Freitag, 24. April 2015

flirtlusche

Ich glaube, ich habe hier schon einmal einen Eintrag veröffentlich, der mein Flirthalten Beschreibt - wenn dies bei mir überhaupt annähernd so genannt werden kann :-).
 
Ich bin, könnte man meinen, eher flirtfaul, flirtresistent, flirtschüchtern… zusammengefasst eher ein Flirtversager. Ich kann mit Komplimenten von Männern aus eher schlecht wie recht umgehen und auch sonst nehme ich Flirtversuche von Männern wirklich nicht wahr. Ich bin regelrecht blind dafür.
 
Und von mir aus kommt erst recht keine Initiative :-).
 
Es gab schon Momente, in denen es mir aufgefallen ist. In anderen Situationen rammt mir Pupa ihren Ellenbogen in den Arm und meint, ob ich nicht sehen würde, wie der Typ dort gaffen würde. Beim Fahren hat sie sich dies einmal erlaubt - nach dem darausfolgenden Autoschlenker hat sie dann schnell begriffen, ihre Hände bei sich zu behalten, hihi.
 
Was ich dann meist tue? Ignorieren. Weil ich innerlich schon davon ausgehe, nicht attraktiv genug für irgend einen Mann auf dieser Welt zu sein. Ich bin wirklich schlecht im Flirten. Klar, ich gucke gerne, aber heimlich und versteckt. Wenn es zu offensichtlich werden könnte (!!!) für den Mann, höre ich sofort auf damit.
 
Es gibt doch auch einfaches Flirten - schon nur mit den Augen. Ich nehme es mir so oft vor, einfach mit den Augen zu „sprechen“. Aber auch da - Buzzer - Fehlanzeige.
 
Ausserdem stehen wir Frauen ja nicht so da und behaupten von uns, die Beste, Grösste und Schönste zu sein! Wer gibt schon gerne von sich aus zu bzw. sagt von sich aus, dass man ein Männermagnet ist. Wir sind da eher zurückhaltend und bescheiden.
 
Bei mir zum Beispiel geht sofort das Gedankenkarussell los, dass es eh nicht sein kann. Dass ich mich irre. Es falsch interpretiere. Ein Mann kann sich doch nicht für mich interessieren, no way! Dann kommt der Gedanke, dass ich nicht top genug geschminkt und gestylt bin. Erst letzten Samstag beim Einkauf mit meiner Mutter. Ich war ganz normal angezogen und geschminkt, hatte aber auch schon „experimentierfreudigere“ Tage. Ich sah schon beim Eingang einen jungen Mann, der uns nett zulächelte. Er sah nicht schlecht aus und ja, ich denke schon, dass ich eher sensibel bin und eben gewisse Schwingungen eher wahrnehme, wie andere unter uns.
 
Ich hatte das Gefühl, interessant für ihn zu sein. Er war immer ein paar Regale vor uns und schien es nicht eilig zu haben. Und ich kannte ihn auch nicht, sodass er grüssen hätte wollen. Auch ich lugte immer wieder mal und wurde natürlich ständig von ihm ertappt. Einmal sogar lief ich zu einem Standort, an dem er zuvor gewesen war, und hätte DIE Blickgelegenheit gehabt. Und was mache ich, als er nah an mir vorbeilief? Blick in den Einkaufswagen - was ich dort auch immer gesucht hatte, grml. Kaum an mir vorbei, schloss ich die Augen und sog sein verdammt gut riechendes Aftershave tief mit der Nase ein.
 
Ich senkte meinen Kopf und dachte mir: na toll zambrottagirlie, nicht einmal einen Blick.
 
Tja, ich denke schon, dass wir uns von unseren Gedanken leiten lassen. Und mit grossem Selbstbewusstsein bin ich auch eher wenig ausgestattet. Klar, dabei vergesse ich nie mein hauptsächliches Problem: mir ist bewusst, hat jeder so seine Vorgeschichte. Aber ich kenne meine Lebensgeschichte, die Meinung der grösseren Anzahl unserer Gesellschaft zu meiner Diagnose und diesem Thema. Ich habe Angst davor, jemandem zu vertrauen und mich zu öffnen.
 
Am schwersten wiegt dabei der Glaubenssatz, mich keinem Mann zumuten zu wollen. Und da ist auch das Hauptproblem im Thema Flirten schon gefunden.

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