Freitag, 16. Januar 2015

von der grippewelle erfasst

Ich bin wirklich kaum bis nie krank. Da habe ich - trotz erblich bedingter Blutarmut - echt Glück. Auch sonst bin ich weniger anfällig für Infektionen etc. Das letzte Mal einen kratzigen Hals und Schnupfen hatte ich im Dezember 2013, das weiss ich noch ganz genau. Abgesehen von Rücken und Knie war ich im 2014 eher verschont geblieben. Und um mich herum wurde Gehustet, Geröchelt, Genaseputz und Gefiebert.
 
Letzten Dienstag schaffte ich es noch ganz normal zum Volleyball mit der Plauschgruppe. War okay, ich duschte und legte mich ins Bett. Las noch ein wenig, schaltete das Licht aus und drehte mich in meine Einschlafposition. Und da überkam mich eine Art Schüttelfrost, nicht mehr normal!
 
Am Mittwochmorgen stand ich auf und bemerkte eigentlich noch nichts. Ging zur Arbeit und hatte einfach ständig kalte Finger. Dann kam mein Bürogspänli und meinte, ihr Verlobter läge mit Fieber im Bett. Nach zehn Uhr ging es nicht mehr, ich sass mit Mantel und Handschuhen an meinem Tisch und erledigte noch die wichtigsten Dinge.
 
Dann fuhr ich nach Hause. Und das kennt bestimmt auch jeder von euch: der Körper hält durch, bis man im Bett liegt. Und dann schlief ich durch.
 
Es geht nicht darum, dass man Fieber hat und es abwechselt zwischen warm und kalt. Das ist mir ja noch egal. Aber dieses Augenbrennen. Diese Schweissausbrüche in der Nacht und diese Schlappheit. Dieser Wattekopf, dieses ziehen der Schädeldecke. Grauenhaft! Die erste Nacht schaffte ich eigentlich ganz gut. Hatte einfach immer wieder Halluzinationen und schlief eher oberflächlich.
 
Am Donnerstagmorgen ging es mir besser und ich rief meiner Chefin an. Es kam ein Spruch von ihr à la: kurier dich heute gut aus, damit du morgen wieder fit bist. Für mich klang das wie eine Drohung, dass ich ja nicht für Freitag absagen soll, da meine stellvertretende Chefin sonst alleine ist. Mir wurde schlagartig übel und ich hatte Wut und Panik im Bauch zugleich. Kann doch nicht wahr sein!
 
Naja, ich beugte mich meinem Schicksal und wollte am Abend duschen gehen. Zum Glück mass ich erneut mit dem Thermometer und promt hatte ich Temperatur! Meine Mutter meinte zu mir, ich solle ja nicht mit Fieber arbeiten gehen - das könne doch nicht angehen! Und so verzichtete ich auf die Dusche und stellte lediglich meinen Wecker, um mich krankmelden zu können. Sollte mir ein Donnerwetter mit der Chefin dann die darauffolgende Woche über den Weg laufen - ich fahre nicht krank Auto! Ich möchte keinen Unfall bauen und schon gar nicht andere Mitarbeiter anstecken. Irgendwann ist mal genug!
 
Die stellvertretende Chefin hatte natürlich vollstes Verständnis. Und ich zwei schlimme Nächte hintereinander. Was ich eins an Schweissausbrüchen hatte! ich wachte auf und es tropfte richtig von meiner Stirn. Bettdecke, Pyjama… alles war feucht und nass! Naja, die ersten Tage kann man sich ja zu nichts aufraffen.
 
Am Samstag bezog ich mein Bett neu. Da reichte es mir nach der zweiten Schweissnacht nacheinander. Ich wagte auch eine Körperdusche und zog frische Sachen über. Ich war noch ein wenig plemplem, aber körperlich wieder eher fit. Die Nacht war auch eher ruhig. Am Sonntag ging es schon viel besser und am Montag bezog ich mein Bett erneut frisch und duschte mich dann richtig ausgiebig mit Haarpflege. Und dann fühlt man sich wie neu geboren!
 
Klar, der Kopf ist immer noch ein wenig schwummrig und ich bin schnell müde - aber ich glaube, da hängen auch andere Dinge mit drin. Vor allem meine Motivation fürs Arbeiten ist im Moment kaum vorhanden. Jeden Morgen sehe ich sie munter von mir davonspringen. Echt übel.
 
Was mich aber am schlimmsten dünkt, wenn man Grippe hat: das Fernsehprogramm ist wirklich Horror (ja, ich bin eine, welche das Geplapper auch zum Dösen braucht, dann aber ganz leise...) und man hat Zeit, zu Grübeln. Und wenn es einem eh schon nicht so gut geht, gibt es auch viele negative Gedanken, Grübeleien und vor allem Dinge, welche man sich auch schlechtreden kann. Situationen, welche vielleicht gar nicht so sind. Aber so sein könnten. Männergeschichten zum Beispiel. Ja, im eigenen Betrieb. Da läuft es im Moment zum Glück eher ruhig. Es gab ein paar schöne Situationen, aber darüber berichte ich ein andermal. Ich bin schon nur froh, kann ich diese Situationen als solche ansehen und als solche, positive Momente geniessen :-).

Und das Highlight meiner Grippenzeit? Ich konnte nach ein paar Tagen wirklich loslassen und abschalten. Wirklich einfach krank sein, dem Körper seine Zeit geben und mich auskurieren. Ohne Zwangsgedanken.

Und natürlich war da Schila, diese treue Seele! Sie lag immer schön bei mir, suchte den Körperkontakt und achtete, was ich tue. Einfach ein Goldschatz. Hunde sind ja Rudeltiere. Und merken es natürlich sofort, wenn es einem Mitglied nicht gut geht :-p.

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