Schon eindrücklich, wie schnell die Zeit
schlussendlich doch vergangen ist… rückblickend zwar sehr langsam, Tag für Tag.
Und doch: vor zwei Wochen war es ebenfalls der gleiche Tag, wie der heutige.
Nur dachte ich mir damals: hei, noch volle zwei Wochen, geniess es!
Ich bin froh, wie die Ferien vergangen
sind. Im Grossen und Ganzen, ja. Es gab anstrengende Situationen (mei, die
Italiener rücken einem wirklich sehr auf die Pelle, die sitzen schon fast auf
einem. Egal, ob man an der Kasse wartet oder sonst irgendwo ansteht… immer
stehen sie ganz nahe neben einem. Zudem kann ich dieses Gegaffe wirklich nicht
ab. Und sie markten ganz anders, wenn sie merken, dass du nicht vom Land
kommst. Aber ich kann den Dialekt perfekt und von dem her kann ich da vieles
rausholen :-D) und doch auch wieder wunderschöne Momente am Strand, mit der
Familie und joa, ich habe sogar mein Handy gefunden. Gleiches Modell, einfach
nigelnagelneu. Meines macht mir nämlich immer mehr Probleme, leider. Ich bin aber
sehr zufrieden mit diesem Natel, sodass ich mir einfach ein Neues gekauft habe.
Viel günstiger und ich werde es mir für meinen nächsten Geburtstag „warm“
halten.
Naja… ich habe es wirklich genossen. Ein
Haus für mich alleine, die Nachbarschaft und die Zeit mit meiner Lieblingstante
und meinem Lieblingsonkel. Ich finde es wie zuvor sehr schade, dass sie
auswandern mussten. Zudem habe ich meine Taufgotte und meinen Taufonkel von
einer anderen Seite kennen gelernt. Und auch sehr viele Aktionen mit Nonna. Ich
habe eine innere Ruhe gefunden und es fühlt sich einfach anders an, wie die
letzten Jahre. Klar, ich würde gerne noch ein paar Monate mehr hier verbringen,
aber es ist ein unheimlich schönes Gefühl, zu wissen, dass man zurückkehrt und
einen sicheren Job hat. Es ist eine grosse Erleichterung und doch graut es mir
davor, meine Sachen zu packen. Ich will noch nicht gehen.
Heute habe ich meine eingekauften Sachen
mal sortiert. Und mich hat schier der Schlag getroffen… Mei, habe ich
eingekauft! Bestimmt zehn paar neue Schuhe und genau so viele neue Taschen.
Aber bei diesen günstigen Preisen hier schaltet mein Hirn halt einfach aus. Und
es sind nahezu Einzelstücke und in der Schweiz findet man diese Sachen nicht.
Und ich finde es cool, wenn ich meine Taschen und Schuhe nicht an beinahe jeder
zweiten Frau sichte. Und obwohl ich jetzt schon so viele habe, werde ich vor
der Abfahrt noch ein paar letzte Euros ausgeben. Günstige Preise bei sehr guter
Qualität… was will frau (zambrottagirlie ;-)) da mehr?!
Ich werde dann noch ein paar lustige
Fotos mit den eingekauften Dingen machen… habe da schon eine Idee…
Im Allgemeinen bin ich sehr kreativ
unterwegs… heute war ich bei einem beinahe Stillgelegten Bahnhof in der Nähe
und habe die Gleise fotografiert (Fotos werden folgen, natürlich bin ich da
nicht darauf sichtbar!). Zudem habe ich auch ein paar Schnappschüsse mit mir
und dem Gleis gemacht. Wie ich gerade springe (ist echt gelungen, sieht aus,
als würde ich fliegen können ;-)) und etliche Motive mehr. Ich weiss nicht,
warum mich gerade die Gleise so anmachen, aber diese faszinieren mich einfach.
Es hat nichts mit Suizidalität zu tun, es geht bei mir wohl eher darum, dass
diese Geleise so endlos lange und einfach gerade aus gebaut sind. Unendliche
Freiheit. Und ich merke immer mehr, wie mir persönlich meine Freiheit so
wichtig ist. Erst seit ein paar Minuten, dafür aber umso intensiver. Zudem bin
ich an einem Tag von unserem Dorf aus zum südlichsten Punkt Apuliens gedüst.
Eine schöne Strecke dem Meer und der Küste entlang, welche sich immer wieder
gegen oben und unten schlängelt. Es sind keine sechzig Kilometer und dafür habe
ich mir gerne Zeit genommen.
