Mittwoch, 23. Februar 2011

geburtstagswunsch

Dieser Eintrag ist schon fast skurril, wenn man bedenkt, dass mein Bruder heute sein 18. Geburtstag feiert. Aber irgendwie zeigt es meinen Gemütszustand doch mehr als gut.

Am Samstag war ich mit Pupa und ihrem Sohn unterwegs. Wir hatten es davon, dass ich bald 24 Jahre jung werde.

Ich meinte: „24 Jahre… Und doch nichts erreicht.“ Sie war empört. Aber es stimmt irgendwie und fühlt sich auch so an.

Ebenfalls fragte sie mich, was mein grösster Wunsch wäre.

Ich: „Dass ich nie geboren worden wäre… Nein, halt! Dass ich nicht mal erzeugt worden wäre… Oder noch besser: gar nie geplant!“ Auch hier schnappte sie fassungslos nach Luft.

Aber es stimmt. Nichts ist momentan grösser, als dieser Wunsch. Und ich war einfach nur ehrlich.

Andererseits ist es wirklich krass, wie fest ich meinen Lebenswillen durch meine momentane Arbeitssituation und –losigkeit ausmache. War, bin und werde nicht die Erste und Letzte sein, die ohne jegliches Einkommen (nicht einmal Sozialhilfe (lasse aber dahingestellt, ob ich wirklich beantragen würde, könnte ich es)). Eigentlich brauche ich keine Angst zu haben: meine Eltern unterstützen mich. Jeder sagt mir, dass ich nichts dafür kann, da ich mich regelmässig und konsequent bewerbe. Meine Freunde sagen mir, dass ich mich nicht als Mensch ändere, nur meine momentane Situation.

Ich denke, es liegt an der Lebenseinstellung der Schweizer. Solche Werte (nur mit Arbeit ist man etwas wert!) werden einem von klein auf vermittelt, was auch richtig ist. Aber trotzdem… Es fühlt sich gar nicht gut an.

1 Kommentar:

  1. da hast du schon recht. dieser leistungsdruck in der heutigen gesellschaft ist enorm. zum beispiel wird eine frau ja auch schon komisch angeschaut, wenn sie gefragt wird, was sie denn arbeite und sie sagt, dass sie voll für ihre kinder da ist und zu hundert prozent hausfrau. das ist doch auch eine ehrvolle tätigkeit, denn für die kinder ist sowas genial. man sieht ja in den schulen sonst genug, was rauskommt, wenn sich die eltern zu wenig oder völlig daneben kümmern...
    menschliche nähe, live kommunikation, sich treffen, sich kümmern um freunde und familie, solche werte treten manchmal in den hintergrund in der heutigen zeit.
    ausserdem wird man heute so schnell abgestempelt. oft schubladisieren die Leute andere und geben sich gar nicht mühe, sie zuerst richtig kennenzulernen...
    so, ich habe wieder mal genug philosophiert für heute. :)
    liebe grüsse
    seastorm

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