Freitag, 29. Januar 2016

versunken

Seit meinem ersten Buch von Sabine Thiesler, bin ich ein bekennender Fan von ihr. In einem Rausch habe ich alle Bücher von ihr bestellt. Sind zum Glück nicht viele! Eines davon war dieses Werk.

Zum Klappentext:

Malte ist auf der Flucht. Er wird wegen Mordes gesucht, hat keine Papiere, kein Geld, kein Zuhause und keine Freunde. Im Hafen von Nizza lernt er durch Zufall Werner kennen, der mit seiner Luxusyacht im Mittelmeer Urlaub macht. Werner bietet ihm an, mit ihm zusammen nach Korsika überzusetzen. Sein Schiff ist ein Traum. Ein Traum, für den es sich zu töten lohnt . . .

Die schönsten Wochen des Jahres verbringt das deutsche Ehepaar Werner und Vivian Faenzi stets auf seiner Yacht im Mittelmeer. Nur diesen Sommer muss Vivian die Reise in Nizza aus beruflichen Gründen für zwei Wochen unterbrechen. Werner möchte nach Korsika, aber ihm graut ein wenig vor der langen nächtlichen Überfahrt allein auf See. Durch Zufall trifft er den sympathischen deutschen Seemann Malte, der auch nach Korsika will. Gemeinsam fahren sie los. Was Werner nicht weiß: Vor Kurzem hat Malte einen Menschen umgebracht und ist auf der Flucht. Nun wittert er die große Chance einer ganz neuen Existenz auf diesem prachtvollen Schiff. Dabei stört eigentlich nur Werner. Und Vivian. Und jeder, der ihm sonst in die Quere kommt. Darunter auch die Marescialla Manuela Sentini und Commissario Donato Neri, der den Sommer über auf der Insel Elba stationiert ist.


Meine Meinung:

Das Buch ist spannend aufgebaut. Man startet auch hier mitten in der Geschichte. Das Buch ist in drei Teile aufgeteilt und im mittleren Teil erfährt man mehr über diesen Malte.

Es waren teilweise doch sehr happige Zeilen und Seiten und man ist dann wirklich zweigeteilt, ob man Mitleid oder sogar Verständnis für diesen Malte hat, oder ob der Groll und das Unverständnis grösser sind.

Malte ist eindeutig der Hauptcharakter. Er wird am eindrücklichsten und intensivsten beschrieben. Es gibt noch weitere Hauptakteure, aber irgendwie ist deren Schicksal sehr schnell und eindeutig bemerkbar. Das Ehepaar spielt auch eher eine wichtige Rolle, aber Hauptcharakter bleibt dieser Malte.

Ich hatte das Gefühl, Sabine Thiesler fixiert sich so sehr auf diesen Malte, dass alle anderen Charaktere um ihn herum eher verblassen. Und irgendwann war auch klar, dass dieser Malte in der Zwickmühle steckt und irgendwie fand ich es dann auch fast schon sehr eintönig, was mit seinen Opfern geschah. Es war im Vorneherein klar, dass da kaum Chancen für diese bestehen.

Das Ende fand ich für mich persönlich am härtesten. Man weiss nicht, ob man wütend mit Thiesler sein sollte oder die Dinge auf ihre Art sehen sollte. Denn sie hat recht: viele Geschichten gehen heute leider noch so aus. Die wirklich schlechten Menschen kommen in der Freiheit am Weitesten. Und jene, welche sich an Regeln und Anstand halten, werden schlussendlich bestraft. Nach der Art: Life is a Bitch, Baby!

Das Leben ist kein Zuckerschlecken und hat nicht nur ein Gesicht. Aber ich persönlich hoffe bei Krimis natürlich immer auf ein Happy End. Ich persönlich hatte recht zu knabbern damit. Aber so ist es. Karma ist nicht überall gleich verteilt und schlägt nicht überall gleich (gerecht) zu.

Ich persönlich finde es, trotz dem ab und zu stattfindendem Trott (zwischen dem Ehepaar und bei diesem Neri, welcher auch in früheren Werken von Thiesler vorkommt), ein sehr gelungenes Buch. Mir hat es Spass gemacht, darin zu lesen. Und das nicht nur, weil es sich in bella Italia abspielt ;-).

Ich habe es in drei Abenden regelrecht gefressen :-).


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