Joa, ansonsten steht Packen, Aufräumen,
Verstauen und Verabschieden an. Und ich vermisse diese zweite Heimat jetzt schon.
Wobei mir natürlich klar ist, dass ich hier wohl kaum so schnell ein Leben
aufbauen könnte. Schon nur von der Mentalität her. Alles ein wenig egoistischer
als in der Schweiz. Und so sehr ich diese Isolation vor ein paar Jahren gesucht
habe, so sehr merke ich, wie es mir eigentlich nicht wirklich gut tut.
Es fehlen positive Rückmeldungen. Klar,
ich verbringe hier Zeit mit der Familie, aber seien wir mal ehrlich: bei diesen
wenigen Wochen im Jahr kennt man sich nicht wirklich. Man vertraut sich nicht
alles an und weiss auch kaum etwas vom Leben von der Person gegenüber. Und in
der Schweiz erhalte ich Wertschätzung von jeder Ecke. Von der Familie, im Job,
vom Freundeskreis… und meist müssen es ja keine grossen Komplimente sein. Es
geht auch um sehr unscheinbare Worte, Gesten und auch um die Zeit, die man
miteinander verbringt.
Und das fehlt mir irgendwie schon. Und
ich glaube, es tut mir gut, dass ich dies auch merke. So schätze ich die Zeit
in der Schweiz mit anderen Mitmenschen auch wieder eher. Kann mich auf das
Zwischenmenschliche konzentrieren, so schwierig und kompliziert mir das
manchmal scheint. Klar, hier muss ich mir nicht immer einen Kopf machen und
kann auch einfach mal abschalten. Ich habe kaum an die Arbeit gedacht und auch
sonst sehr gut abschalten können.
Nur mit diesem Einkaufen… mei oh mei,
ich muss da echt wieder aufpassen und mich bremsen. Seit meinem Geburtstag im
März ist alles ein wenig aus dem Ruder geraten. Und ich weiss einfach nicht,
was ich damit kompensiere.
Klar, der Stress im Job und auch sonst
diese Geschichte mit einem gewissen Mann. Es ist alles Neuland für mich und
seien wir mal ehrlich: ich arbeite jeden Tag an mir, habe etliche Fortschritte
gemacht und doch habe ich Angst, mein „altes“ Leben komplett loszulassen. Dieses
Einkaufen kenne ich von mir, es ist eine Art „Sicherheit“, so absurd es klingt.
Ich kenne mich so und weiss dann automatisch, wie ich funktioniere. Ich muss
nicht überlegen, nicht jeden Schritt bedenken und vor allem muss ich mich nicht
mit mir auseinandersetzen.
Wie ein Roboter funktionieren. Das hat
jahrelang gewirkt und es hat auch auf diese Art und Weise geklappt. Und ich
merke halt schon, wie ich mich immer
mehr auf Neues einlasse, ausprobiere und mich ändere. Und dass es in mir vieles
auslöst, vor allem neue Empfindungen. Und wenn man jahrelang alles einfach nur
unterdrückt… aber eben, lange und langweilige Geschichte.
Ich bin einfach froh, dass es im Moment
eigentlich ganz gut funktioniert. Und ich kompensiere mit dem Einkaufen ganz
klar meinen Selbstwert. Fühle mich für einen Moment „attraktiver“ und auch
„wertvoller“. Ich selbst reiche mir kaum, obwohl ich Komplimente für meinen
Stil erhalte. Ich bin nicht oberflächlich und doch habe ich ständig das Gefühl,
nicht zu genügen. Vor allem mir selbst nicht.
Was tun? Sich aufwerten. Mit Kleidung
und Schuhen. Schmuck und sonstigen Dingen. Man möchte anderen (noch besser)
gefallen.
Mein einziger Gedanken in Sachen
Rückkehr in die Schweiz: ich gehe gleich an meinem ersten freien Tag shoppen.
Unglaublich *kopfschüttel*…
PS: ich hatte ja geantwortet und nicht
auf eine Rückmeldung gewartet… aber es kam etwas zurück. Mit Gegenfrage. Naja…
ich konnte es dann nicht lassen und habe mich auch wieder gemeldet… aber so bin
ich nun mal. Ist mein Naturell. Und vor allem finde ich es wichtig, für einen
„normalen Umgang“. Langsam aufbauen und eben – wie schon erwähnt – hilft dabei
die Kilometerdistanz bestimmt.
