Mittwoch, 28. März 2012

ich bin und bleibe eine flirtlusche...

Ich kann das nicht, dieses Flirten. Es geht einfach nicht, selbst auf nonverbalener Ebene geht es schief. Und das ist mir gestern wieder bewusst geworden und ich könnte mir heute noch in den Hintern dafür beissen! Denn jetzt ist es zu spät. Vor allem, wenn man mit den ÖV und in Grossstädten wie Zürich unterwegs ist, sinkt die Chance, sich wieder zu sehen, gen null.

Aber alles schön chronologisch. Ich habe mich gestern mit den roten Hosen aus dem Haus getraut. Es war aber auch eine Geburt, mich dafür zu überwinden. Ich weiss nicht, warum. Ich liebe sommerliche Farben und trage gerne bunte Sachen. Aber es passt nicht zu meinem Grundgefühl und meiner Ansicht mir selbst gegenüber. Ich will lieber in der Masse untergehen und unbemerkt bleiben.

Dementsprechend hat sich meine Schwester am Montagabend fast alle Haare ausgerissen. Wir haben Kombinationen jeglicher Art gesucht, damit ich am Dienstagmorgen nicht in einen riesen Stress komme und wieder kneife, weil ich anscheinend nichts finde.

Wir versuchten es mit weiss und blau. Fand ich zu gewagt. Meine Schwester ist mit ihrer direkten Art teilweise echt hilfreich. Sie meinte nur: "Guckt dich ja eh keiner an". Ich musste öfters loslachen und schlussendlich landete ich doch wieder bei der Kombi rot-schwarz und braune Tasche sowie Ballerinas (Moccasins). Ich zog es dann am Dienstag auch durch und verliess das Haus so. In letzter Zeit umrahme ich meine Augen oft mit schwarzem Kajal. Dadurch schimmert das wenige Grün in meinen braunen Südländeraugen ein wenig stärker und öfters. Es zeigt sich nämlich nicht jeden Tag gleich intensiv. Teilweise sticht es heraus und meine Augen scheinen eher grün als braun. Dann wiederum scheinen sie fast schwarz. Ich finde es cool. Lange Zeit mochte ich meine normale Augenfarbe nicht. Bis mir das Ungewöhnliche darin auffiel. Und wenn man ganz nah rangeht, erkennt man sogar das Grün an "braun/schwarzen" Tagen. Köstlich :-).

Ich finde einfach, dass dieses Schwarz einen guten Kontrast bildet. Dabei bemale ich auch meinen unteren Wimpernkranz, verwische jedoch alles. Es darf mir nicht zu hart scheinen und auf der anderen Seite will ich meine Augenringe, die weder vorhanden noch sichtbar sind, unnötig betonen. Es sieht dann schnell "Schleiereulenhaft" aus. So nenne ich meine Schwester oft, weil sie sich nie abschminkt und es am Morgen aussieht, als hätte sie die Nacht durchgeheult. Das finde ich nicht wirklich attraktiv. Aber mit Concealer, Lidschatten und Kajal in Schwarz geht das ganz gut.

Gääääähn denken sich jetzt die Männer unter euch :-). Ist aber ein wichtiges Thema! Immerhin habe ich nicht lange zu üben gebraucht, um meine Lidstriche perfekt hinzubekommen. Nur sind teilweise die Pinsel dafür so ungeeignet, dass ich immer öfters ans meinen Künsten zweifle... Aber ich habe zum Glück einen perfekten gefunden.

Mein Gesicht schien Dank der Alditagescreme sonnengeküsst (prust!) und ich fühlte mich mehr oder weniger gut. Meine frisch gewaschenen Haare sassen nach langer Zeit auch mal wieder perfekt und machten ohne grossen Zickenkrieg das, was ich von ihnen wollte. Nur der Wind störte dafür. Aber eben, kein Problem.

Auf der Fahrt zum Kurs muss ich ja in Zürich HB umsteigen. Der Zug fuhr los und wir hielten bei der ersten Haltestelle. Ich will hier überhaupt nicht den Eindruck erwecken, dass alle Männer auf mich stehen, denn erstens: ist es nicht so, zweitens: denke ich nicht auf diese Art und Weise über mich und drittens: das tut sich echt kein normaler Mensch freiwillig an. Ich fühle mich einfach schnell beobachtet und sehr unwohl dabei. Ich habe das Gefühl, dass mich alle anstarren, weil ich eben so hässlich aussehe, wie ich mich zu finden scheine. Ich fühle mich mit meiner Brille total unwohl, obwohl viele sagen, sie stünde mir gut. Aber durch meine Selbstzweifel, meine Selbstverachtung und mangelndes Selbstwergefühl kann ich da mehr schlecht als recht mit diesen Situationen umgehen. Es sind sehr starke und tief eingravierte Glaubenssätze, die dann hochkommen. Darum solltet ihr dieses "ich fühle mich beobachtet" nicht mit "alle finden mich geil und begaffen mich darum" verwechseln.

