Donnerstag, 19. Oktober 2017

biken, biken, biken

Mein Herz und mein Leben schlagen aktuell nur den einen Rhythmus: Biken ♥! Es ist herrlich, wie schnell meine Kondition wieder da war nach meiner langen Auszeit in Italien. Ich hatte schon die schlimmsten Befürchtungen, aber letzten Montag wurde ich eines Besseren belehrt.
 
Es mag vielleicht nicht die gesunde Variante sein in Sachen Problemverarbeitung, aber so what. Ich bin es mir nicht anders gewohnt und ich erwarte nicht wirklich, dass sich irgendetwas in meinem Leben in dieser Hinsicht gross verändern wird.
 
Seit heute halte ich auch wieder strickt Essensdiät. Ich bringe einfach nichts runter - es geht einfach nicht. Ich ekle mich so vor mir selbst und meiner Vergangenheit und meinem jetzigen Dasein... es schlägt mir einfach auf den Magen. Ich sehe meine eigentliche Lebensaufgabe nicht und zweifle an meiner Existenz. Überall läuft es schief, überall muss ich etwas "an mir ändern". Ich kann nur in diesem Bereich Kontrolle halten. Und es geht. Ich funktioniere, obwohl ich nichts runterbringe. Warum soll ich mich also auch da noch zu etwas zwingen.
 
Anvertrauen kann ich mich niemandem. A) interessiert es eh niemandem (es wird ja auch nicht nachgefragt, obwohl ich mal etwas angesprochen habe) und b) kann nur ich selbst mein Leben leben, das übernimmt niemand für mich.
 
Beim Biken bzw. Sport funktioniert es. Beim Biken habe ich die Strecke und mein Ziel vor Augen und im Kopf. Da konzentriere bzw. fokussiere ich mich voll darauf. Beim Volleyball ist es dasselbe, ausserdem sind da noch Menschen um mich herum. Und beim Schwimmen geht es auch um das Zählen der Runden und das eigentliche Ziel, welches ich erreichen möchte.
 
Zwischenmenschlich wird es mir schnell zu viel. Wenn ich höre, was da so erzählt wird, beginne ich mich zu vergleichen und fahre dann deprimiert nach Hause. Ich weiss, mein Umfeld kann nichts dafür, wie es bei ihnen im Vergleich zu mir so überall läuft. Aber es hat schon etwas selbstzerstörerisches, wenn ich mich solchen Gesprächen gegenüberstelle, obwohl ich ganz genau weiss, mit was für einem Gefühl ich dann wieder nach Hause fahre. Und es ist nun mal so, dass ich damit hadere und mich mit anderen vergleiche und einfach nicht verstehen kann, was ich alles so falsch zu machen scheine. Dann geht es wieder auf die Existenzfrage und danke - ich habe mein Geschenk.
 
Es fällt mir leichter, so hart mit mir ins Gericht zu gehen, seitdem ich meine Tante und meinen männlichen Kritiker oft wieder neben mir stehen habe. Manchmal sehe ich sie klar und deutlich, manchmal höre ich nur so eine Stimme. Ja, mir ist bewusst, sind das vor allem Grundannahmen und Glaubenssätze meinerseits, denen ich ein Gesicht gebe, damit sie schwerer wiegen. Aber sie sind da. Sie puschen mich, wenn ich etwas erreichen möchte und halten mich zurück, wenn ich wieder schwach zu werden drohe - vor allem im Zwischenmenschlichen.
 
Es ist nicht einfach nur so, dass ich dort stehe, wo ich jetzt nun mal stehe. Ich bin fest davon überzeugt, dass es seinen berechtigten Grund haben wird, warum ich mich mit all diesem Scheiss herumschlagen muss. Ich werde nicht umsonst bestraft. Das glaube ich halt nun mal.
 
Aber nun zurück zum eigentlichen, schönen Teil dieses Eintrages. Meine Biketouren. Am Montag habe ich spontan ab 14.00 Uhr freigenommen und bis ich zu Hause losdüsen konnte, war es auch schon wieder 15.05 Uhr. Ich wollte Richtung Wägitalersee. Letztes Mal hatte ich im Sommer mit dem Aufstieg gute 3 Stunden und 15 Minuten, wobei noch ein kleiner Abstecher zu einem Ort möglich gewesen war, den ich fotografieren wollte. Das zweite Mal hatte ich mich ja auf einen Routenbeschrieb verlassen, welchen ich nie wieder im Leben machen werde und Montag... ja Montag: da fuhr ich meine persönliche Bestzeit dort rauf :-). War ich stolz auf mich! Ich schaffte alles mit Hoch- und wieder bis zur Haustür Zurückfahren in 2 Stunden und 50 Minuten! Puah, ich war so stolz und auch während der Fahrt erleichtert, als ich merkte, dass meine Kondition doch wieder schneller wie befürchtet zurück kommt :-). Es war einfach ein wunderschönes, tolles Gefühl. Auch schon während dem Hochstrampeln war mir nämlich aufgefallen, dass ich oft in einem tieferen Gang wie üblich treten konnte. Klar, zwei Rennvelofahrer hatten mich locker überholt... aber ich bin auch so stolz auf mich. Damit möchte ich mich gar nicht vergleichen.
 
Am Freitag vor einer Woche war ich im Zürcher Oberland unterwegs. Auch da schaffte ich meine Tour in 3 Stunden 27 Minuten, obwohl Google knapp 4 Stunden angegeben hatte. Die Bilder von meinen Touren sieht man unten, wobei die vom Freitag vor dem Sonnenuntergang sind und die danach von meiner Tour an den Wägitalersee.
 
Heute habe ich eine kleine Tour bei uns in der Region geplant, höchstens 2 Stunden. Morgen wäre eigentlich wieder schwimmen für die Herbst- und Wintersaison eingeplant... aber er hat auch morgen noch herrliches Wetter, sodass ich mir das ganze nochmals durch den Kopf gleiten lasse... Aber wohin soll ich auch nur noch strampeln, frage ich mich gleich :-).... hm... Rapperswil, Pfäffikon und zurück wäre noch eine Option...
 
Und ab nächster Woche wird schlechter Wetter angesagt. Da möchte ich am Montag und Freitag jeweils schwimmen und am Dienstag sowie Donnerstag Volleyball spielen. Und Mittwoch wäre eigentlich auch Volley oder sportfrei... Wer weiss :-).




















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