So, zambrottagirlie ist nun definitiv von den Ferien zurückgekehrt. Zwar habe ich die letzten Tage nicht so viel Schlaf benötigt, wie zu dem Zeitpunkt, als ich in die Ferien gereist bin und doch realisiere ich es noch nicht wirklich...
Klar, ich vermisse Apulien und die tolle Zeit. Habe ein paar Tage gebraucht, um die Ferien zu realisieren und dann gingen die Tage zum Glück nicht allzu schnell vorbei. Jeden Tag einfach so nehmen, wie er ist, spontan entscheiden, worauf ich Lust hatte und meine Freiheit geniessen.
Okay, ich war mal wieder alleine unterwegs, aber irgendwie wird dies wohl oder übel mal zu meinem Leben gehören und somit gewöhne ich mich schon einmal daran. Und Apulien ist etwas anderes, als ein Städtetripp, dort gibt es ja Familie und Freunde. Zudem kenne ich mich dort sehr gut aus und joa, es ist ein anderes Gefühl der "Einsamkeit" gewesen, als der Mai in Berlin. Es gab viel Positives, wie auch Negatives. Ich wollte länger dort unten bleiben und doch ist es ein tolles Gefühl, aus Italien zurück zu kommen und einen Job zu haben. Es ist eine Aufgabe da, die einen erwartet. Keine ständigen Bewerbungen, keine Jobsuche. Und eine Festaanstellung, die ich nun seit über einem Jahr halten kann. Zudem Feedbacks der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, welche mich enorm motivieren und mir einfach das Gefühl vermitteln, okay zu sein, so, wie ich bin. Die letzten Tage waren Gefühls- und Gedankenstechnisch eher anstrengend.
Oft habe ich an einen gewissen jungen Mann gedacht und die letzten Nächte auch von ihm geträumt. Ich weiss, dass er da war, aber den genauen Sachverhalt kann ich nicht mehr abrufen. Heute Nach hatte ich dann im Traum die Situation, dass er sich neben mich gesetzt hat und ich meinen Gedanken klar fassen konnte. Ich wollte abwarten, was er tat. Er rückte näher, berührte mit seinem Oberarm den meinigen, rutschte ein wenig hinter meinen Oberarm und machte es sich mit seinem Kopf auf meiner Schulter bequem. Aber ich bleibe bei meinem Vorhaben. Alles langsam angehen. Einfach mal beobachten und mich bleiben.
Und auch alles für mich behalten. Ich wollte diese Sache mit dem Mitarbeiter jemandem anvertrauen und bin ich mir doch nicht mehr so sicher darüber. Ich lasse es sein. Denn irgendwie hat sich in diesen Ferien einfach mal wieder gezeigt, wem man "gefühlt" wichtiger ist. Ich weiss nicht, ob da jede Person anders ist, aber Fakt ist, dass ich sehr viel Kontakt mit Pupa hatte. Und irgendwie gibt mir das schon zu denken. Natürlich habe ich mich darüber gefreut.
Mit meiner Schwester plane ich Mitte Oktober einen Städtetripp nach Hamburg. Zuerst wollte ich ja nach Venedig, aber ich glaube, der Frühling ist dafür viel besser geeignet. Ich war erstaunt, als meine Schwester gestern zugesagt hatte. Sie mag Deutschland nämlich nicht wirklich gern, jedoch hat sich herausgestellt, dass sie Germany eher mag wie England. London kam überhaupt nicht für sie in Frage. Naja, ich verdiene im Moment und möchte vieles nachholen. Ich habe es gut mit ihr und bin froh, verbringen wir immer mehr Zeit miteinander. Ich denke, das Band zwischen Geschwistern ist einfach nicht vergleichbar, mit einer anderen Freundschaft. So waren wir gestern auch beim Mexikaner und im Kino. Ich habe natürlich mal wieder mit Schrecken mitansehen müssen, wie sich Pärchen gegenüber sitzen und beide auf ihren Handys herumspielen, anstatt sich zu unterhalten. Ich kann diese Generation einfach nicht verstehen. Das Essen war himmlisch und der Film ging so. Wir sahen "Pain & Gain", ich fand ihn eher etwas mackaber. Als ich mit ihr zurück zum Auto lief, fuhr dann so ein Hirni auch noch in eine Pfütze und vermittelte meiner Schwester somit eine ungewollte Dusche. Ich blieb verschont, weil ich rechts von ihr lief und sie mein Schutzschild dargestellt hatte... Naja, wir konnten darüber lachen. Es wurde sehr spät, es war knapp halb drei, als wir zu Hause ankamen. Aber es ist auch eine coole Erfahrung, einen Film auch erst nach 23 Uhr zu sehen...
Joa und in ein paar Minuten düse ich zu Pupa. Auch da zeigt sich, wer sich für eine Rückkehr meinerseits interessiert oder nicht. Ich lasse es sein, stehe drüber und finde mich damit ab. Vor einem Jahr hätte ich mir noch einen Kopf gemacht, jetzt ist es nun mal so. Ich akzeptiere es und um ehrlich zu sein, hänge ich mich daran nicht auf. Einzig ich leide dann unter unnötigen Grübeleien. Nur ich selbst weiss dann, was wieder losgeht. Und ich wachse ja an solchen Erfahrungen. Und auch ich habe meine Grenzen.
Ach ja, was ich noch erwähnen wollte, war die Reise. Es war ein wenig mühsam, vor allem die 1.5 Stunden Wartezeit am Gotthard. Mit der Zeit waren meine Nerven nicht mehr die besten und ich war einfach froh, als ich zu Hause angekommen war. Die Freude war gross, weil mich meine Eltern erst am Samstag - und nicht schon am Freitag - zu Hause erwartet hatten.
Gestern habe ich mein komplettes Zimmer wieder mal entrümpelt, abgesehen vom Kleiderschrank. Der kommt dann nächsten Frühling "dran".
Während der Reise musste ich bei einer Raststette halten. Dort wollte ich meine Münzen richtig einsortieren und im Portemmonaie verstauen, als ich plötzlich meinen Schlüssel nicht mehr fand. Er musste jedoch im Auto sein, weil ich noch gar nicht ausgestiegen war. Ich bemerkte eine Frau an meinem Fenster, welche nur nickte und "brava, brava" mit ihren Lippen formulierte. Keine Ahnung, was die von mir wollte. Meine Nerven waren schon angespannt und als ich die Tür öffnete, wusste ich auch, was die da tat: betteln. Sie meinte nur, dass es gut fürs Karma wäre, ich tat nichts dergleichen und lief zur Toilette. Sie schlug mir immer wieder mit der Hand gegen den Oberarm und meinte: "jahrelanges Pech in Liebe und Beruf!". Ich ekelte mich vor diesen Berührungen und meinte auf Schweizerdeutsch (bewusst in dieser Sprache): "Jaja, scho guet. Hani scho hinder mir, cha nur no schlimmer cho." Als ich zurück kam und an meine Scheibe klopfte, als ich losfahren wollte, lüpfte es mir den Deckel und ich schrie sie an, sie solle ihre dreckigen Finger von meinem Auto lassen.
Aber ansonsten verlief alles ruhig. Wetter war gut und es gab auch sehr viele schöne Aussichten dieser Landschaften durch Italien. Und eine Strecke von über 200 Kilometer fand ich auch sehr angenehm. Da fuhren ein Wagen vor und einer hinter mir einfach im gleichen Tempo. Hintereinander und es fühlte sich so an, als würde man nicht ganz so alleine reisen. Ich fand es schön, vor allem war der hinder mir auch ein Schweizer ;-). Aber die Autobahngebühren sind echt krass... Unglaublich und überteuert. Für den Weg runter über 65 Euro und das gleiche Spiel noch einmal für den Weg hoch. Also über 130 Euro für drei Wochen Ferien... Und wenn ich es ausrechne, wären es 3 Jahre an Autobahnvignetten in der Schweiz... Grauenhaft.
Ich habe viel vor die nächsten Tage, unter anderem Post öffnen, bearbeiten, verstauen,... Den Schuhschrank mache ich am Dienstagnachmittag. Entrümple alles und räume neu ein. Morgen gehe ich kurz nach Zürich und dann ist definitv Schluss. Ich werde drei Monate unbezahlt für 2015 beantragen und da muss ich für das Abenteuer Amerika sparen.
Ansonsten wieder mit Arbeiten beginnen... Alltag wieder angehen, mich damit auseinandersetzen und das Leben irgendwie bewältigen...
... aber natürlich wünsche ich mir die letzten dreieinhalb Wochen zurück...
Wobei mir natürlich die Wertschätzung der Mitmenschen hier sehr gefehlt hat. Man ist isoliert, hat kaum jemanden zum reden und kann sich auch nicht austauschen. Natürlich erzähle ich hier nicht alles, aber es gibt doch jemanden, mit dem man einfach nur plaudern kann. Und das fehlt in Italien halt schon...
... unvergessliche Sommerferien 2013.
Und nun freue ich mich auf Hamburg! Alles andere fände ich zu schade. Barcelona will meine Schwester auch nicht und Dublin ist nicht wirklich ihres. Da bleibt nicht mehr viel übrig und wenn es in Hamburg regnet, scheint es mir nicht so fatal, wie wenn ich dann in Spanien, Portugal, London oder Venedig wäre... wobei Babbo meint, dass ich nächsten Frühling Firenze und Pisa eher Venedig und Padova vorziehen solle...
Was wollte ich eigentlich noch so loswerden? Ich weiss es nicht mehr :-D! Natürlich noch, dass ich mich darüber freue, wieder zurück bei der Familie zu sein... So, und nun muss ich auch schon weiterdüsen!
PS: Bilder folgen natürlich! Aber muss zuerst noch alle Folgen von Bauer, ledig, sucht gucken... Finde Fidel nach wie vor am Besten... dieser Knuddelbär :-D!
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