Aber gestern habe ich zum ersten Mal nach langer Zeit mal wieder tief bereut. Vergesst alle Hintern und Schultern, die ich zuvor gesehen habe. Gestern bin ich meinem Adonis höchstpersönlich begegnet! In meinem Bauch wurde es plötzlich warm und ich nahm ein Gefühl wahr, dass einfach ewig nicht mehr da war. Nein, nichts mit "Liebe auf den ersten Blick", diesen Quatsch glaube ich erst recht nicht. Aber es war einfach so etwas von berauschend, was da abging in mir. So lange ist es kalt und man hat das Gefühl, der Körper funktioniert einfach roboterartig und kann sich nur bei Rückenschmerzen bei mir bemerkbar machen. Und dann das!

Ich hatte ihn schon erblickt, als der Zug einfuhr und langsam das Tempo drosselte. Ich blickte jedoch schnell weg, als er den Wagon betrat. Er stellte sich direkt beim Eingang hin und liess seine schwere, schwarze Reisetasche auf den Boden plumpsen. Naja.... ich bin ja so schüchtern und unsicher, dass ich immer wieder meinen Blick unsicher zum Typen hinwandern lasse. Bis ich bemerkt hatte, dass er sich in der Scheibe spiegelt. Und da war es um mich geschehen.

Ich bin wirklich nicht oberflächlich, aber auch ich habe meine Reize, die mich so richtig in Fahrt bringen (ui, das klingt obszön... wartet mal, ich muss bei den nächsten Zeilen einen Eimer holen, ansonsten sabbere ich wieder meine Tastatur voll ;-)). Er war ein wenig grösser als ich, trug helle Jeans, tolle Sneakers und einen blau-weiss gestreiften, leichten Pullover, der seinen Oberkörper und seine Arme grandios betonte. Er hatte nicht zu viel auf den Rippen und defintiv nicht zu wenig. Man sah, dass er eher trainiert, aber doch war es nicht übertrieben. Ich finde nichts schlimmer, als wenn der Typ durch seine Mukis eine grössere Oberweite als ich hat (was nicht mal so schwierig ist *lach*!). Was ich total sexy fand, waren seine breiten Schultern und der tolle Rücken. Ausserdem war sein Bauch nicht einfach flach, man sah schon eine kleine Wölbung unter dem Oberteil. Er fuhr sich ab und zu mit der Hand darüber und ich musste innerlich auflachen, weil ich das unbewusst auch oft tue. Jeder fragt mich dann, ob ich schwanger wäre bzw. man könnte es meinen. Es ist einfach ein Reflex von mir und mich beruhigt es irgendwie *g*.

Ich wagte dann in einer unbeobachteten Sekunde doch einen Blick nach weiter oben und auch da war es mehr als toll, was mir an Aussichten entgegen sprang. An die Augenfarbe kann ich mich nicht mehr erinnern... Aber seine Wangen hatten dieses natürliche Rot, dass man nicht überall sieht. Eher bei Bauerntypen ;-). Ich finde das einfach total süss, obwohl genau das mich an mir stört. Er hatte eher dunkelblondes bzw. hellbraunes Haar, kurz geschnitten und schön frisiert. An seinem linken Ohr hatte er einen kleinen Ohrstecker, finde ich auch immer ganz nett anzuschauen :-). Mehr weiss ich jedoch nicht mehr. Ah, na klar! Seine Hääääände! Auch genial *g*.

Seine Beine waren mir auch sehr positiv aufgefallen. Nicht diese Streichhölzer. Da war Fleisch daran, yummi! Seine ganze Rückseite hat er mir leider nie zugewandt, sodass ich da nicht wirklich etwas dazu sagen kann. Ist vielleicht den meisten Lesern hier lieber so *haha*!

Er sah wirklich traumhaft und sündig zugleich aus. Auf der anderen Seite würde ich es mir schwer tun, wenn ich so einen Partner an meiner Seite hätte. Ein Traumboy und zambrottagirlie? Geht nicht wirklich lange gut. Ich mit meinen Selbstzweifeln und mit dem Vertrauen, dass sich jeder Mensch echt hart und lange verdienen muss. Man beisst sich schier die Zähne aus. Und in Sachen Männern wird das alles um hundert Mal schwieriger und strenger.

Und doch, auch ich darf träumen. Vielleicht habe genau ich das Glück und finde den Adonis, den ich mir in meinen Träumen ausmache.

Ich hätte mich zwingen müssen, ihn anzuschauen. Aber wie will man das, wenn die einzigen Gedanken folgende sind?