Ich will nicht zurück. Noch nicht. Ich
will noch ein wenig länger früh ans Meer düsen und den fast leeren Strand um
acht Uhr in der Früh für mich selbst geniessen. Schritt für Schritt tiefer in
das salzige Nass eintauchen, ein paar Längen schwimmen, mich treiben lassen und
der wandernden Zuckerwatte am Himmel hinterherschauen… Lesen, mit dem Sand
spielen, den Leuten zuschauen… Einfach sein. Ohne störende Gedanken.
Heute habe ich ein Paar gesehen… sie
etwa meine Körpergrösse, er eher sehr schlank. Natürlich musste ich sofort an
den gewissen Mitarbeiter denken und war schon wieder den Tränen nahe. So habe
ich mich dann nachmittags mit lustigen Selbstporträts aufgemuntert.
Aber eben, das Selbstwertgefühl ist
nicht grossartig gestiegen. Ich frage mich einfach immer mehr, ob ich mir nicht
wirklich langsam auf eine Zukunft allein einstellen sollte. Umso älter ich werde,
umso schwieriger wird es. Ich selbst stelle kaum Ansprüche auf einen
zukünftigen Partner. Es gibt ein paar Dinge, die mich stören (Rauchen,
Alkoholkonsum, Drogen im Allgemeinen, blonde Haare) und doch finde ich, muss
man einen Menschen kennen lernen.
Und doch gibt es Menschen, denen
Erfahrungen in gewissen Dingen enorm wichtig sind. Um umso älter ich werde, um
so stärker werden meine Zweifel. Es wird nicht leichter für mich.
Und eben, seien wir mal ehrlich: es wird
schon seinen Grund haben, warum ich bis jetzt alleine war… und ich lasse es immer noch dahingestellt, ob ich wirklich so sein kann, wie ich es will in deiner Beziehung. Oder ob es dann nur noch anstrengender wird, da viel Neues auf mich zukommt. Vor allem das Gefühl, dass mich jemand okay so findet, wie ich bin. Und ich selbst ja kaum grosse Lieber mir gegenüber empfinde... aber eben, es wird wohl nie auf mich zukommen, dass ich mich genau mit dem auseinandersetzen muss.
Aber fertig Trübsal blasen! Habe noch
viel vor. Vor allem mich über meine Bräune freuen, welche ich in den letzten
Wochen angenommen habe :-)! Immer noch „weisser“ wie andere, aber in meinen
Augen schön braun.
Nur sieht man gewisse Narben vom letzten
Winter :-(.
So, ich bleibe auf dieser Spur.
Allgemein und in Sachen Liebe: eines nach dem anderen. Schritt für Schritt.
Langsam. Es nehmen, wie es ist. Mich damit auseinandersetzen und es als Übung
ansehen. Ich habe jetzt die Chance, welche ich mir jahrelang gewünscht habe.
Und das in jeder Lebenslage.
Und es wird schon. Früher oder später haben
sich Dinge immer geklärt.
Ein kleiner Nachtrag zu meinem letzten
Ferientag: Der war schon sehr intensiv und hatte es in sich. Beim Packen sind mir meine
Einkaufstouren vor Augen gehalten worden (ich könne zwei Wochen lang jeden Tag
eine andere Tasche bzw. ein anderes Paar Schuhe benutzen -.-) und auch sonst
habe ich eher Trübsal geblasen. Klar, es ist ein enorm schöne Gefühl, aus den
Ferien zu kommen und diesmal eine Festanstellung zu haben. War die letzten
Jahre nicht so. Dafür konnte ich dazumal frei entscheiden, ob ich eine Woche
länger machen wollte an „Auszeit“ oder nicht.
Ich war heute Morgen am Meer. September
ist in Apulien herrlich. Bis um ca. 10.30 Uhr hast du deine Ruhe, kaum Menschen
um dich herum, niemand, der dir etwas andrehen möchte und auch von den kleinen
Bars in der Nähe kommt keine Musik aus den Boxen und auch der Animateur ist
noch nicht „on air“. Ich habe den frühen Morgen genutzt, um Schritt für Schritt
ins Meer einzutauchen. Habe die Zuckerwatte (Wolken ;-)) um mich herum bestaunt
und einfach all meine Gefühle so richtig eingesogen. Dieses Wohlgefühl, diese
Stärke, diese Zufriedenheit. Die Felsen rechts und links von mir, das Rauschen
der Wellen, das Wasser, welche immer mehr von meiner Haut umfasst und auch den
Sand unter den Füssen spüren. Merken, wie jeder Schritt und der ganze Körper
somit leichter wird… Diese Ruhe und Gelassenheit. Ich liebe es, so ganz langsam
im Meer zu „verschwinden“ und der schönste Moment ist für mich persönlich
immer, wenn das Wasser sanft meine Oberarme heraufkommt, die Schultern hinter
sich lässt und sich dann um meinen Hals schliesst. Einfach herrlich.
