Donnerstag, 15. Januar 2015

die letzte spur

Das neuste Werk von Charlotte Link wollte ich mir natürlich nicht entgehen lassen. Seit längerem habe ich auf neue Zeilen von ihr gewartet und war dementsprechend gespannt!
 
Zum Klappentext:
 
Eine verlorene Spur.
 
Eine alte Schuld.
 
Eine tödliche Gefahr.
 
Elaine Dawson ist vom Pech verfolgt. Als sie nach Gibraltar zur Hochzeit einer Freundin reisen will, werden sämtliche Flüge in Heathrow wegen Nebels gestrichen. Anstatt in der Abflughalle zu warten, nimmt sie das Angebot eines Fremden an, in seiner Wohnung zu übernachten - und wird von diesem Moment an nie wieder gesehen. Fünf Jahre später rollt die Journalistin Rosanna Hamilton den Fall neu auf. Plötzlich gibt es Hinweise, dass Elaine noch lebt. Doch als Rosanna diesen Spuren folgt, ahnt sie nicht, dass sie selbst bald in Lebensgefahr schweben wird…
 
Meine Meinung:
 
Link ist und bleibt eine fast perfekte Seiltänzerin zwischen Spannung, Romantik, Drama und Thriller. Es gibt teilweise doch ein paar happige Absätze und doch möchte man einfach immer weiter lesen. Die Lösung erfahren. Die Umstände erklärt bekommen. Im Gegensatz zu den Thrillerautoren à la Fitzek und Franz spürt man bei ihr halt doch oft die weibliche, sehnsüchtige und weiche Seite heraus.
 
Auch hier gibt der Buchrücken wieder sehr viel an Auskunft über den Romaninhalt. Das Buch ist in drei Teile unterteilt. Im ersten Teil geht es vor allem um die Recherchen dieser Rosanna, wie sie zum Job kommt, man lernt die Darsteller alle ein wenig kennen. Im zweiten Teil ist eigentlich meiner Meinung nach der spannendste Teil. Man rast der Aufklärung entgegen, es spitzt sich so einiges zusammen und die Geschichte nimmt etliche Wendungen. Von beiden Seiten her bekommt man etwas mit, man muss es sich wie zwei Laufbänder vorstellen, welche in der Mitte zusammenkommen.
 
Und dann kommt der Knall. Und doch scheint die Auflösung nach der Erklärung dieser nun zusammengekommenen Geschichte wieder weit entfernt. Man hält das dicke Buch in den Händen und denkt sich, dass doch noch einiges an mehr geboten wird, denn wie sonst sollen noch über zweihundert Seiten gefüllt werden?
 
Und da kommt der dritte Teil. Geheimnisse werden aufgelöst, Rosanna bleibt mitten in der Gefahrenzone. Man selbst denkt sich Theorien und Charlotte Link schafft es, einen auf dieser Welle mitzunehmen, um dann einem selbst vor Augen zu führen, dass man doch auf der falschen Fährte war. Sie unterstützt einen und die Geschichte bleibt doch realistisch.
 
Nur die letzten Seiten der Auflösung haben mir persönlich überhaupt nicht gefallen. Da hält man nur noch zwanzig Seiten in den Händen, die Auflösung scheint in weiter Ferne und irgendwie ist einem dann klar, wer wohl Täter ist. Es geht dann leidglich noch um die Beweggründe. Und die sind dann ein wenig… plump. Mir persönlich hat der Schluss überhaupt nicht gefallen, es schien so, als hätte Link selbst keinen genauen Ausweg mehr gewusst. Das Buch ist jetzt schon über 600 Seiten lang, das wäre dann wohl noch dicker geworden. Wobei ich nichts gegen dicke Schinken habe!
 
Die Hauptpersonen wie der Leser selbst bleiben mit etlichen Fragen zurück. Wobei es doch irgendwie etwas Wahres und Gutes darin hat: im Buch selbst steht am Schluss, dass die Zeit die Wege aufzeigen wird. Und so sieht es in der Realität oft auch aus!
 
Im Gross und Ganzen ein sehr gelungenes, spannendes Buch. Teilweise etwas langatmig, aber nie langweilig. Viel Dialoge, viele Charaktere und doch behält man den Faden. Spannend und doch nicht allzu heftig. Ich stelle es mir dann vor Augen immer wie ein Film à la Rosamunde Pilcher vor :-p.
 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen