Ich komme langsam in die Phase, wo ich spüre, wie mein
Körper auf Aktionen und Grübeleien mit Puma reagiert. Und davor habe ich Angst.
Verliebtheitsgefühle - so richtig intensiv. Das ist schon bestimmt gut 8 bis 10 Jahre seit her bei
mir. Da bin ich extrem vorsichtig geworden. Und wenn Gefühle nicht da sind,
können sie auch nicht verletzt werden, daher versuche ich in Sachen Liebe kühl zu bleiben und bei Aktionen nicht zu viel hinein zu intepretieren. Vor allem, wenn es um Männer geht. So
lautet meine Devise oft. Nebst meinen Grundannahmen, die ich hier schon oft
erläutert habe.
Und doch… am Dienstag war es irgendwie anders mit Puma.
Lockerer. Und ich weiss nicht, ob auch ich einen grossen Beitrag daran
geleistet habe. Ich weiss schon gar nicht mehr, was ich hier alles verarbeitet
habe.
Jedenfalls war ich ja in Amsterdam und danach trotzdem im
Volleyball. Er kam auch und ja, die jungen hübschen Frauen mit ihren knappen
Hosen auch. Ich war kein einziges Mal mit ihm im Team. Der Bruder dieser jungen
Bibis war auch anwesend und der kennt da keine Berührungsängste. Und ja, ich
nahm ein paar eifersüchtige Schwingungen seitens Puma war. Und wie es der
Zufall leider wollte, prallte dieser junge Spunt ein paar Mal gegen mich im
Spiel. Der hat meiner Meinung nach noch ein wenig zu viel an Testosteron im
Körper und dementsprechend ging es bei ihm auf dem Spielfeld hin und her. Er
stand meist neben mir in der Spielposition und ja, es passierte nicht nur
einmal, dass er gegen mich prallte und mal einen Spruch brachte. Mir persönlich
war es unangenehm, ich mag so forsche und laute Männer gar nicht. Vor allem,
scheinen sie mir dann schnell aggressiv. Keine Ahnung, ob Puma mein Unwohlsein bemerkt hat.
Jedenfalls hat er mitbekommen, dass dieser Typ ein paar Mal gegen meine
Wenigkeit geknallt ist. Vielleicht hat es in ihm etwas ausgelöst, vielleicht
ist es auch nur Wunschdenken von mir. Wobei ich ja selbst nicht weiss, was ich
will.
Fakt ist: ich fuhr in und einen weiteren Plauschspieler zu
einem nahegelegenen Bahnhof. Dort erfuhr er, dass ich nach Mallorca ging und
ich meinte auch ehrlich zu ihm, dass er mich auf die Idee gebracht hatte. Er
meinte dann vor dem Abschied, ich solle ihm dann unbedingt ein Bild schicken.
Ich so: „eins?“ Er: „Oder auch mehrere. Und was du so isst!“ Ich musste
loslachen und dachte mir: na warte, Bürschchen!
Wie es der Zufall so wollte, gab es ein Schoggiherz im Flug
zur Trauminsel hin. Und da ich auch sonst noch Dinge ass, schickte ich es frech
mit anderen Urlaubsbildern mit. Ich meine, es war ja nicht offensichtlich. Denn
ich schickte ihm noch weitere Essensbilder mit und die Schoggi zählt ja
eindeutig als Dessert. Seine Reaktion war freudig, obwohl sie mich ein wenig
irritierte (er brachte einen Spruch, dass er ein wenig satt sei und daher die
Essensbilder gerade nicht das richtige wären), aber ich liess mich nicht davon
runterziehen. Der Rest seiner Rückmeldung war nett, zuvorkommend, interessiert
und ja, er fragte ein paar Mal nach, wie es so geht und wie sich das Wetter
entwickelt. Ich hörte unter anderem von ihm am meisten in diesen Tagen (mehr,
wie von anderen, engen Bekannten und Family ;-p). Ich dachte mir einfach:
selbst ist die Frau. Mal wieder. Und eben, es war nicht plump in meinen Augen
und wer weiss, vielleicht empfindet er seine Avancen als genug intensiv und
wartet auch ein wenig auf ein paar Rückmeldungen meinerseits. Wie auch immer.
Lange Rede, kurzer Sinn.
Natürlich war mir ein wenig mulmig, als ich an diesen
Dienstag dachte. Das erste Mal aufeinandertreffen, nachdem man sich so
geschrieben hatte etc. Wie der Zufall es wollte, lud mit mein Arbeitsmutti zum
z’Nacht ein und ich nahm erneut Kontakt mit Puma auf. Ich konnte ihn dort am
Bahnhof abholen und direkt weiter zu Laura fahren, welche eh auf der Strecke
Richtung Volleyballhalle lag. Es war also eine gute Lösung. Er schien Freude zu
haben und ja, als ich um die Ecke kam und an allen Buswartenden vorbeischlich
und er plötzlich in Erscheinung trat, musste ich schon ein wenig schmunzeln.
Ich dachte mir: was denken sich nun die Menschen rundherum? Was denkt er, wenn
er mein Auto sieht und reinsteigen muss vor all den Menschen? Haha, musste ich
loslachen. Er stieg ein und begrüsste mich und meine Nervosität war sofort weg.
Ich war natürlich anders gekleidet, wie sonst. Nicht ganz so casual - eher
Bürotauglich. Romantisch-verspielt, so wie ich halt bin. Er meinte nur, ob ich
beim Coiffeur gewesen sei? Ich verneinte. Und so plapperten wir ein wenig und
waren dann auch schnell bei Laura.
Es war wirklich ein ganz anderer Abend, wie sonst. So
empfand ich es. Ich hatte das Gefühl, dass auch ich weicher war. Es erstaunte
mich zudem, dass er immer in meinem Team war. Und ja, ich hatte auch das
Gefühl, dass wir mehr „Augenflirts“ hatten. Ich traute mich mehr zu schauen
und der Blickkontakt bestand dann meist von beiden Seiten. Von ihm kam oft auch
die Initiative und wenn ich mal zuerst schaute, kam die Blicksuche seinerseits sehr oft promt und er hielt meinem Blick dann auch etwas länger Stand.
Ich konnte endlich auflösen, dass ein weiterer
Plauschkollege eine Freundin hat. Ich bin der Typ Mensch, der weicher wird,
wenn er andere kennt. Und diesen kenne ich halt doch bald ein Jahr länger, wie
Puma. Da kamen schon Sprüche und auch Neckereien und ich hatte die Sorge, dass
Puma dies falsch verstehen kann. Ich denke, es war laut und deutlich genug,
dass dieser vergeben ist. Und ich glaube, dies hat Puma eben auch ein wenig
weicher gemacht.
Wir waren immer im gleichen Team, wie schon erwähnt. Heute
wiederhole ich mich ein paar Mal, tut mir leid. Bin ein wenig verwirrt und
übermüdet ;-). Als die Bibis mit Mutter gingen, waren wir nur noch vier gegen
vier. Ich stand zu Lauras Eltern und dachte mir, dass Puma wahrscheinlich eh
das Feld wechseln wird. Plötzlich stand er hinter mir, ich blickte ihn an und
er meinte nur: „Gaht’s guet? Alles okay?“ Ich verstand ihn zuerst akustisch
nicht und näherte mich ihm. Habe ich schon einmal erwähnt, wie blau diese Augen
sind? Zum darin ertrinken. Er wieder holte es und ich bejahte, bedankte mich
und fragte ebenfalls nach.
Einmal ertappte ich ihn sogar dabei, wie er mir neckisch in
die Seite kneiffen wollte. Einen Handabschlag nach einem Sieg schaffte ich
nicht beim ersten Mal ordentlich mit ihm. Irgendwie verrutschte ich total und
er meinte: „Namal, und dasmal richtig!“ Nach dem Abklatschen erwischte ich ihn
wirklich dabei, wie er „losgrapschen“ wollte. Ungewohnt. Aber schön.
Ich fuhr ihn dann natürlich nach Hause. Dort hatte ich einen
kleinen Unsicherheitspunkt erlangt, als es um eine andere Spielerin ging, die
seit Dezember ausgefallen ist. Er arbeitet mit ihr zusammen und erwähnte nur,
dass er teilweise nicht wirklich nachvollziehen könne, wie sie in einem Moment
so und in einem anderen so sein könne. Dies verunsichere ihn teilweise total
(sie ist manisch-depressiv). Ich dachte mir: super, zambrottagirlie! Du bist
sein Horror-Jackpot. Wobei ich natürlich doch klarstellen möchte, dass diese
Diagnose nichts mit meiner Borderline-Diagnose und meinem Werdegang zu tun hat.
Auch ich habe meine Phasen und auch ich kann unangenehm sein. Aber wirklich
bewusst jemandem geschadet habe ich noch nie. Ich finde wirklich, dass ich
nicht in diese typische Borderline-Schublade gehöre. Und diese
Selbsteinschätzung lasse ich mir nicht nehmen. Teilweise bringt mich der
Zweifler in mir zum schwanken, aber ich selbst sehe mich nicht als typisches
Beispiel.
Die Fahrt war schön. Es gab gute Gespräche und ein paar
Sprüche. Und er wünschte mir explizit eine gute Nacht. Blickte mir tief in die
Augen und ich dachte mir: sag das bitte von nun an jeden Abend zu mir. Oder
schreib es mir. Bitte. Es tat soooo gut.
Wer weiss, vielleicht sieht er mich auch einfach als „Kollegin“.
Immerhin hat er mich in einem Spruch nicht als „Plausch-Gspänli“ sondern
explizit als „Kollegin“ bezeichnet. Und wer weiss, vielleicht ist es doch so,
dass er der Mann sein könnte, der sich mal mehr für mich interessiert und sich
auch etwas daraus entwickeln könnte.
Ich bin schon ein wenig vorsichtig. Nach wie vor sehr
verunsichert und ich merke, wie sich ein Teil in mir freuen möchte und der
andere gleichzeitig bremst. Und Laura spürt da - so glaube ich - auch etwas.
Ich selbst weiss nicht genau, was das ist. Fakt ist einfach: er ist auf den
ersten Blick nicht meine Art von Traummann. Er ist nicht südländisch
angehaucht. Er ist nicht gross und tätowiert. Aber das sind alles Dinge, die
mich in erster Linie ja nicht interessieren. Es geht mir um den Mensch. Er
raucht, was ich persönlich bis jetzt eher bei einem Mann als Abtörner empfunden
habe…
… aber sobald man das Gefühl hat, der andere Mensch mag
einen, ist es einem doch irgendwie egal. Das, was mir gefällt, überwiegt.
Ich meine, Pupa mit ihren Hautausschlägen - mag ich sie
deswegen weniger? Nein. Und ist es nicht immer so, dass die Frau sich erst für
einen Mann zu interessieren beginnt, wenn sie merkt, der Mann findet sie
attraktiv bzw. findet sie interessant?
Das Beste kam dann zum Schluss. Ich schraubte irgendwie an
seinem Sitz herum, er wartete daneben. Laura hatte sich bereits ins Auto
gesetzt. Ich liess ihn durch, lief an ihm vorbei und setzte mich auf den
Fahrersitz. Er stieg daneben ein und meinte aus heiterem Himmel: „Mmmmhhh… du
schmöcksch fein“. Ich stutzte. „Ich?“ Er nickte. Innerlich dachte ich mir: nach
zwei Stunden schweisstreibenden Volleyball sagt Puma mir, dass ich gut rieche?!
Ich stotterte ein Danke und meinte, es sei Parfum. Er so: ah, er hätte auf
Hautcreme getippt. Ich: „Nein, Parfum.“ Jaja, keine Ahnung, was sich Laura auf
ihrem Rücksitz gedacht hat.
Vielleicht interpretiere ich viel zu viel in alles rein.
Aber man muss es nicht verstehen. Nur ich selbst kenne meine Vergangenheit,
Ängste, Grundannahmen und Selbstzweifel in diesem Thema Männer. Wie stark sich
das alles verändert hat. Und daher geniesse ich es umso mehr, solche Aktionen
bewusst wahrnehmen und zulassen zu können. Und wer weiss, vielleicht beginnen
viele Beziehungen genau so. Und wie oft habe ich schon gleiche Gespräche mit
Freundinnen geführt oder mir solche Aktionen angehört.
Fakt ist: Puma ist im Moment sehr präsent bei mir. Da nehme
ich sogar langsam vom gewissen Mitarbeiter Abstand. Der hat keine Freundin mehr
und gestern war ich mit ihm und zwei weiteren Mitarbeiterinnen bei einem
Konzert von einem Freund von ihm. Es war eine tolle Bar, wir assen und tranken.
Ich fand ein paar Mal, dass er mir zu Nahe kam. Ich suchte bewusst den Abstand,
setzte mich nicht neben ihn und doch war da ständig seine Hand auf meinem
Schulterblatt und er kniff mir nicht nur einmal in den Oberarm (bildete mit den
Fingern eine Schere). Zum Glück trainiere ich seit Monaten meinen Trizeps, alles
schön definiert mittlerweile ;-p. Und auch sonst spielte er an meinen
Rückenknöpfen an meiner Bluse, klatschte mit seinen Händen die meinen ab und einmal schaute ich mir seine Bierflasche
genauer an und er legte einfach seinen Kopf wieder mal auf meine Schulter als er sich diese zurück holen wollte. Das Beste kam zum Schluss. Obwohl eine Mitarbeiterin zwischen uns sass, beugte er sich über sie und legte seinen rechten Arm um meine Schulter und hielt mich richtig umklammert mit der Hand am Oberarm fest. Seinen Kopf lehnte er dabei an meine Schulter bzw. versuchte es. Die
frühere Zambrottagirlie hätte gegrübelt.
Die heute denkt nur noch an andere vier Buchstaben :-). Bin nicht verknallt, aber vielleicht doch mehr wie interessiert und verguckt...
Und bremst sich dabei vielleicht unnötig selbst aus *anstrengend diese Liebessache*…
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