Zum Klappentext:
Um ein glückliches Leben betrogen - so fühlt sich Kate
Linville, Polizistin bei Scotland Yard. Kontaktscheu und einsam, gibt es nur
einen Menschen, den sie liebt: ihren Vater. Als dieser in seinem Haus grausam
ermordet wird, verliert Kate ihren letzten Halt. Da sie dem alkoholkranken
Ermittler vor Ort nicht traut, macht sie sich selbst auf die Spur dieses
mysteriösen Verbrechens. Und entlarvt die Vergangenheit ihres Vaters als
Trugbild, denn er war nicht der, für den sie ihn hielt.
Zugleich bricht eine Familie aus London in die Ferien auf.
In den Hochmooren von Yorkshire möchte der Drehbuchautor Jonas Crane in
Begleitung von Frau und Sohn einem drohenden Burn-out entgehen. Die drei ahnen
nicht, dass die Geschichte um Kates ermordeten Vater auch sie in Lebensgefahr
bringen wird: ein flüchtiger Verbrecher ist auf der Suche nach einem
abgeschiedenen Versteck…
Meine Meinung:
Ich war zu Beginn etwas verunsichert. Die Rezessionen im
Internet waren zweigeteilt, einzelne fanden das Buch sogar extrem langatmig.
Klar, bei Link ist man sich das gewohnt und meist gefällt mir ja dieser Teil,
wo eine Überlegung die nächste jagt und man das Gefühl hat, teil dieser
Gedankengänge zu sein. Vor allem habe ich während dem Lesen meist so ein
Grundgedanke und Link fasst diesen dann meist im Buch weiter vorne auf und ich
fühle mich dann als Leser „abgeholt“ und in die Geschichte mitintegriert. Wie
soll ich das erklären…
Die Opfer oder auch sonstige Hauptdarsteller haben meist
einen Grundgedanken. Sie grübeln und im Verlauf davon kommt ihnen plötzlich
doch ein anderer Gedanke. Zum Beispiel die Ermittlerin, die eine Strasse
runterfährt und sich dann plötzlich Gedanken macht, in ein Schusshagel geraten
zu können, weil sie offensichtlich für alle auf der Strasse als Zielscheibe
sichtbar ist. Dann kommt ihr der Gedanke, dass dies gar nicht sein kann, weil
alle Fensterläden des Hauses zu sind. Und so wird dann diese Grübelei
weitergesponnen. Okay, zugegeben: teilweise waren sie langatmig und die
Personen erscheinen einem dann ja auch recht wankelmütig und unentschlossen.
Aber ich persönlich fand es jetzt nicht so schlimm. Es gab
Passagen, die ich dann doch etwas zu langatmig fand, aber im Gross und Ganzen
bin ich begeistert von diesem Werk!
Es ist gut von den Hauptcharakteren her. Alle haben ihren
Platz, ihre Aufgabe und meist wird auch etwas aus ihrem Leben berichtet. Man
fühlt sich als Stille Mitermittlerin dieser Einheiten und es ist auch spannend
aufgebaut. Klar, wer Link kennt, weiss dann auch, wohin die ganze Geschichte
führt.
Mein Kopfkino lief die ganze Zeit mit und wer mich
mittlerweile kennt, ist das ein gutes Zeichen bei mir. Dann bin ich voll im
Flow mit dem Buch ;-).
Aber es gab viele Eigenschaften der Charaktere, mit denen
man sich identifizieren kann. Nur war es ein wenig schwierig, mit dieser
einsamen Ermittlerin umzugehen. Aber das ist ein Thema, welches ich ja sonst
schon eher weniger an mich heranlasse. Ich denke, dass ist automatisch, sobald
man selbst von etwas betroffen ist.
Aber die Geschichte ist gut und logisch aufgebaut. Es gab
spannende Wendungen und ja, es ist ein Buch, welches fliessend lesbar ist. Ein
dicker Schinken zwar, aber das ist man sich von Link ja gewohnt :-). Link hat
es sogar geschafft, dass ich selbst den Täter nirgendwo mit einer Person in
Verbindung bringen konnte. Die Seiten wurden immer weniger und doch gab es kein
Bauchgefühl meinerseits. Meist tendiert man ja zu einer Lösung, vor allem, wenn
man den Autoren mit der Zeit kennt. Oder man entwickelt so ein Bauchgefühl, da
man oft Krimis, Dramen und Thriller liest. Da habe ich doch so einige, feine
Sensoren entwickelt dabei :-).
Ich kann dieses Buch nur weiterempfehlen! Es sind zwei
Geschichten, die nebenherlaufen bzw. man überlegt lange, welchen Bezug sie
zueinander haben. Und doch ist es spannend und zeigt den Menschen in allen
Facetten. Teilweise so grausam gleichgültig, dass man nur noch den Kopf
schütteln kann. Oder die Frau, welche sich vom Mann so viel bieten lässt, dass
es mir als moderne Frau alle Nackenhaare sträubt…
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