In knapp 4.5 Tagen habe ich ein Buch mit über 650 Seiten gelesen. Es war ein Experiment, eine neue Autorin und ein neuer Schreibstil. Dank sei dem Abo von Mutti. Ob es sich gelohnt hat, könnt ihr weiter unten entnehmen.
Zum Klappentext:
Er beobachtet das Leben wildfremder Frauen. Träumt sich in ihren Alltag, auf der Flucht vor seinem eigenen Dasein, das aus Misserfolgen besteht. Nur aus der Ferne liebt er die schöne Gillian Ward. Die beruflich erfolgreiche Frau, glücklich verheiratet, Mutter einer reizenden Tochter, wird von ihm über die Maßen idealisiert. Bis er zu seinem Entsetzen erkennt, dass er auf eine Fassade hereingefallen ist. Denn nichts ist so, wie es scheint. Gleichzeitig schreckt eine Mordserie die Menschen in London auf. Die Opfer: alleinstehende Frauen.
Meine Meinung:
Bei englischen Autoren habe ich immer so meine Startschwierigkeiten. Es liegt an den vielen verschiedenen und nicht gewohnten Namen. Und klar, es ist eine mir bis dato nicht bekannte Autorin und ich habe bis dahin kein Werk von ihr gelesen. So bin ich noch vorsichtiger :-).
Anfangs fand ich es etwas mühsam. Viele Namen, viele neue Persönlichkeiten und es wurde viel erklärt. Aber mit der Zeit fand ich genau das gut! Man konnte an den Gedankengängen der Personen teilnehmen, grübelte mit und machte sich so seine eigene Meinung. Ich fühlte mich, als würde ich darin mitspielen und Dinge auch beurteilen können und Inputs geben.
Teilweise war es mir zu wenig an Dialog. Es kam fast so abgehakt und nicht ausschweifend rüber (oh mei, die armen Leser meines Krimis :-)). Dafür wurde viel erklärt und auf gedanklicher Ebene zurück gegeben. Mit der Zeit habe ich mich daran gewöhnt und ich fand es klasse.
Am Schluss war ich überrascht, wer denn in diesem Krimi der Täter ist. Ich hätte in erster Linie nicht damit gerechnet. Und doch: die Spannung lud sich auf und den Schluss fand ich irgendwie.... so emotionslos. Die Begründung für die Taten waren einfach... ohne Gefühl. Als hätten sie irgendwie noch in ein paar Seiten gequetscht werden müssen.
Macht aber nichts, ich bin trotzdem von diesem Buch begeistert. Charlotte Link schaffte es bei gewissen Kapiteln, dass einem der Atem stockte und man schnell weiterlesen wollte. Anfangs war es mühsam wegen den verschiedenen Menschen, danach konnte man von diesen Wechseln auch nicht mehr genug kriegen. Sie hat es nach einem spannenden Ende eines Kapitels auch genauso fesselnd weiter geführt. Viele Zeilen lang war nicht heraus zu lesen, wer nun gemeint war. Teilweise war man geschockt, teilweise erleichtert, weil man so mitfieberte. Klar, der Schluss ist einem irgendwie logisch, aber das hat mich persönlich nicht gestört. Auch halb so schlimm fand ich, bis man wusste, wer der Täter ist und dass danach noch fast weitere 200 Seiten folgten. Es blieb für mich stets spannend.
Ich werde mir nur zu gerne auch "Der Verehrer" von ihr organisieren. Dieses Buch hat mich voll und ganz überzeugt. Wird weiterempfohlen!
Charlotte Link ist super! Beobachter kenn ich zwar noch nicht (das ist das neuste Buch glaube ich).
AntwortenLöschenIch hab im Dezemer ein Buch von ihr gelesen "Das andere Kind" und fand die Geschichte sehr toll.
Und es liegt schon ein weiteres Buch von ihr in meinem Nachttisch.
Ja, ist ihr neustes Buch. Puh, dann bin ich ja erleichtert, gibt es noch mehrere Anhänger.
AntwortenLöschenMir ist klar, im Internet gibt es viele Meinungen, aber bei mir noch unbekannten Autoren lese ich gerne zuerst ein paar Rezensionen. Leider gibt es da viele, die mich verunsichern. So war es auch bei "Der Beobachter", aber ich bin froh, habe ich es mir trotzdem gekauft.
Okay, dann habe ich ja schon ein weiterer Vorschlag :-)!
Welches hast du denn? Nicht per Zufall "Der Verehrer"? Dieses fand ich nämlich auf dem Buchrücken auch sehr spannend. Wird das nächste von ihr sein, dass ich mir besorgen werde...
Lieben Gruss
zambrottagirlie