Sonntag, 9. April 2017

anonym

Nach langer Zeit habe ich es mal wieder geschafft, ein Buch fertig zu lesen. Es handelt sich dabei um ein Werk von Arno Strobel Ursula Poznaski.

Zum Klappentext:

Du verabscheust deinen Nachbarn? Du hast eine offene Rechnung mit deiner Ex-Frau? Du hasst deinen Chef? So sehr, dass du ihm den Tod wünscht? Dann setze ihn auf unsere Liste und warte, ob die anderen User für ihn voten. Aber überlege es dir gut, denn manchmal werden Wünsche erfüllt... 

Als der Hamburger Kriminalkommissar Daniel Buchholz zu einem Tatort auf einem verlassenen Fabriksgelände gerufen wird, findet er dort nicht nur eine entsetzlich zugerichtete Leiche, sondern trifft auch auf eine neue Kollegin: Nina Salomon. Die beiden geraten sofort aneinander, denn der überkorrekte Buchholz zuckt schon beim Anblick eines ungebügelten Kragens zusammen - Salomon dagegen nimmt es mit Konventionen aller Art nicht so genau. Dafür verfügt sie über einen sicheren Instinkt und kommt sehr schnell einem Internetforum auf die Spur, das seinen Mitgliedern ein Spiel besonderer Art bietet: Sie dürfen Menschen, denen sie den Tod wünschen, auf eine Liste setzen, und die Forenuser stimmen dann über den "Gewinner" ab. Der Tote auf dem Fabrikgelände war der erste, der gewählt wurde, und die nächste Spielrunde läuft bereits. Doch alle Versuche der Polizei, den Betreiber zu lokalisieren oder das Forum vom Netz zu nehmen, schlagen fehl, denn die Seite befindet sich im sogenannten Darknet, wo kaum Regeln gelten - bis auf eine: Anonymität...

Meine Meinung:

Ich hatte lang an diesem Werk. Aber nicht, weil es eher langweilig war und mich nicht in den Bann gezogen hat, sondern weil die Zeit dazu teilweise einfach fehlte. Ich habe dann oft während meiner Mittagszeit ein paar Zeilen gelesen. Ansonsten komme ich im Alltag nicht wirklich dazu.

In Zukunft möchte ich mir wieder mehr Zeit für das Lesen nehmen.

Das Buch ist einfach und flüssig geschrieben. Und ich habe auch diesmal auf den richtigen Täter getippt :-). Irgendwie fand ich die Spannung zwischen Salomon und Buchholz teilweise noch amüsant und es war aber auch spannend zu lesen, wie zwei doch sehr unterschiedliche Charaktere gut miteinander arbeiten können. Vieles erschien mir dann doch sehr weit hergeholt und der Fall zog sich dann in der Mitte eher in die Länge. Es gab ein paar Dinge, welche ich einfach aus dem Buch streichen hätte können. So zum Beispiel werden Experten aus Amerika eingeflogen, sehr detailliert beschrieben etc., um dann doch nicht wirklich viel im Buch beizutragen bzw. an der weiteren Geschichte des Buches.

Nina Salomon an sich empfand ich als sehr schwierigen Charakter. Ich konnte mich in vielen Dingen mit ihr identifizieren, aber ansonsten war sie doch eine eher komplexe und unumgängliche Persönlichkeit. Wobei mir bewusst war, dass man eher auf ihren Charakter, wie auf den von Buchholz eingegangen ist. 

Der Schluss stellt sich sehr spannend heraus.Die Auflösung ist dann eher sehr knapp gehalten und man klappt das Buch zu und denkt sich, dass schon fast eine Fortführung folgen muss, bei doch eher vielen, offenen Fragen. Mir persönlich fehlten da Gründe und weitere Informationen, um die Handlungen des Täters irgendwie nachfühlen oder zumindest nachempfinden zu können. Den Schluss an sich fand ich genial und es zeigt einfach, dass der Mensch nicht berechenbar ist. Und doch war es für mich einfach zu schnell zu Ende (dafür, dass dieser Trajan im Buch immer als Allmächtig dargestellt wird und die Polizei lange Zeit benötigt, um irgendwie überhaupt in seine Nähe zu kommen).

Ich finde es immer wieder spannend, ein Buch zu lesen, bei dem zwei Autoren daran gefeilt und gearbeitet haben. In diesem Buch waren die Übergänge fliessend und an sich ist es wirklich eine sehr gute Geschichte. Welche leider auch viele Tiefen der heutigen Gesellschaft sowie die Vor- und Nachteile der digitalen Welt aufzeigt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen