Am 14. Januar wäre mein Grossvater 84 Jahre alt geworden. Ich war froh, hatte ich an diesem Tag ein wenig Abwechslung.
Ich war am Freitagabend meine Schwester vom Bahnhof abholen und sie stöhnte sofort auf, als sie sich ins Auto gesetzt hatte. Nachdem ich nachgefragt hatte, was los sei, meinte sie, dass der ganze Laden umgestellt werden müsse, da neue Vorschriften bestehen würden.
Ich meinte lapidar, dass ich da gerne aushelfen könne. Gesagt, getan.
Am Samstag musste ich bereits um 06.30 Uhr aus dem Bett. Wir machten uns bereit (zum Glück durfte ich leger angezogen mitgehen) und um 08.20 Uhr waren wir in ihrem kleinen Laden. Ich durfte zuerst Hosen zusammenlegen und bis am Mittag waren wir allein.
Sie übernahm zum Glück die Kundenbedienung. Und da ist mir bewusst worden, wie schwierig es diese Verkäuferinnen haben müssen. Es gab von allen Schichten (sei es Religion, Zivilstand, Arbeit, Gesellschaft und auch dem Lohn...) und teilweise echt skurrile Situationen, die sie aber alle souverän meisterte. Immer wieder meinte ich schmunzelnd, dass sie diesen Tag geniessen solle, denn so schnell würde ich mich nicht wieder herum kommandieren lassen :-).
Danach durfte ich zwei Puppen (also den Torso) ausziehen und neu bekleiden. Dabei waren meinem Geschmack und meinen Ideen keine Grenzen gesetzt. Ich hatte einfach nur bestimmte Artikel zur Auswahl. Was dabei heraus gekommen ist, könnt ihr weiter unten sehen.
Für den restlichen Tag habe ich keine Fotos mehr gemacht. Wir liefen ins Lager und wieder hoch, räumten um und falteten etliche von Pullovern zusammen. Dann war wieder Aufbügeln und Einsortieren angesagt.
Es hat mir sehr gut gefallen. Man kann sich auf eine Sache konzentrieren und hat keine Zeit, um seinen Gedanken nachhängen zu können. Ich habe mich echt befreit gefühlt und ja, auch irgendwie gebraucht. Ich habe gesehen, was wir an diesem Tag geleistet haben und das hat mir echt gut getan.
Vor allem hat mir diese Aktion gezeigt, dass ich es eigentlich kann. Man muss mir nur die Chance dazu geben. Der Unterschied ist einfach, dass man bei einem H&M kaum etwas mit Kundenbedienung zu tun hat. Einerseits gut für mich, andererseits wäre genau dieser Kontakt wichtig für mich.
Mal schauen. Zuerst steht das Gespräch am Dienstagnachmittag an. Morgen werde ich mir ein paar Noitzen dazu machen.
Hier ein paar Fotos meiner geleisteten Arbeit an diesem tollen Tag (alles fotografieren würde den Rahmen sprengen!):
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