Mittwoch, 25. Mai 2011

der neue, alte weg

Nun ja, irgendwann muss ich auch hier verarbeiten und veröffentlichen, was in der letzten Woche so bei mir passiert ist.

Meine Stelle habe ich noch am Donnerstagmorgen gekündigt. Es ging einfach nicht mehr. Ich hatte nur noch Panik und Angst, konnte mich einfach auf nichts mehr konzentrieren und hatte teilweise dissoziative Schübe, was ich bis jetzt gar nicht von mir kannte (war teilweise weg, an den Dienstag kann ich mich nicht mehr erinnern). Als ich jedoch am Mittwochabend den Entschluss gefasst hatte, mich am Donnerstagmittag umzubringen, zog ich die Notbremse.

Der Chef hat sehr verständnisvoll reagiert, und trotzdem wäre eine Weiterführung mit Hilfe der IV oder IPT nicht möglich gewesen. Und ich weiss auch nicht, ob ich es durchgezogen hätte. Seien wir mal ehrlich: es ist eine 80 %-Stelle, welche begleitend mit 2 Jahren Ausbildung zu machen gewesen wäre. Es war einfach eine Stufe zu viel auf meiner beruflichen Lebenstreppe. Ich habe eine übersprungen, was sich bemerkbar gemacht hat.

Der Druck und die Verantwortung war mir zu viel und vor allem hat das Team fest mit mir geplant und meine erste Trauung wäre in knapp einem Monat geplant gewesen. Wie hätte ich da noch nach meiner Probezeit nein sagen können? Ich habe hoch gepokert und es doch nicht gepackt. So ist das Leben.

Bis jetzt haben die meisten in meiner Umgebung verständnisvoll reagiert. Nun geht es weiter mit der Stellensuche. Mein Problem ist jedoch, dass ich ohne jeglichen finanziellen Grundstein unterwegs bin. Ich verdiene momentan gar nichts, erhalte kein Geld vom RAV, dem Sozialamt oder der IV. Ich habe zu viel auf meinem Sparkonto für das Sozialamt und ob ich mich da auch wirklich anmelden würde, ist fraglich. RAV ist nicht mehr, da bin ich ausgesteuert. Bleibt also noch die IV, meine Unterlagen werden geprüft.

Klar, ich möchte nicht von einer IV-Rente leben, aber wie soll ich sonst alles finanzieren? Bis ich meinen Job gefunden habe und auf eigenen Beinen stehen kann, bin ich froh um jegliche Hilfe. Sei es in finanzieller, persönlicher oder beruflicher Unterstützung.

Es geht mir gut, ich habe mich richtig entschieden. Alles andere wäre nicht gut rausgekommen. Aber ein negativer Grundgedanke bleibt:

Dass ich mir mein Leben echt anders vorgestellt habe. Dass ich mich mit meinen Mitmenschen verlgeiche. Und dass ich befürchte und Angst habe, nie selbst mein Leben führen zu können. Wie kann man sich mit 60 % ganz alleine durchs Leben finanzieren? Wird jemals mehr möglich bei mir sein? Und warum muss ich dies alles durchmachen?

Ich sehe die Menschen in meiner Umgebung, wie die regelmässig arbeiten gehen und Geld auf die Seite legen können. Ins Ausland reisen und weiss ich was machen. Aber da muss ich mir selbst ein Stopp einreden: bin ich überhaupt der Typ fürs Reisen? Nein, eher nicht. Aber doch vergleicht man sich mit allen.

In letzter Zeit bin ich es oft leid, mich selbst zu sein. Ich lebe oft in der Vergangenheit und wünsche mir meine alte Zambrottagirlie zurück. Oder ein ganz anderes Leben. Und ich glaube, irgendwann wird es meine Sicherung druchbrennen und ich verlasse diese Welt, die nicht für mich geschaffen zu sein scheint.

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