ich glaube...

... ein Eintrag, der so viele Themen und Labels in einem betrifft, hatte ich hier noch nie. Und "Familie" habe ich bewusst rausgelassen, da es eigentlich nur meine Schwester betrifft und den eigentlich Sinn der Rubrik nicht trifft.

Es wird ein kreuz und quer.

Mein Tag heute war eigentlich ganz okay. Nach einer Panikattacke konnte ich mehr oder weniger Schlaf finden. Ich weiss auch nicht, warum, aber auf einmal heulte ich Rotz und Wasser. Es geht um meine lichten Stellen am Kopf. Ich habe so keine Lust mehr darauf, immer wieder die gleiche Frisur zu tragen, immer einen Kamm dabei zu haben, wenn die Haare sich wieder anders legen und vor allem: immer wieder Tag für Tag zu sehen, was da oben eigentlich von sich geht. Immer wieder bewusst werden, wie lange es dauern wird, bis es wieder "normal" aussieht, ob es jemals wieder normal aussehen wird und was ich machen werde, wenn es mich irgendwann im Leben mal wieder einholen wird. Ich habe es so satt, Tag für Tag in den Spiegel zu schauen und einfach diesen Scheisskopf angucken zu müssen. Meine Schwester sagt immer: "Scheiss drauf. Du bist du." Sagt mir mal bitte, welche Frau dies freiwillig durchmacht. Also, ich kenne da niemanden. Naja, meine Schwester spricht da cool raus, aber ich kaufe ihr das nicht ab.

Ich habe im Internet recherchiert, wie es da mit Haartransplantationen aussieht. Im schlimmsten Fall muss ich mein Geld für diesen Scheiss ausgeben. Klar, ich sehe da oben Häärchen, die spriessen, bin aber unsicher, ob es wirklich "Deckhaare" sind. Wenn man am Scheitel entlang mit der Hand fährt, spürt man ja immer diese "neuen Haare". Was, wenn es nur diese sind? Obwohl, wenn ich mein Mittelchen aufsprühe, spüre ich es ziepen und jucken, was bis jetzt immer ein gutes Zeichen war.

Und trotzdem kackt es mich so richtig an. Eine Haartransplantation kosten schnell 7'000 bis 9'000 Franken. Woher dieses Geld nehmen?

Ich habe mich nicht geschnitten, war aber wie so oft in letzter Zeit kurz davor. Ich habe keine Schlafmittel im Internet bestellt, obwohl ich in der letzten Zeit jeden Tag auf dieser Seite war. Habe einfach nur geheult. Ich will einfach nicht mehr. Meine Lebenslust ist einfach nicht da.

Ich scheiss auf alles. Auf jeden. Vor allem auf mich. Ich bin mir so egal. Sollte ich einen Zebrastreifen überqueren und mich ein Auto nicht frühzeitig sehen, ich schwöre, ich würde stehen bleiben. So satt habe ich mich und mein Leben.

So leid mir mein Umfeld tut, aber warum sollten sie mir noch wichtig erscheinen, wenn ich dieses Grundgefühl nicht einmal bei mir wahrnehmen kann? Es ist nicht gegen sie gerichtet, aber im moment habe ich echt keinen Nerv für solche Gedanken.

Ich habe mal einen Termin für die Dermatalogin abgemacht. Sie soll meine Fragen beantworten. Und sollten die Infos erschütternd sein, rasiere ich mir meinen Kopf gleich kahl. Ach nein, dann bleiben ja keine Haare für eine Transplantation übrig... Obwohl, die kann ich mir ja so oder so nicht leisten *sarkastisch lach*.

Sollte ein junges Mädchen wie ich nicht andere "Sorgen" haben? Andere Dinge im Kopf?

Kommen wir doch sofort zum nächsten Thema: der Liebe. Jeder in meinem Umfeld scheint Frühlingsgefühle zu haben. Kontakt mit Männern. Nur ich stehe da und es passiert einfach nichts. Es fühlt sich so niederschmetternd an. Und immer diese Scheisssätze: "Ach, Zambrottagirlie, du bist doch so ein intelligentes und vor allem hübsches Mädchen! Du wirst schon noch bald den Richtigen kennen lernen."

Entschuldigt, aber für mich ist dies ein grosses BLABLABLA! Ewig diese relativierenden Sätze! "Du wirst den Richtigen schon noch bald finden" *nachäff*!!! Und intelligent bin ich schon lange nicht mehr. Geschweige denn von hübsch. Scheint ja nicht jeder so zu sehen. Vor allem ich nicht.

Ach, ich lasse es mit diesen Männern sein. Die netten unter euch: bitte nicht übel nehmen, aber mit Männern kann man einfach nichts anfangen. Lernt man sie kennen, fühlt sich das Leben anscheinend sofort leichter an. Muss ich für dieses Gefühl ausgerechnet auf einen Mann warten?! Geht das auch nicht ohne?! Liebe, Männer, verliebt sein,... alles grosses, leeres Geschwafel.

Apropos Liebe: meine Antennen waren mal wieder "richtig" oder doch "fehlgeleitet". Ich kenne es nicht anders, irgendwie scheinen sie falsch programmiert zu sein. Der Typ von der Arbeit ist vergeben. Wie hätte es auch anders sein sollen. Und wäre er Single, was würde er schon an mir finden. Es reicht mir einfach, ich habe so die Schnauze voll.

Heute habe ich nicht viel gemacht. Bin um 10 aus dem Bett, obwohl ich überhaupt keine Lust hatte. Habe den Termin bei der Dermatalogin ausgemacht, Wäsche gebügelt und versorgt, gekocht und nach dem Mittagessen die Küche fertig geputzt. Danach geduscht, Britt geguckt und neben Shila bis ca. halb 4 in die Glotze gegafft und auch kurz gedöst (und dabei fast auf Shila gesabbert). Irgendwann einmal habe ich mir den Staubsauger gepackt und die Wohnung so entstaubt.

Zwischendrin kam mein Bruder rein und es klingelte an der Tür. Es war ein weiterer Schangli meiner Schwester. Zum Glück öffnete mein Bruder die Tür. Ich hörte nur, wie der Typ meinte: "Ich bin Benny. Ist deine Schwester da?" Mein Bruder verneinte und der meinte weiter: "Okay, sag ihr bitte, dass ich da war und ich einfach mal fragen wollte, ob sie mal wieder Lust hat, etwas trinken zu gehen." Ich kann über das Verhalten meiner Schwester nur den Kopf schütteln. Dass sie einfach so ihre Daten rausgibt... Einfach erschreckend! Aber ist ihr Ding. Solange ich nicht weiss ich wie vielen Männern am Tag die Tür öffnen muss... *kopfschüttel*.

Danach hatte ich keine Lust mehr auf Tätigkeiten, mein Buch genommen und darin gelesen. Nun diesen Eintrag getippt und danach gucke ich "Bauer, ledig, sucht...", nehme "Der letzte Bulle" und "Danni Lowinski" auf (um dies nachzugucken) und muss nur noch schauen, wie ich eine weitere Sendung verfolgen kann, die genau während den anderen Zeiten stattfindet. Muss mal Babbo nett fragen gehen.

Um Mitternacht kommt "Die Schwester der Königin", jedoch die Version mit Scarlett Johanson und Natalie Portmann. Zweite mag ich überhaupt nicht, mir gefällt aber, dass sie am Schluss die "Geköpfte" ist *fies grins*. Eigentlich ist der Film ganz gut gemacht.

Ich melde mich ab. Ich bin voll mit:

- Wut

- Sarkasmus

- Ohnmacht

- Hilflosigkeit

- Hoffnunslogiskeit

- Suizidgedanken

- Anspannung

- Lebensunlust

- Selbsthass

- ....

Denkt euch ein lähmendes oder "schlechtes" Gefühl aus, ich bin sicher, ich finde es in irgendeiner Ecke in meinem schrecklichen Körper. Wie gerne würde ich meine Haut wechseln. Es ist nicht so, dass ich meinen Körper oder die Gefühle im Körper spüre. Es ist nichts, es ist da einfach diese mir nichtsbedeutende und bekannte Hülle. Aber ich kenne die Wahrnehmung, die Körpersprache und die Gedanken der Gefühle (Dank sei meiner Gefühlsmappe, obwohl dieses Wissen teilweise auch ein echter Fluch sein kann!).

Nee, bitte keine Sprüche: "Jeder hat sein Päckchen zu tragen." Dies hatten wir in der Selbsthilfegruppe zu genüge. Und mein Päckchen wird mir einfach zu blöd, zu ungerecht und zu schwer.

Ich habe keine Lust mehr und verabschiede mich für heute...

Was mich am meisten aufregt, nervt, traurig, wütend und weiss ich was macht? Der Gedanke, dass ich einstig wirklich gedacht habe, ich könne dies alles hinter mir lassen. Mit dem Borderline und den Suizidgedanken abschliessen und wieder "normal" nach vorne gucken. Wie naiv muss man sein. Ich muss einfach einsehen, dass ich immer in diesem Netz gefangen sein werde. Warum also nicht schon vorzeitig das Leben beenden, wenn doch nichts "Besseres" auf mich wartet?

Ist meine Frage so unberechtigt?