Dienstag, 21. April 2015

christbaum-ähnlich-blinkender-tacho

Ich habe in letzter Zeit durch Abwesenheit geglänzt. Es hat viel mit Privaten Geschichten zu tun und irgendwie komme ich auch nicht zum Texten. Habe oft Angst, dass es eh falsch verstanden wird, wobei es aktuell meine einzige Form ist, mein Inneres ordnen und Geschehnisse verarbeiten zu können.
 
Aber ich habe mir vorgenommen, es bald rauszulassen. Genug lang habe ich auf alle geachtet und Rücksicht genommen. Vielleicht versteht man dann einiges besser.
 
An solchen Tagen bzw. in solchen Zeiten bin ich einfach nur froh, wenn ich arbeiten kann und einen Tag gut hinter mich bringe. Kein Anschnauzen, kein Gemotze, keine Angriffe. Und wenn die Arbeit sich wirklich wie eine Ablenkung anfühlt. Dann nach Hause und die Sonne geniessen. Entweder im Liegestuhl mit einem Buch und einem Feierabendkaffee. Oder Spaziergang mit Schila. Eis mit Pupa. Seespaziergang oder auch ein TV-Abend. Volleyballplausch oder einfach gar nichts machen und überlegen. Einfach in die Röhre gaffen und abschalten. Wenn dann das Geheule nicht dazwischen kommt, die Ängste, die Verzweiflung, die Einsamkeit und diese Hoffnungslosigkeit.
 
Es sollte hier eigentlich nicht darüber handeln.
 
Baby Blue (mein Auto :-)), hat mir am Freitag einen Schrecken eingejagt. Ist mir noch nie passiert. Ich war auf dem Weg zur Arbeit und fuhr auf einer Strecke, welche mit 80 beschildert war. Als die Autobahn kam bzw. 100 angezeigt wurde, ging ich natürlich aufs Gas. Und plötzlich bremste der Wagen von selbst ab, die Tachonadel sank immer mehr und egal, wie sehr ich aufs Pedal drückte, der Wagen wollte und wollte nicht kommen.
 
Aufs Tacho geschaut, blinkte auch schon alles bunt wie ein Christbaum. Panik überkam mich. Irgendwie schaffte ich es auf den Parkplatz des Geschäfts und schlich dorthin. Es fuhr schon, aber sehr langsam. Es benötigte schon nur eine Ewigkeit, bis ich auf 50 war.
 
Beim Mechaniker angerufen, abends vorbei und das Malheur schnell erfahren: ein Schlauch hatte einen Riss. Und da muss Luft durch in den Motor. Der Druck ist teilweise nach Tempo so hoch, dass die Luft dann natürlich in die Motorhaube entweicht und nicht zum Motor gelangt. Dieselmotor à la Baby Blue erkennt dies und stellt automatisch auf „Sparflamme“. Daher auch dieses Gefühl, dass das Auto nicht vom Fleck kam. Immerhin nur ein Schlauch, phu! Ich hatte schon mit Schlimmerem gerechnet - vor allem finanziell wegen Amerika und so.
 
Gestern konnte ich Baby Blue vorbeibringen und auch nach zwei Stunden wieder abholen. Und heute sind wir wieder gemeinsam unterwegs :-). War schon ein etwas dummes Gefühl auf der Autobahn, so überholt zu werden. Mein Bruder meinte, dass nun alle denken würden, was der „Raser“ für eine Schnecke geworden sei. Und das heute wieder das Umgekehrte gedacht würde :-).
 
Das Beste war aber beim Mech. Mei, war das ein hübscher, junger Mann! Wow, diese Augen! Als ich am Freitag noch bei ihm war, meinte er, ob er eine Runde machen könne. Ich bejahte. Er kam zurück und meinte nach der Fahrt, dass eindeutig Luft rausgepresst werden würde und man dies eigentlich im Autoinnern höre. Ob mir dies nicht aufgefallen sei? Ich errötete nur und lächelte entschuldigend. Er lachte wissend auf und meinte nur: „Laute Musik, was? Kenne ich auch. Eine Leidenschaft, gell du.“ Aber er hatte recht - als ich an diesem Tag nach Hause fuhr, hatte ich ebenfalls ein wenig runtergeschraubt und im Autoinnern diese Luft gehört. Aber ich dachte mir, ein Fenster sei nicht richtig geschlossen gewesen.
 
Alles Geschichte - funktioniert wieder alles einwandfrei. Phu!

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