Sonntag, 23. November 2014

peinlicher höhenflug

Letzten Donnerstag habe ich nach etlichen Monaten wieder eine peinliche Aktion geboten. Ungewohnt, denn eigentlich bin ich doch eher von Natur aus diejenige, welche unfreiwillig - aber auch gerne freiwillig - in Fettnäpfchen tritt. Denn ich finde, genau solche Momente machen das Leben lebenswert(er).

Ich habe diesen Mitarbeiter, um den es sich handelt, hier schon ein paar Mal erwähnt. Er ist ein Jahr älter als ich, arbeitet seit Lehrbeginn im Betrieb und führt eine Abteilung. Ich komme mir immer sehr dumm vor neben diesem Mann. Er ist ganz ein netter Typ und es gab auch schon ein paar lustige Momente in der Runde. Er hatte dieses Jahr ebenfalls ein eher hartes Jahr und eine Zeit lang habe ich mir einfach vorgestellt, dass er in meinem Bett liegt. Nichts Sexuelles an sich. Es ging mir nur um die Nähe in diesen einsamen Nächten, in dieser harten Zeit und es ist halt doch einfach, wenn es diesem gegenüber genau so verschissen geht, wie einen selbst. Der Rücken, das Knie, die Arbeitssituation allgemein, das Schicksal,...

Ich habe mir einfach vorgestellt, dass man sich gegenseitig Kraft gibt. Indem man nur nebeneinander liegt. Für einen da ist. Die Wärme von einem Körper spürt, der ausgesandt wird. Einfach für jemanden da ist und dadurch auch (hoffentlich, leider in der Regel eher nicht so mache ich in letzter Zeit ständig die Erfahrung...) jemanden an seiner Seite hat.

Er kam vom Büro meiner Chefin und grüsste. Hielt inne, wandte sich mir zu und meinte: "Hast du eine neue Brille, zambrottagirlie?" Ich natürlich stolz erwähnt, dass es doch bald eine Weile ist mittlerweile, ich sie jedoch nicht so oft tragen würde.

Während ich den Satz sagte, wollte ich Richtung Büro der Chefin - also an ihm vorbei - laufen. Ich machte den ersten Schritt, knallte mit meinem Fuss gegen meine Schublade und stolperte ein wenig in der Gegend herum. Der Mitarbeiter öffnete sofort seine Arme und war bereit, mich aufzufangen. Seine Augen und sein Mund geöffnet. Natürlich bin ich nie so schlimm gestolpert, es war eher ein Straucheln, aber peinlich genug.

Ich machte wohl einen mehr oder weniger guten Spruch à la "funktioniert aber wohl nicht richtig" und verschwand sofort im Büro nebenan. Er schien anzukommen, denn der Mitarbeiter lachte schallend los.

Ich mache mir Sorgen um den Mitarbeiter. Es schien ihm besser zu gehen - aber letzten Freitag war es dann doch wieder wohl zu viel... Und ja, seit es mir noch schlechter wie sonst das Jahr über geht, denke ich mich nachts auch wieder oft in seine Nähe. Um Kraft zu schicken. Und um mich nicht so schmerzhaft allein auf dieser Welt zu fühlen.

Wie gesagt, ich muss hier einiges verarbeiten. Und doch möchte ich nicht, dass man mich falsch versteht. Das Jahr hat schlimm begonnen und ich hatte meine Lichtblicke. Ich versuche, das Positive zu sehen und bin doch meist resignierend unterwegs. Bin meist ich und dann spiele ich doch etwas vor. Unendlich traurig und vor Schmerz nach Italien gefüllt. Möchte meine Ruhe, verstehe den Sinn meines Daseins nicht und kämpfe doch weiter - weil etwas anderes nicht für mich in Frage kommt. Gleichzeitig habe ich keinen Bock auf meine Zukunft und verstehe nicht, was ich in einem früheren Leben so schweres verbrochen habe, um das alles verdient zu haben. Im Wissen, dass es Menschen gibt, die es noch viel schlimmer haben. Und doch ist es mir in manchen Momenten so etwas von egal (entschuldigt diesen hässigen Gedanken), denn andere bekommen alles in den Arsch gesteckt und müssen nichts dafür machen. Ich kämpfe, gebe mein Bestes und fühle mich doch meist wieder ausgebremst.

Ja, oft wünsche ich mir mein früheres, sorgloses Leben mit den kleinen, grossen Problemen eines Teenies zurück. Denn meine Sekzeit war mit Abstand die beste Zeit meines Lebens. Und ich persönlich sehe mich in zehn Jahren nicht mehr hier.

ricordi d'estate 2014 - quarta parte

Zum letzten Teil meiner Erinnerungen an die wunderschöne Zeit im September dieses Jahres in meiner Heimat. Meinem Zufluchtsort. Meiner Ruheoase. Meiner Energiespende. Und das trotz Knierückfall. Darüber möchte ich immer noch nicht tippen. Es ist mir einfach noch zu viel an Problemen um mich herum. Ich habe Angst, dass ich dann komplett die Kontrolle verliere.

Aber früher oder später muss ich Klarschiff machen. Schon nur mir selbst zu liebe. Bestimmt vor Weihnachten. Um einfach dieses verschissene Jahr komplett abschliessen und vergessen zu können.

Auf diesen Bildern seht ihr meinen Lieblingsstrand. An diesen fahre ich meist so um 8 Uhr und bleibe bis 13, 14 Uhr. Es ist weitläufig, hat mal Wellen, mal ist es eher ruhig. Menschen gibt es Mitte September auch kaum mehr. Die Menschen lassen einen in Ruhe und doch gab es immer wieder nette Gespräche. Man ist und lässt andere sein. Richtig schön.

Der schwarze Kater war mein treuer Begleiter. Sogar beim Lesen machte er fleissig mit :-). Und ja, ich denke schon, Tiere spüren, wer ihnen gut tut und wer nicht. Denn letztes Jahr war er ein paar Monate alt und schon da war er ständig hinter mir her...

Und das Zambrotta-Shirt habe ich extra anfertigen lassen, jaja! Die Verkäuferin wird mir auch gedacht haben ;-)! Mein Name in Italien ist ja sehr bekannt und Gang und Gebe (was hier überhaupt nicht der Fall ist). Da fand ich ohne Probleme ein Shirt. Und ja, So ist Baby Blue nun verziert ;-).

Was gibt es sonst noch... Salentu ist die Region im Dialekt ausgesprochen und die Shirts sind mit lustigen Sprüchen im Dialekt oder auf Italienisch gedruckt, haha! Das Militärauto war mal an einem frühen Morgen vor mir unterwegs. Fand ich noch cool. Vor allem liessen mich die jungen Burschen ziehen (fuhren an den Strassenrand) und als ich an ihnen vorbeischlich, winkten sie noch freundlich. Ganz hübsche Exemplare waren das ;-).

Und auch sonst - finde ich - sieht man, wie gut es mir ging. Da spricht jedes Bild für sich einzeln. Und die Eidechse wird bei uns im Dialekt "Stiune (wird gleich ausgesprochen, wie es hier steht)" genannt. Wenn man sie leicht trifft, stirbt sie sofort. Babbo hat diese immer mit einem Besenstiel gejagt und dann werden sie klein und schrumpelig. Mir machen sie nichts aus, die haben Angst vor Menschen und verschwinden sofort. Ausserdem brennt die Haut an der Stelle, mit welcher man mit einem Stiune in Kontakt kommt! Möchte ich persönlich nicht erleben. Tut aber anscheinend sauweh (Aussage vom Cousin ;-)).

Ich freue mich auf meinen nächsten Besuch. Und hoffe, es klappt nächstes Jahr wieder! Was mich vor allem immer wieder an die tolle Zeit erinnert, ist meine schöne Bräune, welche mir erstaunlich lange bleibt. Da ist es mir recht, wenn ich länger benötige, um ein wenig braun zu werden. Aber meine Beine sind wirklich immer noch sehr braun und auch Oberkörper und Arme können sich ungeniert zeigen und präsentieren lassen ;-).



























Dienstag, 18. November 2014

lebendigkeit

Erst wieder am Sonntag ist mir bewusst geworden, woran ich für mich „Leben fühlen, Leben spüren und lebendig sein“ erkenne.
 
Klar, es geht mir immer schlechter und ich bin wirklich sehr abgestumpft. Und doch, im Verhalten anderen gegenüber bzw. im Zwischenmenschlichen gebe ich mir Mühe, erhalte den Anschein - so wie man mich eben kennt.
 
