Dienstag, 22. Dezember 2015

herbe enttäuschung

Ich musste heute eine derbe Enttäuschung wegstecken. Ich habe mich echt daran festgeklammert und gehofft, dieser geschäftlichen Hölle endlich entkommen zu können. Es hat leider - gemäss Rückmeldung - ganz knapp nicht gereicht.

Nicht nur die Heimlichkeiten, welche ich hier verbergen musste, wie sehr ich mir auf die Lippen beissen musste, damit mir nichts herausrutsch, die Angst, beim Telefonat, welche eigentlich meinen Chef anbelangt, anwesend zu sein... Zitterpartien hoch zehn.

Ich habe echt alle Hoffnungen in die Chance dieses Neuanfangs gesteckt. Und stehe nun da. Muss damit klarkommen, dass dies doch nicht das Türchen war. Mein Arbeitsmutti meint, da kommt schon noch das richtige. Innerlich kann ich nur müde lächeln. Denn ich weiss nicht, wie lange ich das noch schaffe. Ich bin jetzt schon am Anschlag.

Und fühle mich bestraft für etwas, was ich anscheinend mal getan haben muss. Etwas ganz schlimmes. In einem früheren Leben. Ich habe meinem Arbeitsmutti bei ihrer Bewerbung geholfen, weil sie es auch nicht mehr aushält. Bin lange mit ihr zusammen gesessen, habe ihr meine Unterlagen zur Verfügung gestellt und ja, es war mir alles recht und ich mache es ja gerne und ich bin froh, hat sie ihre Stelle... aber wo bleibe ich? Sie hat ihren Job erhalten - ich stehe nun wie ein begossener Pudel da.

Es ist nicht nur im Bereich Arbeit so. Überall renne ich, helfe ich, unterstütze ich, gebe mich sensibel und rücksichtsvoll - um was? Alleine dazustehen und abserviert zu werden, wenn ich nicht mehr gebraucht werde?

Es fühlt sich momentan arg danach an. Und ich habe die Schnauze voll. Aktuell würde ich mir am liebsten die Arme zerfetzen - geht aber nicht. Habe heute noch Volleyball und da trage ich keine langen Ärmel. Ein herber Rückfall nach bald wieder 18 Monaten ohne.

Ich sehe mich einmal mehr nirgends in dieser Welt und in dieser Gesellschaft. Man  behandelt mich wie ein gefühlloses Ding und trampelt einfach ein wenig auf mir herum.

Wenn ich nur den Mut hätte, ich würde mir einen Job im Ausland suchen und weggehen. Ich brauche jemanden, der mich versteht. Der sich so aufopfert, wie ich mich für die Person. Ich fühle mich so oft alleine und missverstanden.

Zu allem Übel hat mein Lieblingsonkel in Italien auch noch nur knapp einen Herzinfarkt überlebt. Und ich mache mir nun Vorwürfe, bin ich am Freitag nicht mit einem weiteren Onkel (der einzige, der noch in der Schweiz lebt und arbeitet) nach Italien gedüst.

Verschissen. Da fällt einem kein weiteres Wort ein wie: verschissen.

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