Samstag, 25. Februar 2017

lion - der lange weg nach hause

Letzten Donnerstag war ich im Kino. Zuerst gab es noch lecker Flammkuchen und Salat zum Abendessen :-). In Gesellschaft klappt es mit dem Essen ganz gut, nur hat mein Magen danach natürlich dementsprechend Probleme beim Verdauen gehabt.

Es handelte sich um ein kleines Kino. Plätze kann man ab einer Zeit selbst reservieren. Alle hinteren Plätze waren belegt und wir mussten ganz vorne sitzen. Mein Rücken hat es mich gestern ordentlich spüren lassen, dass ich nicht gut zu ihm am Tag davor gewesen war. Es sind auch eher blöde und unbequeme Sessel.

Der Film hat es aber herausgeholt. Zuerst hatte ich ein wenig gezögert (als ich den Filmbeschrieb zum ersten Mal gelesen hatte), bin aber umso glücklicher darüber, dass ich diesen Film gesehen habe.

Der kleine Saroo (Hauptdarsteller) hatte mich von der ersten Sekunde an in seinen Bann gezogen. Es gab keine einzige Szene, die ich langweilig fand. Ich war immer voll dabei und dieser kleine Schauspieler war wirklich grandios. Diese Gefühle, die er im Film rüberbringen konnte, diese Augen, er als Akteur überhaupt... Phänomenal! Er spielte so überzeugend und es ist unbeschreiblich und nicht nachvollziehbar für uns, was dieser kleine Bub damals alles alleine in einer grossen Stadt durchleben und durchmachen musste. Dieser Kämpfer... Innerlich dachte ich mir oft, was dieser Junge noch alles über sich ergehen lassen muss und wie stark er ist. Viele Erwachsene wären schon längst erschöpft zusammengebrochen.

Natürlich bekommt man dann mit, wie es mit Saroo's Leben weitergeht. Er wird adoptiert und wächst gut behütet in Tasmanien auf. Und beginnt sich plötzlich zu erinnern. Macht sich auf die Suche nach seiner Herkunft. Was natürlich nicht leicht ist. Alles ist Anno 1986 passiert, also zu einer Zeit, in einem Land (Indien und Umgebung) wo Technik noch kein Begriff war in diesen Ländern und wohl kaum Schriften zu Geburten etc. vorhanden waren. Vor allem in diesen armen Ländern und diesen ländlichen Regionen. Man bekommt nur mit, wie Saroo in einem Zug einschläft und erwacht, als dieser mehrere Tage fahrend unterwegs ist. 1'600 Kilometer. Eine Strecke von hier nach Apulien. Gewaltig. Und dies vor 30 Jahren in einem der ärmsten Länder der Welt.

Ich möchte hier nicht zu viel verraten. Saroo macht sich natürlich auf die Suche. Der Film zeigt immer wieder eindrückliche Naturbilder und schafft es, viele Szenen ohne ein gesprochenes Wort eindrücklich abzuspielen. Diese Bindung zwischen Saroo und seinen Bruder und zu gewissen Dingen seiner Vergangenheit haben mich immer wieder erstaunt und überrollt. Weil sie so gut und so einfühlsam - halt einfach gewaltig gut - dargestellt und gezeigt wurden.

Und natürlich habe ich wie ein Schlosshund geheult... ab einer bestimmten Stelle :-). Aber es hat so gut getan. Ein gewaltig guter Film, ich gehe oft ins Kino und finde einen Film noch schnell gut. Aber grandios habe ich bis jetzt nur wenige gefunden. Lion - der lange Weg nach Hause werde ich mir als DVD leisten. Ein phantastischer Film!




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