Donnerstag, 27. April 2017

was wäre wenn

Es war mir klar, dass ich noch einige Grübeleien zum Thema Köln vor mir haben werde. Aber dass es dann doch so intensiv werden wird, war mir nie wirklich bewusst.
 
Auf der anderen Seite ging es doch um eine grundlegende Lebensentscheidung. Und doch... Dieses "was wäre, wenn ich es gemacht hätte..." verfolgt mich in letzter Zeit doch sehr intensiv.
 
Vor allem, wenn es eine eher anstrengende Zeit ist, wie jetzt. Klar, die letzten Monate waren kein Zuckerschlecken und ich weiss auch, dass meine Krise nicht einfach so vorbei geht, nur, weil ich mich jetzt bewusst fürs Leben entschieden habe.
 
Aber ich hätte gehofft, doch eher das Gespür für die richtige Entscheidung wahrnehmen zu können, was aktuell leider überhaupt nicht der Fall ist.
 
Gestern war es ganz schlimm. Es war sogar so weit, dass ich im Zimmer stand, welches ich eigentlich putzen wollte, und einfach losheulte. Mich einfach selbst als dummes Mädchen betitelte, welches all dies nicht mehr mitmachen müsste, wenn sie sich in Köln für den Suizid entschieden hätte. Wenn ich es einfach durchgezogen hätte, müsste ich all jenes nicht mehr mitmachen.
 
Und es artet leider sogar soweit aus, dass ich mir diesen Satz "das müsstest du jetzt nicht mehr miterleben, wenn du es durchgezogen hättest" in jeder Lebenslage aufkommt. An der Kasse, wenn sich jemand vordrängelt. Eine Kassiererin, welche dich anblafft. Ein Autofahrer, welcher dir in der Kreuzung wieder mal den Vortritt wegnehmen will und fast in dich hineinfährt. Diese Grübeleien. Dieser mentale Stress, dieses "ich habe kein Bock mehr auf dieses Leben", dieses "ich bin nie danach gefragt worden, ob ich überhaupt leben will" und dieses "warum immer ich".
 
Und schon nur, dass ich den Suizid als "durchgezogen" bezeichne, zeigt mir, wie schlecht es eigentlich nach wie vor um mich steht.
 
Und es macht es einfach immer anstrengender, morgens aufzustehen und seinen Alltag zu bewältigen. Klar, ich funktioniere. Immerhin gehe ich zur Arbeit. Immerhin mache ich meinen Sport. Aber auf der anderen Seite ist es für mich auch kein Leben, sondern ein einziges Überleben. Und dieses Gefühl macht es einfach nur noch schlimmer. Denn ich will nicht weitere zig Jahre einfach nur überleben. Nein.
 
Und diese Flucht in den Sport ist irgendwann auch nicht mehr gesund. Geschweige denn vom Hungern. Ich spiele im Moment wirklich mit dem Gedanken, meine Sachen zu packen und einfach weit weg zu gehen. Italien lockt da einmal mehr. Weg. Ruhe. Ruhe vor mir selbst. Ruhe vor dies allem. Einfach weit, weit, weit weg.
 
Vielleicht sollte ich diesen Gedanken mit der Auswanderung wirklich einmal genauer in die Hand nehmen. Wobei mir bewusst ist, dass eine Rückkehr mit meinem beruflichen und privaten Lebenslauf nie einfach sein wird.
 
Jep, aktuell passt meine Stimmung sehr gut zum Wetter. Rabenschwarz. Und ich habe einfach keine Kraft mehr... So, nun muss ich wieder zurück in den funktionierenden Robotermodus (sprich, diesen Teil in mir abrufen. Habe diesen Nachmittag noch einiges zu tun. Immerhin besteht von morgen bis und mit Montag ein verlängertes Wochenende, wir haben Feiertag und ich habe morgen meinen freien Tag).
 
Bäh.

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