Mittwoch, 23. April 2014

die therapie

Dieses Buch habe ich mir natürlich geleistet, weil es von Sebastian Fitzek stammt. Nebst Andreas Franz (mein absoluter Lieblingsautor) jemand, der mich in Sachen Thriller und Krimis von der ersten Zeile an gepackt hat. Charlotte Link sowie weitere Autoren sind natürlich auch weit vorn mit dabei, aber Fitzek und Franz sind bis jetzt einfach auf Platz eins und zwei.
 
Wie sich herausgestellt hat, ist „Die Therapie“ das erste Werk Fitzeks.
 
Zum Klappentext:
 
Keine Zeugen, keine Spuren, keine Leiche.
 
Josy, die zwölfjährige Tochter des bekannten Psychiaters Viktor Larenz, verschwindet unter mysteriösen Umständen. Ihr Schicksal bleibt ungeklärt. Vier Jahre später: Der trauernde Viktor hat sich in ein abgelegenes Ferienhaus zurückgezogen. Doch eine schöne Unbekannte spürt ihn dort auf. Sie wird von Wahnvorstellungen gequält. Darin erscheint ihr immer wieder ein kleines Mädchen, das ebenso spurlos verschwindet wie einst Josy. Viktor beginnt mit einer Therapie, die mehr und mehr zum dramatischen Verhör wird…
 
Meine Meinung:
 
Mit der Zeit kennt man den Schreibstil eines Autors. Und man lernt auch, wie man seine Worte in bestimmten Situationen zu „deuten“ hat. So geht es mir auch bei Andreas Franz. Und ich bin immer wieder begeistert, wie Fitzek es schafft, jemanden mit in den Bann zu ziehen und den Leser sich so fühlen zu lassen, als wäre man Teil der Person, die dieses Rätsel nun auflösen muss.
 
Es ist spannend geschrieben, Kapitel sind kurz und spannend gehalten. Meist endet ein Kapitel und mit angehaltener Luft möchte man schnell umblättern und wissen, wie es weitergeht. Auch dieses Werk ist ein Meisterwerk und auch hier blickt man wieder in die tiefen Gründe der menschlichen Seele. Wobei ich ganz klar unterscheide, dass es bei Fitzek meist um die Person selbst geht in Sachen Grausamkeit. Franz beschreibt da eher andere Menschen und deren Umfeld (geht her in die kriminalistische Richtung). Wenn es um die "Grausamkeit" und "Unfassbarkeit" der Menschen geht, ist Andreas Franz in meinen Augen natürlich viel weiter vorn. Denn da wird es wirklich kriminell. Bei Fitzek geht es ja um die Person selbst, die meist auch noch Hauptdarsteller im Buch ist. Und da wühlt es eher andere Gefühle in mir auf. Wahrscheinlich, weil ich selbst auch nicht ganz gaga bin -.-... Man hat da eher Verständnis und Mitgefühl. Bei Franz emfpindet man die Bösen einfach als Arschlöcher, punkt und aus. Und ich lese - peinlich - zugegebenermassen beides verdammt gerne. Was gibt es dunkleres, als die menschliche Seele...
 
Ob am Ende wirklich alles gut so ist, wie es ist, sei dahingestellt. Ich wüsste auch nicht, wie mich entscheiden müssen. Es ist eine nachvollziehbare Entscheidung und doch verdammt traurig. Und doch hat alles irgendwie doch ein gerechtes Ende.
 
Das Buch zeigt einfach, dass wirklich niemand auf der Welt davor geschützt ist, dass ihm der Teppich unter den Füssen weggezogen wird. Man kann noch so viel Geld haben, noch so ausgebildet sein und noch so ein tolles Leben vor dem entscheidenden Wendepunkt gehabt haben.
 
Teilweise war es mir fast wieder zu viel an Verwirrung. Und doch löst es sich irgendwann mal wieder auf und er Knopf löst sich. Es geht um psychische Vorgänge im Kopf und diese hat Fitzek genial zu Papier gebracht.
 
Was mir ganz gut gefallen hat: Fitzek versucht nicht bewusst, jemanden bzw. den Leser auf eine falsche Fährte zu locken. Ich hatte eher das Gefühl, auch ein Teil des „unsichtbaren Detektivs“ zu sein. Ob er es versucht hat und ich mich nicht mitreissen lassen habe (in Spekulationen) oder ob er es bewusst so halten wollte, kann ich nicht beurteilen. Ich bin nicht in seinem Kopf ;-). Es gab einfach immer wieder Blitzgedanken, die entweder sofort vom Autor selbst dementiert wurden oder die in seinen Begründungen und dem Geschriebenen immer mehr an Richtigkeit gewannen.
 
Ich empfehle dieses Buch weiter! Ein Buch voller Spannung – kurz gehalten. Genau so, wie ich es mag! Nur hatte ich teilweise Angst, wenn ich alleine zu  Hause war.... Gänsehaut garantiert!

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