Und ja, es gibt Lichtblicke. Und diese geniesse ich. Aber sobald es um Arbeit, Gesundheit, Leben und Schicksal geht - uargh, überkommt mich ein Gräuel. Aber mehr dazu ein andermal.
 
Einer Mitarbeiterin konnte ich mich heute anvertrauen. Sie hat die letzten Wochen mitbekommen und bei ihr konnte ich Hilfe holen, um Rat bitten und dem Frust freien Lauf lassen. Und seit heute weiss sie auch, dass ich Borderlinerin bin / war. Das es mich eigentlich gar nicht mehr geben sollte. Ihre Reaktion war süss. Das man es nicht merkt, mir nicht ansieht.
 
Mehr weiss sie nicht. Vor allem nicht, dass ich immer noch Fresse, Hungere und Einkaufe. Aber eben, solange keine Suizidgedanken und das Ritzen dazu kommen, ist es okay.
 
Ich habe einen Graus vor Weihnachten und Neujahr. Ich mag diese Zeit ja sonst schon eher weniger. Ich hasse sie schon fast.
 
Aber eigentlich sollte dies ein schöner Eintrag werden. Am Sonntag habe ich nach 16 Uhr einen Spaziergang mit Schila gemacht. Die Sonne hat ein wenig durch die Wolkendecke gedrückt und auch sonst war es ein toller Sonnenuntergang. Ich stapfte also durch die Wiese und den kleinen Feldweg und von weitem hörte ich Krähen. Ich hasse sie eigentlich, aber an diesem Sonntag passte es. Von weit her. Zum eher bewölkten Wetter. Und nahe die Vögel, zwitschernd und lebensfroh singend. Und neben mir eine hechelnde Schila, schwanzwedelnd und erfreut über die Bewegung.
 
Solche Situationen einfangen und tief verankern. Das hilft!

Mittwoch, 12. November 2014

wir kinder vom bahnhof zoo

Seit langem mal wieder eine Biografie und kein  Krimi von Franz, Fitzek oder Strobel. Was mir einfach sehr aufgefallen ist: unter der Woche lese ich kaum. Dabei entspannt es mich enorm. Aber meist liege ich ins Bett und schaue mir die Folgen von „Verliebt in Berlin“ an. War halt einer meiner Lieblingssoaps :-).
 
Wenn ich dann lese, dann meist an einem Sonntag nach dem Mittagessen, wenn alle ihre Siestas halten und ich nicht wirklich müde bin nach dem Ausschlafen, hehe…
 
Zum Klappentext:
 
Mit zwölf kam sie zum Haschisch, mit dreizehn zum Heroin. Sie wurde süchtig, ging morgens zur Schule und nachmittags mit ihren ebenfalls abhängigen Freunden auf den Kinderstrich am Bahnhof Zoo, um das Geld für die Droge zu beschaffen.
 
Christiane F. berichtet mit minuziösem Erinnerungsvermögen und rückhaltloser Offenheit über Schicksale von Kindern, die von der Öffentlichkeit erst als Drogentote wahrgenommen werden. Inzwischen lebt sie wieder in Berlin. Den Kampf gegen die Drogen hat sie immer wieder von Neuem geführt - vor Rückfällen ist kaum ein ehemaliger Junkie sicher.
 
Meine Meinung:
 
Ein grosser Bestandteil dieses Buches sind die Entzüge und Rückfälle von Christiane F. Schön wird geschildert, wie schleichend der Prozess zur Haschischdroge und dann zum Heroin war. Wie schnell eine Verharmlosung zu einem Teufelskreis werden kann.
 
In vielen Punkten habe ich mich selbst erkannt. Es ist und bleibt ein Suchtverhalten und vieles zeigt sich da ähnlich - wenn auch die Konsequenzen nicht überall gleich sind. Von der Kaufsucht kann ich nicht sterben. Die schlimmste Konsequenz ist der finanzielle Ruin. Beim Essen wird es schon schwieriger. Und bei Drogen… ich stelle mir eine Drogensucht als einer der schwierigsten und härtesten Gegner vor. Denn du kommst immer irgendwie da ran.
 
Bei einer Kaufsucht kannst du deine Karte ab einem Minimalbetrag im Monat sperren lassen. Du gehst nur mit einer Person einen gewissen Betrag für die Woche abheben. Du kaufst nur noch mit einer Begleitung. Beim Essen ist es teilweise schwieriger. Ich achte dann vor allem auf die Produkte, die ich kaufe. Bewusst viel Gemüse und Früchte sowie Joghurt, um den Magen richtig voll zu kriegen.
 
Was Christiane F. immer wieder so treffend berichtet hat: man macht einen Entzug und möchte nur noch einmal einen Druck. Nur noch einmal - als Belohnung und um sich zu beweisen, dass man es auch ohne kann. Einmal kann doch nicht schädlich sein, und man hat es ja im Griff, wenn ein Snief pro Tag reicht bzw. man nicht jeden Tag Heroin konsumiert.
 
Ich habe mich ertappt gefühlt, und das ordentlich. Schnell denke ich: ach, nur eine Hose heute kaufen. Und morgen die Bluse. Nur noch die. Mit der liebäugele ich doch schon so lange und ich warte ja schon lange mit dem Kauf. Die habe ich mir wirklich verdient. Nur noch die. Dann räume ich den Schrank ordentlich aus und werde eine Weile nichts mehr kaufen. Der Tag heute ist ja eh nicht so toll verlaufen, lass dem Frust also doch seinen Lauf. Obwohl… heute war ein wirklich toller Tag, ich habe vieles bewältigt, ich leiste mir mal was! So geht es auch beim Essen. So war es oft beim Ritzen.
 
Das Buch ist in den Medien oft erwähnt worden und daher habe ich doch lange suchen müssen, bis ich es gefunden hatte. Und um ehrlich zu sein: so sehr mich das Buch am Anfang gepackt hat, so sehr war ich am Schluss enttäuscht.
 
Klar, dahingestellt sei nun, ob ich zu heftig mit Menschen ins Gericht gehe, weil ich ein Kontrollfreak bin, weil es bei mir auch kontrollierter zu und her gehen muss, weil ich eine gewisse Ordnung mag. Weil ich hohe Ansprüche an mich selbst stelle.
 
Was eher der Grund ist, ist wohl, dass ich ein Happy-End erwartet hätte. Und in diesem Buch geht es einfach wirklich hauptsächlich um die Zeit in der Szene von Christiane F. Sie hat wohl ein Buch „danach“ veröffentlicht, aber das werde ich  mir nicht leisten.
 
Teilweise konnte man nur ohnmächtig während dem Lesen zuschauen, wollte Verständnis aufbringen und war doch hilflos. Es ist kein einfaches Thema und ich denke, mein Wunsch wäre es gewesen, sie wäre nach dem ersten Entzug sofort clean gewesen. Aber wie so oft: Wunschdenken.
 
Es zeigt die harte Drogenrealität. Und wie knapp Christiane F. dem Tod von der Schippe gesprungen ist. Und doch kam sie von der Szene weg und landete wieder bei den „weichen Drogen“. Da bleibt die Frage, ab wann ist man wirklich clean. Dies bezeichnet jeder für sich.
 
Und ich denke, dass ist wie beim Einkaufen: komplettes Verbot bringt einen nicht weiter. Und Verlockungen in Sachen Suchtverhalten sind überall. That’s life.
 
Ich werde das Buch nicht noch einmal lesen. Wenn, dann verschenke ich es weiter. Ich persönlich war enttäuscht und wahrscheinlich war es auch zu harter Toback. Bei einem Krimi kann es auch sein, dass ich mich hilflos fühle. Aber da weiss ich, geht es um einen Krimi. Klar, es kann auch in der Realität mal vorkommen, aber schlussendlich ist und bleibt es ein Krimi und ich habe nichts damit zu tun.
 
Aber eine Biografie ist eine Lebenserzählung. Und das macht mich unheimlich traurig und ich selbst wüsste nicht, wie damit umgehen. Es zeigt einfach, wie hilflos man selbst gegenüber der Sucht steht. Wie man Hilfe möchte und doch keine Kraft hat. Und vor allem: wie es den Menschen in der Umgebung damit geht…

Sonntag, 2. November 2014

stuttgart für einen tag

Es wäre eigentlich etwas cooles, wenn ich für ein paar Tage - oder auch nur einen Tag - nach Stuttgart gehen würde, um mich von der Stadt bezirzen zu lassen.

Aber ich bin morgen im Stuttgart, um mich meinem Frustshopping voll hinzugeben. Weil ich es hier nicht mehr aushalte. Ich muss raus. Abtauchen in mein dysfunktionales Verhalten. Weil ich nicht anders kann. Weil ich schwach und schlecht bin. Weil ich Borderliner bin und es anscheinend anders nicht kann.