Danach schwimme ich meistens ein paar
Meter, wende mich dem Strand zu, um mich wieder gen Horizont abzuwenden und
dann einfach treiben zu lassen. Füsse und Kopf aus dem Wasser und einfach die
Freiheit geniessen. Endloses Meer und die Wolken, wobei sie plötzlich irgendwo
aufeinandertreffen. Nur ich und das Wasser.
Naja, bis eine Gruppe älterer
„Napolitani“ kam und ich sie bis weit ins Wasser heraus hören konnte. Aber gab
ein paar amüsante Sprüche.
Klar, diese Ruhe und diese Freiheit
werde ich vermissen. Einfach machen können, wonach mir ist. Und die Siesta
erst… ich liebe es, nachmittags zu dösen! Ach, ich könnte sterben dafür…
Danach wurde es ein wenig stressig. Baby
Blue saugen (dieser Sand ärgert mich jetzt noch!!!) und zudem begann es
nachmittags auch noch zu regnen. Ungewohnt für Apulien. Somit musste ich
spurten, damit ich noch unter die Dusche springen konnte, bevor das Gewitter so
richtig los ging (da wir selbst einen Brunnen haben, müssen wir bei Blitz und
Donner den Strom und das Wasser ausschalten, da sich diese leider hervorragend
als Blitzableiter eignen…). Danach ein paar Verwandte verabschieden (und doch
nicht alle). Viele wussten, dass ich hier war und kaum jemand hat sich blicken
lassen. Ich meine, ich bin in den Ferien hier und kenne deren Alltag nicht. Sie
können mich hier fast jederzeit antreffen. Aber irgendwie kam es mir gerade
recht so.
Joa… mein Koffer musste als Schuh- und
Taschenkoffer herhalten und die extra davor vorgesehene und mitgebrachte
Reisetasche ist nun mit meiner Kleidung vollgestopft. So kann es gehen… typisch
zambrottagirlie… Aber Fakt ist: ich habe es genossen. Und Ziele für die
Zukunft. Nächstes Jahr sowie 2015. Da steht Amerika mit der Schwester an. Und
das alles spornt mich zum Sparen an.
Klar… Montags habe ich Zürich geplant.
So ein letztes Mal :-). Und online habe ich leider auch noch ein paar
Bestellungen offen. Kennt ihr Bonaparte? Eher etwas teure Sachen, aber einfach
schön und auch von der Qualität top! Ich kaufe da meistens im „Outlet“ ein und
ergattere so manches Teil für etwa 45 Franken anstelle 90 oder so. Habe ein
paar Schnäpchen gefunden.
Ach ja… in „Liebesdingen“ werden mir
immer mehr Dinge klar. Ich werde mir vornehmen, alles Schritt für Schritt
anzugehen. Im Moment ist alles okay und wer weiss, vielleicht hilft die
Kilometerdistanz dabei. Vielleicht war zu Beginn einfach alles ein wenig zu
schnell und beide sind zurückgerudert.
Ich weiss nicht, was ich in dieser Sache
empfinde. Wahrscheinlich auch zum Schutz, weil ich nicht weiss, was die Person
gegenüber in dieser Sache empfindet. So bin ich sicher. Ich möchte es langsam
angehen und wer weiss, vielleicht entwickelt sich auch einfach eine verdammt
schöne Freundschaft daraus. Und falls doch Gefühl entstehen sollten, die nicht
zur Situation passen… werde ich auch diese Hürde meistern. Ich mache mir oft zu
früh zu viele Gedanken. Der Mensch kann viel mehr, als er selbst glaubt. Und
ich habe immer mehr den Glauben in mir selbst zurück und ich bin davon
überzeugt, dass ich auch die nächsten „Hürden in dieser Geschichte“ meistern
werde.
So, nun fertig für jetzt. Morgen steht
grosse Reise an. Frühmorgens um vier aus dem Bett, fünf Uhr will ich starten.
Danach zu Hause das Zimmer abstauben und mich duschen. Zudem will ich mich dann samstags mit Schuhschränken etc.
auseinandersetzen. Und dann ist Italia 2013 „Geschichte“. Bilder folgen :-D!
Wünsche euch allen eine gute Zeit!
A presto…
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