Montag, 25. Mai 2015

nachtprinzessin

In letzter Zeit hat mich das Lesefieber doch wieder eher gepackt - ich bin ganz fleissig unterwegs. Ausserdem gebe ich einem Buch eine Chance von höchstens 70 Seiten, wenn diese mich nicht überzeugen, wird es weiterverschenkt. Ich habe so viele ungelesene Werke zu Hause, da musste ich etwas unternehmen :-).

Mein letztes Buch war mal wieder eines von Sabine Thiesler. Neben Charlotte Link einer meiner weiblichen Lieblingsautorinnen. Die Totengräberin war - glaube ich - mein erstes Werk von ihr, welches ich verschlungen habe. Aktuell liesst Pupa es und ist ebenso begeistert.

Zum Klappentext:

So sollst du sterben - selig vor Lust.

Er hatte nicht mehr viel Zeit. Seine Gedanken wirbelten in Panik durcheinander. Wenn er keinen Ausweg fand, war er in ein paar Minuten tot. Sein Mörder flüsterte: "Ich liebe dich", während er ihm die tränenfeuchten Augen küsste und den Schal fester zuzog. "Ich bin es. Deine Prinzessin, deine Principessa. Vergiss das nie."

Meine Meinung:

In meinen Augen ein echt gutes Buch - teilweise war selbst ich so erschrocken über die gelesenen Zeilen und die Aktionen dieser Nachtprinzessin. Erschüttert und ungläubig und doch so gefangen in dieser Geschichte, dass ich das Buch vor allem von der zweiten Hälfte an nicht mehr aus den Händen legen konnte.

Man ist stille Beobachterin des Hauptdarstellers und möchte alle warnen. Möchte schreien und die Alarmglocken zum Läuten bringen. Nebst dem Hauptdarsteller bekommt man auch vieles über seine Vorgeschichte mit auf den Weg, wie auch die Situation seiner gegenwärtigen Familie.

Nebst dem Hauptdarsteller gibt es auch noch die Begleitung der Kommissarin sowie deren Lebensgeschichte. Es gab dann noch einen Carabiniere, wobei ich es schon sehr zufällig fand, wie da die Geschichte dieser Hauptdarsteller zusammenprallte.

Ich fand es schon erstaunlich, zu sehen, wie langsam die Morde geschehen und wie schnell der Hauptdarsteller in einen Rausch kommt und die Kontrolle - sowie Vorsicht - verliert. Mir war der Punkt seines Versagens ganz klar bewusst während dem Lesen. Und ja, mir blieb teilweise der Atem doch weg, wobei ich mir ganz andere Thrillergeschichten gewohnt bin.


Gegen Ende ging dann alles ganz schnell und ich hatte das Gefühl, Thiesler selbst wollte das Werk einfach zu Ende bringen nach ein paar hundert Seiten. Irgendwie fand ich es dann teilweise doch fast happig, was man an Brocken  zugeworfen erhielt und irgendwie war einem dann doch vieles nicht ganz so verständlich. Aber ich denke schon, dass es genau solche Menschen gibt. Die einfach auf ihren grossen Auftritt hin arbeiten und es dann alles ganz schnell geht. Vielleicht spielt auch der Wunsch mit, einfach endlich von der Polizei überführt und unter Kontrolle gebracht zu werden.

Der Titel fand ich persönlich nicht gerade passend und es stimmte für mich auch nicht mit der Aufklärung überein. Irgendwie fand ich es komisch - aber daran sollte meine Begeisterung für das Werk nicht abstumpfen.

Ich finde es ein sehr gutes Werk. Zwar teilweise sehr happig, aber doch auch irgendwie gut. Immer wieder mit Alltag gespränkelt und ja, ich denke schon, dass sich die heutige Gesellschaft an den Grausamkeiten der Menschen unter uns ergötzt. Und irgendwie kommt das in diesem Buch ganz gut durch. Hühnerhaut und wohlige Schauer über den Rücken garantiert!

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