Klar, ich könnte mich jederzeit umentscheiden - aber habe ich darauf wirklich Lust? Mag ich mich weiter mit mir auseinandersetzen? Gegen mich und mein Schicksal ankämpfen? Nee.

Es ist nicht erst seit gestern so. Ich bewältige meinen Alltag, stehe auf, gehe zur Arbeit, treffe Menschen und habe auch meine schönen Momente. Aber grundlegend habe ich einfach keine Kraft, keinen Bock und keine Motivation. Heule aber niemandem die Ohren voll. Tippe es hier einfach, dass ich eigentlich überhaupt keine Kraft mehr habe.

Aber eben, solange ich mich nicht ritze und keine Suizidgedanken habe, schätze ich mich glücklich. So absurd es klingen mag. Denn ich weiss, wie verschissen es einem erst dann richtig geht.

Ich möchte mich morgen selbst verletzen, indem ich shoppen gehe. Obwohl ich weiss, dass ich sparen muss. Dass ich nicht nachgeben muss. Dass ich stark sein muss. Dass ich es anders kann. Dass ich über mich selbst Kontrolle schaffen kann. Man muss sich für dysfunktionales Verhalten (Selbstverletzung) nicht immer ritzen. Es geht auch mit Suchverhalten (Kaufen, (Fr)Essen)).

Immer mehr gebe ich mich meinen Schicksal gegenüber geschlagen. Vielleicht muss es so sein. Es gibt leider immer Menschen, die nicht das schaffen, was sie wollen. Vielleicht gehöre ich dazu und sollte mit dem Kämpfen in gewissen Dingen einfach aufhören.

Und somit kämpfe ich morgen nicht und lasse mich auf das Frustkaufen ein. Weil ich anscheinend nicht anders kann. Weil ich schlecht bin. Weil ich mit der Situation bei der Arbeit nicht klarkomme und ein Mitarbeitergespräch ansteht. Weil ich dort endlich meine Meinung sagen möchte und Angst habe, die allerletzte Notbremse ziehen zu müssen. Für mein Wohl und das meiner Familie. Denn langsam habe die Zustände auch Muddi zugesetzt. Und das darf und sollte nicht sein!

Warum ich nicht hier meinen Arbeitsfrust rauslasse und die Chance darin sehe, morgen nicht einkaufen gehen zu müssen? Weil ich an einem Weekend einfach abschalten möchte. Da verlasse ich mein Büro, strecke den Mittelfinger innerlich gegen einige Menschen aus und möchte mein Privatleben geniessen. Und nicht mit unnötigem Scheiss konfrontiert und belastet werden.

Früher oder später lasse ich es hier raus.

Aber morgen ist Stuttgart dafür zuständig.

ricordi d'estate 2014 - terza parte

Gegen Ende meiner Ferien wollte ich noch unbedingt mein jährliches Ritual machen: eine Fahrt der Küste entlang bis zum südlichsten Punkt Apuliens. Aber leider war der Freitagnachmittag sehr bewölkt und ich brach auf halber Strecke ab.

Am Samstagmorgen sah es leider nicht besser aus, aber ich wollte die Tour machen. Obwohl ich viele Flecken bereits kenne, ist es jedesmal wieder ein Highlight und ich staune über diese Buchten, diese Landschaft und diese einfach atemberaubende Gegend. Auf den Pix könnt ihr Porto Badisco, Santa Maria di Leuca (eben der südlichste Punkt) und weitere Hotspots auf der Route den Buchten und dem Meer nach, erkennen.

An solchen Tagen - mit Sicht auf das Meer, der Brise im Haar und der Frische in der Nase - fühlte ich mich einfach geborgen und zu Hause.

Und vor allem: FREI!

Meer... mein Element. Meine Heimat. Meine Sehnsucht. Meine Liebe ♥!

Geniesst die Bilder... das wechselhafter Wetter hat die Bilder irgendwie erst recht mystisch und besonders erscheinen lassen.... Hach... ich will zurück!

Wäre es nicht toll, wenn wir an gewisse Tage zurückkehren könnten? Klar, mit Fantasie und Vorstellungsvermögen kommen wir sehr weit... vor allem ich tauche vermehrt in Tagträume ab. Aber so wirklich, wirklich, wirklich real wird es sich nie anfühlen...