- Der will nichts von dir.
- Du siehst eh nicht gut aus.
- Was denkst du dir eigentlich dabei?
- Wie der aussieht, ist er bestimmt schon vergeben.
- Der guckt nur, weil du so beschissen aussiehst.
- Du siehst schrecklich aus.
- Was erträumst du dir da für einen Scheiss?
- Mach dir doch keine Hoffnungen.
-...

Und so weiter. Nicht sehr hilfreich. Als ich dann aussteigen musste, blieb er stehen. Ich hätte da meinen Blick heben und einfach gucken können. Ich meine, passiert ja öfters am Tag und es hat nicht immer etwas zu bedeuten. Oft blickt man sich unbewusst an und es hat gar nichts zu heissen! Aber auch da schaffte ich es nicht. Und doch hatte ich da ein Gefühl, als ich neben ihm den Zug verliess...

Oberfies: er roch auch noch so nach Bruno Banani und Lieblingsparfum von zambrottagirlie *fluch*!

Tja, Chance vertan. Aber eben, ich bin da eher vorsichtig und erhoffe mir nicht zu viel. Ausserdem weiss ich nicht einmal, ob ich mich zu dieser Zeit auf einen Typen einlassen könnte. Klar, ich sehne mich nach einer Schulter zum anlehnen, ausheulen und einer körperlichen wie seelischen Nähe. Auf der anderen Seite befürchte ich, würde ich in meiner jetzigen Situation alles kaputt machen und von vorneherein abblocken, weil ich das genau weiss oder befürchte. Hätte ein Mann eine Chance? Ich muss da echt verneinen, beziehungsweise es echt gaaaanz doll anzweifeln.

Und doch.... Hach, ich habe sogar von diesem Typen geträumt! Aber weiter unten mehr dazu... Uuuups, erst jetzt habe ich bemerkt, wie viel an Text der Typ bekommen hat... Naja, der Adonis sah auch dementsprechend grandios aus ;-D!

Nach dem Kurs war es noch früh und ich besuchte spontan die Empfangs-Ladies von meiner letzten Arbeitsstelle. Unbewusst hatte meine Arbeitsmuddi von damals Geburtstag und ich buchte das als tollen und grossen Zufall ab. Sie lobten mein Outfit und mein Aussehen und ich biss mir da schon in die Hand, dass ich das vielleicht eher nutzen und den Typen wenigstens angucken hätte sollen. Vielleicht hätte ich mich durch mein Aussehen, dass ich ganz okay fand, auch ganz anders gegeben. Aber wie es die Zeit so an sich hat: vorbei ist vorbei. Niemand kann an der Uhr drehen. Leider.

Danach war ich noch kurz mit Mon Amour am See. Auf dem Nachhauseweg (ich fahre mit dem Auto in eine andere Stadt, um da einen direkten Zug nach Zürich erwischen zu können) kam mir dann auch noch Giovanni entgegen. Ich sah ganz genau (!!!) wie er blöd zu mir herüber gaffte. Ich regte mich über seine Aktion höllisch auf und konnte nicht aufhören, ihn mit Flüchen zu betiteln. Was denkt sich der Typ eigentlich?! Ich weiss auch nicht, warum ich wegen einer solchen Lapalie so gefrustet war. Wahrscheinlich hatte er gemeint, die Person neben mir wäre ein Typ. Ich meine, von weitem kann man das ja nicht wirklich erkennen und wenn sich zwei Wagen kreuzen, konzentriert man sich nicht wirklich auf den Beifahrer. Man bemerkt dann eher, dass noch jemand im Auto sitzt, mehr nicht.

Aber lassen wir es sein. Abgehakt. Muss langsam weiter machen. Habe noch ein paar Sendungen von heute nachzugucken und morgen muss ich früh raus. Putztag und Zehennägel PINK anmalen, hihi!

Diese Nacht hatte ich einen komsichen Traum. Ich lag auf meiner Matratze im Garten und beobachtete einfach das Treiben um mich und der Siedlung herum. Ich hatte ein Bikini über und sah immer wieder meinen Hüftknocken (hoppla, lange nicht mehr gesehen ;-D!). Auf einmal sass ich mit einem Mann am See. Vor uns ein langer Holzsteg. Er sprach mit mir und immer wieder sah ich seine Frisur, die eben derjenigen vom Zugtypen sehr nahe kam. Plötzlich fing es an zu schneien und der Holzsteg hatte sich zu einem langgezogenen Glastisch gemausert. Es sah toll aus, wie die Schneeflocken sich darauf ansammelten. Wir standen auf und schritten darüber, während wir die Tischdecke schützend über unsere Köpfe hielten.

Mehr weiss ich leider nicht, denn ein nerviger Klingelton hat mir gesagt, dass Zeit zum aufstehen sei. Hach, echt gemein: immer dann, wenn es am schönsten ist...

Mal wieder ein Sorry für den langen Eintrag und die Flut an Männerträumereien... Aber ich denke, genau das macht mich aus und da lasse ich meinen Glaubenssätzen keine Chance ;-)!

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