Dienstag, 5. November 2013

teufelsbande

Das zweite Werk von Andreas Franz, welches von Daniel Holbe „vollendet“ bzw. das zweite Werk von Daniel Holbe, welches unter dem Namen Andreas Franz veröffentlich worden ist. Wie es genau abgelaufen ist, kann ich leider nicht genau sagen.
 
Fakt ist nur, dass Andreas Franz ja zu meinem Top-Lieblingsautor gehört. „Rotes Blut“ habe ich als Teenager verschlungen und kurz darauf all seine Werke bestellt. Er ist und bleibt bis jetzt der einzige Autor, welcher mich zu diesem Schritt verführen konnte.
 
Er hat mir viel Kraft gegeben und das Lesen hat durch ihn eine andere Dimension erhalten. So absurd es klingen mag (handelt sich ja teilweise um sehr düstere Krimis und Thriller), aber durch ihn habe ich in manch schweren Zeiten zurück ins Leben gefunden. Er kann Menschen mit in seinen Bann ziehen. Er zeigt tiefe Abgründe und obwohl man sich ekelt, muss man weiterlesen. Schon krass, zu was ein Mensch alles zu Stande ist. Aber genau das lockt uns doch an: die tiefen Abstürze der menschlichen Seelen…
 
Leider ist Andreas Franz viel zu früh von uns gegangen, am 13. März 2011 verstarb er an plötzlichem Herzversagen. Klar, für mich ist irgendwie eine Welt untergegangen. Vor allem, weil mir seine Werke wirklich in sehr harten Zeiten geholfen haben. Und irgendwie möchte ich ihn in Ehren in meinem Herzen halten und so komisch es klingt, aber ich habe schon fast ein schlechtes Gewissen, dass ein weiterer Autor sehr stark am Aufholen ist.
 
Klar, ich bin jung und werde noch viele gute Bücher lesen… und doch fühlt es sich fast wie „Verrat“ an. Aber ich bleibe guter Hoffnung. Die erste grosse Liebe bleibt immer im Herzen bestehen. Und in Sachen Bücher bleibt es da Andreas Franz.
 
Zum Klappentext:
 
Tatort Frankfurt am Main: Auf einer Autobahnbrücke wird ein verbranntes Motorrad gefunden, darauf die verkohlten Überreste eines Körpers. Das Opfer eines Bandenkriegs im Biker-Milieu?
 
Die Ermittler stossen auf eine Mauer des Schweigens.
 
Ein Fall für Kommissarin Julia Durant – und für ihren Kollegen Peter Brandt...
 
Meine Meinung:
 
Als treuer Andreas Franz-Fan habe ich natürlich auch dieses Buch bestellt und sofort mit dem Lesen begonnen, als ich es erhalten hatte. Und die Euphorie war auch bei den ersten Zeilen gross… aber irgendwie… ich weiss nicht, ob es daran liegt, dass ich weiss, dass es halt nicht Andreas Franz ist. Ob ich da automatisch anders an die Sache rangehe.
 
Oder ob es halt wirklich so ist, dass man erkennt, dass es nicht aus seiner Feder stammt. Nicht falsch verstehen, es ist ein guter Krimi. Aber ich habe schon ganz anderes von Franz geboten bekommen. Hier geht es eher um viele Gespräche und irgendwie wird alles sehr in die Länge gezogen, bis es dann „Chlapf-uf-Chlapf“ losgeht. Gegen Ende war es wirklich spannend, aber ansonsten fehlten mir die Gespräche zwischen Durant und Hellmer sowie einfach diese private Einblicke, die Franz immer wieder durchsickern lassen hatte in den vorherigen Werken.
 
Und ja, so krass es klingen mag: mir fehlten diese seelischen Abgründe der Menschen. Diejenigen, welche Andreas Franz immer so gut rüberbringen konnte. Bei denen ich Gänsehaut erlangte und nur ungläubig den Kopf schütteln konnte… Durch das Lesen konnte ich es mir richtig vorstellen und fühlte mich mitten in der Geschichte gefangen (wenn auch als Beobachterin der Szenen).
 
Ich weiss nicht, wie ich es anders beschrieben soll. Ein gutes Buch, ganz klar. Aber halt nicht originalgetreu Andreas Franz…
 

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