So auch bei der "ersten" Auflösung. Für mich war es irgendwie nicht ganz stimmig und die letzten Seiten haben es dann auch bewiesen. Und doch war es dann auch nicht wirklich stimmig. Das Buch hat 400 Seiten, ja. Aber es war auch schon kleiner geschrieben und auch aufschlussreicher. Ich fand das Ende sehr knapp und irgendwie endete die Geschichte in meinen Augen einfach irgendwo und fertig war.

Die Thematik im Buch ist wirklich sehr happig und ja, man wird richtig mitgenommen. Und doch gab es für mich fast zu viele Personen, welche einfach zusammengewürfelt wurden, um den Leser erst recht in die Irre zu führen. Und doch waren sie irgendwie nicht von Nöten. Es schien mir eher so, wollte Fitzek unbedingt, dass man Angst bekommt, wenn man liesst, was nicht alles auf einem Kreuzfahrtschiff so passiert. Und da mussten halt viele Geschichten nebenher laufen.

Ich werde dieses Buch weitergeben. Mein erstes Werk von Fitzek, welches nicht bei mir in den Bücherschrank abgelegt wird. Nicht falsch verstehen: es ist ein Psychothriller und es hatte gute und spannende Passagen. Bei mir muss das Blut nicht immer spritzen und Gefahr überall lauern. Und doch bin ich persönlich anderes von Sebastian Fitzek gewohnt. Ich empfehle dieses Buch eher Menschen, welche gerne Thriller lesen, wo es aber eher um Versteckspiele und Rätsel geht. Weniger um die Spannung, den Nervenkitzel und die Angst um eine Person bzw. um den weiteren Verlauf der Geschichte.

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