Dienstag, 3. Januar 2017

kein geglückter start ins jahr

Abgesehen von der eigenen Wahrnehmung (Anschiss über die ganze Situation im Allgemeinen, keine Motivation, Alltagstrott, Gefühl der Unsichtbarkeit und all das weitere Blablabla), ist mir und meinen Mitarbeitern eine richtig schlechte Nachricht auf den Tisch geknallt worden.

Obwohl dies nicht meine Jahreszeit ist, hat mich mein Empfinden doch ein wenig beunruhigt. Es war nicht so, wie immer. Klar, ich kann nichts mit diesen Festtagen anfangen... aber da war noch ein anderes (eben doch nicht greifbares) Gefühl in meinem Körper. Und ich konnte es nicht richtig definieren.

Heute Morgen hatte ich dann meine Gewissheit. Ein Mitarbeiter ist ganz plötzlich kurz vor Silvester verstorben. Jung, keine 40-zig und so ein toller Mensch. Wir stehen nun natürlich alle ein wenig neben der Spur, er wurde wirklich sehr geschätzt und gemocht.

Wir sind keine grosse Truppe und doch geht jeder anders mit dieser Nachricht um. Einzelne können es noch nicht wirklich greifen und auch ich habe da so meine Probleme. Denke mir, dass er jederzeit um die Ecke gerauscht kommt und uns Frauen im Büro ein wenig hoch nimmt.

Er war so ein Typ Mensch, den einen sofort mit seinen Sprüchen in den Bann zieht. Ich kannte ihn nicht lange, keine drei Monate... aber diese haben schon gezeigt, was für ein toller Mann er ist und wie sehr er sich in mein Herz (freundschaftlich) eingebrannt hat.

Einmal mehr zeigt das Schicksal, dass die wirklich guten Menschen früh gehen müssen. Es ist einfach unbegreiflich. Und ich denke noch an den letzten Mittag, den wir zusammen verbracht haben. Die Sprüche, die wir uns gegenseitig "gegeben" haben und wie begeistert er vom Auto meines Bruders war. PS, Getriebe, alles wollte er wissen. Und hat stinkfrech das Handbuch aus dem  Handschuhfach genommen.

Er war wirklich ein super Typ. Ein goldiger Mensch. Und natürlich denkt jetzt jeder an die letzten Momente mit ihm. Und ich könnte mir auf die Zunge beissen... aber wir hatten es an diesem Mittag von diesen vielen, tragischen Todesfällen im 2016. Vor allem VIP-technisch gesehen, es sind ja so viele Promis von uns gegangen. Ich meinte noch in einem ernsten Unterton zu ihm, dass das 2016 noch nicht zu Ende sei und ich auf einen weiteren, tragischen Knall tippen würde.

Meinte damit natürlich die Promiwelt. Und so auch passiert mit George Michael, Star Wars Prinzessin Leia und ihrer Mutter, ebenso Zsa Zsa Gabor. Und er sass mir gegenüber und meinte, dieses Bauchgefühl hätte er auch.

So schnell geht es - keinen Atemzug lang - und der Mensch ist einfach weg. Für immer.

Und im Nachhinein scheint es mir so, als hätte Schila das alles gespürt. Gestern war so eine komische Stimmung und seit Sonntag war sie ebenfalls ganz komisch. Wir haben einen langen Spaziergang gemacht, zum Baum für meinen Grossdäddi und meine Firmgotte. Dort habe ich ihn um Kraft gebeten und dass er gut auf uns aufpassen soll. Vor allem auch bei der Genesung von Grosi und Muddi. Und die lieben Menschen um mich herum soll er auch behüten und beschützen.

Ich selbst habe es noch überhaupt nicht realisiert. Aber einmal mehr bin ich wütend. Wütend auf das Schicksal, auf das Karma und auf diese Welt. Ein Mensch ist weg. Einfach so. Und alles dreht sich weiter. Und doch kann man es niemandem verübeln. Denn Geburt und Tod passieren Tag für Tag. Mal bewusst wahrgenommen, mal total nebensächlich.

Ich hoffe, es geht ihm gut. Und doch vermisse ich ihn hier am Arbeitsplatz. Und ich glaube, es wird uns allen noch bewusster, sobald der Schock sich bei allen ein wenig legen konnte.

Es war wirklich ein Scheiss 2016. Sorry, jeder empfindet es anders. Aber mein Jahr war es definitiv nicht. Und ich habe Angst, dass es nun im 2017 so weitergeht.





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