Dienstag, 17. Mai 2016

kleine nachwehen

Und doch muss ich hier ein paar Dinge doch erneut ein wenig verarbeiten. Irgendwie hatte ich dann am Freitag ein gutes Gespräch mit Laura und ja, sie weiss zwar nichts explizit von Puma, aber ich denke, sie ahnt bzw. spürt da etwas.

Ich weiss auch nicht, warum ich ihr nichts davon erzähle. Ich vermute, es liegt an meinen bisherigen Erfahrungen damit. Klar, meinen Freundinnen gegenüber muss ich mich über nichts schämen, aber abgesehen von meinem Arbeitsmutti weiss niemand davon. Ausser den Lesern hier ;-). Ich glaube, dass ist ein Selbstschutz. Ich muss mich nicht schämen, ich weiss. Und doch, teilweise sind solche Gefühle ja oft nur einseitig bzw. kommen nur von einer Person. Ich kann nichts für meine Gefühle, aber wenn es dann wieder einmal mehr nichts wird, schäme ich mich einfach noch mehr.

Vor allem, weil meine Grundannahmen ja sowieso sind, dass mich niemand attraktiv findet. Dann schon nur jemandem zu erzählen, es könnte etwas im Raum stehen, obwohl man nicht daran glaubt. Schwer nachvollziehbar, ich weiss.

Ich denke schon, dass Laura etwas ahnt. Aber ich persönlich erzähle nichts. Und doch hatte ich am Freitag ein sehr gutes Gespräch mit ihr und war froh, war sie auch da. Weil man einfach auch einmal eine Ansicht von einer anderen Seite aus bekommt. Weil man merkt, dass man mit seinen Einschätzungen nicht alleine dasteht und es wirklich einfach too much war. Was genau? Dazu später mehr.

Ich bin ein klein wenig nervös. Puma kommt heute auch ins Volleyball und ich weiss nicht, ob ich da Vorfreude empfinde. Ich werde wahrscheinlich enorme Erwartungen an den Abend haben, nach dem letzten... Und werde wahrscheinlich so eingeschüchtert sein, dass ich kein Wort heraus bringe und mich dann total schüchtern zurückziehe. Oder ich vertraue meiner femme fatale-Seite und glaube daran, dass alles so kommt, wie es soll.

Ich persönlich habe schon das Gefühl, dass wir beide einen Schritt aufeinander zugegangen sind. Ich habe gestern mit einer Sache einmal mehr den ersten Schritt gestartet und ja, er hat sehr positiv darauf reagiert. Nun möchte ich mich wieder eher rar machen bzw. es nicht allzu offensichtlich darlegen.

Natürlich ist da ständig die innere Stimme. die mich selbst bremsen möchte. Mich ermahnt, vorsichtig zu sein. Dass ich vielleicht erneut etwas falsch verstehe und da dann doch eigentlich gar nichts seitens Mann ist, als einfach nur Sympathie. Bei meinem Glück in der letzten Zeit in Sachen Liebe gar nicht so weit hergeholt. Und doch... Es fühlt sich einfach anders an, wie bei anderen Männern bisher. Oder ich selbst habe mich verändert.

Fakt ist: es gab ein paar Situationen, die ich einfach mehr wie "kollegial" fand. Ich habe nicht viele männliche Kollegen bzw. hatte nie viele männliche Kollegen. Ich weiss nur, wie ich mit meinen Freundinnen umgehe. Und doch, Puma wird dieses Jahr 27 und ich denke schon, dass er eher ein erwachsener Mann ist und weiss, wie sich gewisse Dinge, Aussagen und Berührungen auf das Geschlecht gegenüber auswirken. So doch auch ich. Ich weiss genau, wann ich mit X flirte und dabei vielleicht eher den Körperkontakt suche. Und doch weiss ich, wo bzw. wann ich damit bremsen muss. Dass es einfach beim "kollegialen Flirten" bleibt. Er ist nicht der Typ Mensch, der sofort den Körperkontakt sucht. Was ich persönlich sympathisch finde, bin eher auch die distanzierte. Mit der Zeit öffne ich mich dann, aber da muss ich jemanden schon besser kennen. Bzw. mittlerweile weiss man ja, wer mir dabei sehr geholfen hat. Mehr dazu weiter unten in diesem Post.

Ich fand schon nur sein Kompliment nach zwei Stunden schweisstreibendem Volleyball so etwas von süss. Ich würde gut riechen. Das sagt man nicht einfach so einer "Kollegin". Ich habe es Laura oder auch schon Kolleginnen gesagt - aber Frauen sind doch so untereinander. Ein Mitarbeiter zum Beispiel riecht auch immer so gut nach Aftershave. Mir persönlich ist noch nie in den Sinn gekommen, es ihm persönlich zu sagen. Und einem näheren Verwandten oder Kollegen habe ich es auch noch nie gesagt. Klar, nicht von mir auf andere schliessen, zambrottagirlie. Und doch, hinter dem Satz "ich kann dich gut riechen" liegt halt doch viel anderes an Wahrheit. Es zeigt einfach doch, dass man jemanden eher mag - ihn bzw sie halt "gut riechen kann". Psychologie, Stufe eins ;-p.

Bevor ich nach Mallorca ging, fuhr ich ihn ja mit einem anderen Plauschspieler zu einem Bahnhof in der Region. Seine Frage war eigentlich ganz einfach, aber ich nahm gewisse Schwingungen war. Er meinte wortwörtlich: "I wellere Begleitig gohsch denn uf Mallorca?" Ich: "Keinere." Er: "Het niemert Lust und Ziit gha? So gar niemert?" Und ja, mir persönlich war es dann auch wichtig, klar zu stellen, dass ich Single bin. Auf solche Spielchen stehe ich nicht. Ich meinte ehrlich, dass es kurzfristig gewesen sei und von meinem Bekanntenkreis niemand Zeit gehabt hätte. Einige Kolleginnen und vielleicht meine Familie Lust schon, aber es sei wirklich sehr knapp von mir alles organisiert und gebucht worden. Spätestens hier hätte ich einen Freund erwähnt.

Bei ihm bin ich mir noch nicht sicher. Aber ich hoffe schon, dass ein Mann nicht jeder "Kollegin" - wie er mich bezeichnet hat - eine gute Nacht wünscht. Das würde bei mir zum Beispiel gar nicht gehen. Ein No-Go in einer Beziehung. Wer weiss, vielleicht bin ich auch deswegen so vorsichtig. Man weiss ja nie.

Ich persönlich finde es zwar nervlich, wenn jede sofort von ihrem Freund erzählt oder einer seine Freundin erwähnt. Alles zusammen machen und ständig davon ausgehen, dass man ja erwähnen muss, nicht mehr auf dem freien Markt verfügbar zu sein (weil ja jeder auf einen stehen könnte) - bäh. Auf der anderen Seite ist es auch doof, wenn man gewisse Schwingungen wahrnimmt und es für einen übers Flirten hinausgeht. Also, da sollte man einfach doch einmal einen Partner erwähnen. Und ich finde halt schon, dass wir alle erwachsen genug sind.

Ich lasse es nach wie vor auf mich zukommen. Und geniesse dieses leichter "verguckt sein". Ich geniesse es eigentlich schon, kann ich es so gut zulassen. Dieses Flirten, wenn es das ist. Das wäre für mich vor ein paar Jahren nicht vorstellbar gewesen.

Und da wären wir beim Punkt. Der Gewisse Mitarbeiter hat mich dahingehen ja recht geprägt und ich fand es zu Beginn sehr auffällig, wie er sich mir gegenüber verhalten hat und wie anderen. Er ist eher der Typ Mensch, welcher die Nähe sucht. Ich habe mich im Verlauf der Jahre immer mehr davon abgrenzen können. Er hatte immer wieder eine Beziehung und ja, ich fand es irgendwann dann einfach nur blöd.

Ich konnte Laura dann am Freitag ehrlich sagen, dass mich sein Verhalten am Donnerstag doch eher genervt hat - so im Nachhinein. Das er doch ein rechter "Töpli" war und es mir dann doch mal zu viel wurde. Und ich einfach nicht den Unterschied erkennen würde zwischen mir und den zwei weiteren Mitarbeiterinnen. Klar, sie sind vergeben und das weiss er auch. Aber eine war seine Unterstiftin und die andere kennt er privat auch sehr gut. Diese bezeichnet er sogar als Kollegin. Da finde ich schon, müsste er zu allen gleich sein. Laura hat dann gemeint, ob es am Alkohol liegen könnte, aber seine "Annäherungsversuche" waren ja schon am frühen Abend da. Immer mal ein Schulterklopfer oder an den Rückenknöpfen meiner Bluse herumspielen. Die Hand länger auf meinem Schulterblatt liegen lassen und auch sonst immer wieder Händeklatschen mit meinen Händen. Gegen Ende hatte er vier Bier und ich weiss nicht, wie sehr dass einen Mann beeinflusst, der doch noch gerne ein Bierchen trinkt. Ich fand es einfach zu viel, als er sich am Schluss sogar vor der Kollegin in der Mitte zwischen uns hindurchbeugte, seinen Arm um meine komplette Schulter legte, sich mit seiner rechten Hand an meinem rechten Arm festkrallte und seinen Kopf an meine linke Schulter lehnen wollte. Ich erzählte Laura alles so, wie es war. Und dass ich bewusst auf Abstand gegangen sei und es bei den anderen beiden Damen nicht der Fall gewesen sei. Dass ich mir es nur so erklären kann, dass er sich so gar keinen Kopf wegen dem Altersunterschied von sechs Jahren macht oder mich einfach wirklich sehr gern hat. Aber auch dann finde ich es im Nachhinein wirklich unangebracht.

Klar, ich habe mich gefragt, ob es mir nicht gepasst hat, weil ich Angst hatte, es könnte wieder etwas in mir auslösen - jetzt, wo ich mich ganz klar für einen anderen Mann interessiere und mich gut losreissen konnte.

So ist es aber nicht. Mich haben diese Annäherungen wirklich eher gestört. Und auch, wenn es darum gehen würde, er könnte mich wie eine grosse Schwester sehen... Auch dann finde ich es unangebracht. Ich habe meinen leiblichen Bruder auch gerne und auch wir necken und "betatschen" uns mal... aber so? Nein. Und eben, er müsste da auch andere Frauen im Geschäft sehr gerne haben. Ich fand es einfach unpassend und Laura sieht es gleich. Sie kann sich auch nicht wirklich einen Reim daraus machen. Eben, einen Stupser mal hier und da von X bin ich mir gewohnt und auch sie kennt das von ihrem Männerbüro. Da ist es ganz legitim. Aber so?

Nein. Und ja, natürlich hat es mich noch ein klein wenig beschäftigt. Da kann ich nicht einfach so alles ausblenden. Aber eben: es hat mich eher verärgert, dieses ganze Verhalten. Ungewohnt, aber wichtig für mich.

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