Donnerstag, 21. April 2016

die betrogene

Natürlich habe ich mir das neuste Werk von Charlotte Link ebenfalls geleistet. Ich persönlich kaufe mir die Bücher gerne. Einige werden mir ausgeliehen, aber Bücher von Andreas Franz, Charlotte Link, Arno Strobel, Sebastian Fitzek sowie Sabine Thiesler kaufe ich  mir mittlerweile. Weil sie sich als meine Lieblingsautoren herausgestellt haben.

Zum Klappentext:

Um ein glückliches Leben betrogen - so fühlt sich Kate Linville, Polizistin bei Scotland Yard. Kontaktscheu und einsam, gibt es nur einen Menschen, den sie liebt: ihren Vater. Als dieser in seinem Haus grausam ermordet wird, verliert Kate ihren letzten Halt. Da sie dem alkoholkranken Ermittler vor Ort nicht traut, macht sie sich selbst auf die Spur dieses mysteriösen Verbrechens. Und entlarvt die Vergangenheit ihres Vaters als Trugbild, denn er war nicht der, für den sie ihn hielt.

Zugleich bricht eine Familie aus London in die Ferien auf. In den Hochmooren von Yorkshire möchte der Drehbuchautor Jonas Crane in Begleitung von Frau und Sohn einem drohenden Burn-out entgehen. Die drei ahnen nicht, dass die Geschichte um Kates ermordeten Vater auch sie in Lebensgefahr bringen wird: ein flüchtiger Verbrecher ist auf der Suche nach einem abgeschiedenen Versteck…

Meine Meinung:

Ich war zu Beginn etwas verunsichert. Die Rezessionen im Internet waren zweigeteilt, einzelne fanden das Buch sogar extrem langatmig. Klar, bei Link ist man sich das gewohnt und meist gefällt mir ja dieser Teil, wo eine Überlegung die nächste jagt und man das Gefühl hat, teil dieser Gedankengänge zu sein. Vor allem habe ich während dem Lesen meist so ein Grundgedanke und Link fasst diesen dann meist im Buch weiter vorne auf und ich fühle mich dann als Leser „abgeholt“ und in die Geschichte mitintegriert. Wie soll ich das erklären…

Die Opfer oder auch sonstige Hauptdarsteller haben meist einen Grundgedanken. Sie grübeln und im Verlauf davon kommt ihnen plötzlich doch ein anderer Gedanke. Zum Beispiel die Ermittlerin, die eine Strasse runterfährt und sich dann plötzlich Gedanken macht, in ein Schusshagel geraten zu können, weil sie offensichtlich für alle auf der Strasse als Zielscheibe sichtbar ist. Dann kommt ihr der Gedanke, dass dies gar nicht sein kann, weil alle Fensterläden des Hauses zu sind. Und so wird dann diese Grübelei weitergesponnen. Okay, zugegeben: teilweise waren sie langatmig und die Personen erscheinen einem dann ja auch recht wankelmütig und unentschlossen.

Aber ich persönlich fand es jetzt nicht so schlimm. Es gab Passagen, die ich dann doch etwas zu langatmig fand, aber im Gross und Ganzen bin ich begeistert von diesem Werk!

Es ist gut von den Hauptcharakteren her. Alle haben ihren Platz, ihre Aufgabe und meist wird auch etwas aus ihrem Leben berichtet. Man fühlt sich als Stille Mitermittlerin dieser Einheiten und es ist auch spannend aufgebaut. Klar, wer Link kennt, weiss dann auch, wohin die ganze Geschichte führt.

Mein Kopfkino lief die ganze Zeit mit und wer mich mittlerweile kennt, ist das ein gutes Zeichen bei mir. Dann bin ich voll im Flow mit dem Buch ;-).

Aber es gab viele Eigenschaften der Charaktere, mit denen man sich identifizieren kann. Nur war es ein wenig schwierig, mit dieser einsamen Ermittlerin umzugehen. Aber das ist ein Thema, welches ich ja sonst schon eher weniger an mich heranlasse. Ich denke, dass ist automatisch, sobald man selbst von etwas betroffen ist.

Aber die Geschichte ist gut und logisch aufgebaut. Es gab spannende Wendungen und ja, es ist ein Buch, welches fliessend lesbar ist. Ein dicker Schinken zwar, aber das ist man sich von Link ja gewohnt :-). Link hat es sogar geschafft, dass ich selbst den Täter nirgendwo mit einer Person in Verbindung bringen konnte. Die Seiten wurden immer weniger und doch gab es kein Bauchgefühl meinerseits. Meist tendiert man ja zu einer Lösung, vor allem, wenn man den Autoren mit der Zeit kennt. Oder man entwickelt so ein Bauchgefühl, da man oft Krimis, Dramen und Thriller liest. Da habe ich doch so einige, feine Sensoren entwickelt dabei :-).

Ich kann dieses Buch nur weiterempfehlen! Es sind zwei Geschichten, die nebenherlaufen bzw. man überlegt lange, welchen Bezug sie zueinander haben. Und doch ist es spannend und zeigt den Menschen in allen Facetten. Teilweise so grausam gleichgültig, dass man nur noch den Kopf schütteln kann. Oder die Frau, welche sich vom Mann so viel bieten lässt, dass es mir als moderne Frau alle Nackenhaare sträubt…

Für mich persönlich ein sehr gutes Werk von Link! Natürlich kommt kaum mehr ein Werk an „der Beobachter“ und „der Verehrer“ heran - meine ersten Werke von ihr. Damit hatte sie mich sofort in ihren Bann gezogen.


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