Nun habe ich auch die zweite Geschichte meines "2-in-1" Buches gelesen. Insgesamt umfasst das Werk über 800 Seiten, beide Geschichten sind mit etwas über 400 Seiten gleich lang.
Zur Auffrischung: Hinter dem Namen
Nicci French verbirgt sich das Ehepaar Nicci Gerrard und Sean French.
Zum Klappentext:
Abbie Deveraux wird entführt und gedemütigt. die junge Frau weiss, dass am Ende des qualvollen Weges der Tod auf sie wartet. Nur durch einen Zufall kann sie ihrem erbarmungslosen Peiniger entkommen. Doch nach ihrer Rückkehr in die Welt der Lebenden muss Abbie feststellen, dass niemand ihre Geschichte glaubt. Der wahre Alptraum hat für sie gerade erst begonnen.
Zuerst noch ein Absatz des Buches, der in meinen Augen genial und so was von zutreffend ist.
Woran ich mich erinnere: eine Kapuze über meinen Kopf, eine Drahtschlinge um meinen Hals, einen Knebel in meinem Mund, ein Schluchzen in meiner Kehle, eine Stimme in der Nacht, ein Lachen in der Dunkelheit, unsichtbare Hände, die mich berühren, Augen, die mich beobachten, Entsetzen, Einsamkeit, Wahnsinn, Scham. Ich erinnere mich daran, gestorben zu sein, und ich erinnere mich daran, wie es war, tot zu sein. Ich erinnere mich an den Klang meines weiterschlagenden Herzens, an das Geräusch meiner nicht aussetzenden Atmung, an einen gelben Schmetterling, auf einem grünen Blatt, einen silbrigen Baum auf einem kleinen Hügel, einen trägen Fluss, einen klaren See. An Dinge, die ich nicht gesehen habe und nie vergessen werde. Daran, noch am Leben zu sein.
Ich erinnere mich.
Ich erinnere mich.
Meine Meinung:
Sofort war mir klar, dass mir das zweite Werk besser gefallen würde. Auch hier ist der Schreibstil einfach, man findet schnell in die Geschichte und die Story wird in der Ich-Form gehalten.
Und doch war da eine grössere Spannung, ein kalter Schauer und diese Wut, Angst und dieses Bedürfnis, mehr wissen zu wollen.
Die Geschichte beinhaltet drei Teile.
Im ersten Teil geht es darum, wie sie sich in ihrer Gefangenschaft fühlt. Man ist sofort mitten in der Story gefangen.
Im zweiten Teil geht es um ihre Rettung und das "Danach".
Im dritten Teil nimmt sie alles alleine in die Hand.
Ihre Ohmacht ist spürbar und lange kommt die ganze Sache nur zäh in die Gänge. Ich persönlich fand es nicht schlimm, ich konnte eher nachfühlen, wie sich die arme Abbie wohl fühlen muss.
Ihr Freundeskreis glaubt ihr nicht wirklich und sie muss die Tage vor der Entführung rekonstruieren, da sie sich nicht erinnern kann.
Niemand kann und will ihr helfen.
Sie tat mir schrecklich Leid! Da passiert dir so etwas und niemand nimmt dich wirklich für voll.
Abbie zieht sich immer mehr zurück.
Und beginnt auf eigene Faust ihre verlorenen Tage zu rekonstruieren. Immer mehr kommt sie den Dingen auf die Sprünge und ich fand es spannend, wie alles zusammenpasste und wie ein Stein auf den anderen gelang.
Gegen Ende gaben sich die Autoren noch einmal so richtig Mühe und ich war einfach nur gefesselt in diesem Werk. Ich wechselte von Spannung, Mitfiebern ins Luftanhalten und alles nochmal zurück.
Ich war mit Abbie in einem Kopf.
Dachte mit ihr mit.
Die Story war so gut, dass man bei allen Dingen, die vorfielen, einfach ganz vorsichtig mitlas und schon nur das Schlimmste oder einen Hinterhalt befürchtete. Man war wachsam.
Herrlich, einfach nur herrlich.
Gutes Psycho-Ding ;-)!
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