Es ist einfach gemein, schön und nervenaufreibend zugleich.
Jedes Mal sage ich zu mir selbst: „Zambrottagirlie, dann geniess es doch
einfach und mach dir nicht immer über alles so einen Kopf!“
Naja, Realität sieht immer anders aus. Und wer solche Probleme
mit Nähe und Distanz (eigentlich eher mit der Nähe...) hat, kann da nicht
anders.
Es ist einfach gemein, was man selbst zerstören kann. Ich
kann bis zu einem bestimmten Grad etwas zulassen. Sei es körperlich oder
gedanklich. Sobald es zu intensiv wird, kommt der Kritiker enorm stark hervor.
Und ich werte mich ab, indem der Selbsthass und die Selbstzweifel aktiv werden.
Wie soll ich es sagen... ich kann dasitzen und die
Berührungen im Moment geniessen. Dann kann ich nach Hause fahren, mein Kopfkino
ein wenig spielen lassen (machen das Frauen eigentlich?) und sobald ein Blick
in den Spiegel folgt oder ich irgendwie mit dem Thema konfrontiert werde,
zerbricht alles. Dann kommt sofort mein Kritiker und versaut mir alles. Kommt
mit harten und sehr verletzenden Worten. Und das zerstört natürlich das gute
Gefühl und die Nähe. Und ich habe Angst, dass dies in einer Beziehung immer mal
wieder Thema sein wird, wenn es zu intensiv und zu nahe wird.
Es gibt sogar Borderliner, die bewusst immer wieder einen
Streit vom Zaun brechen, damit ja nicht noch mehr Nähe entsteht. Hatte eine
solche Kandidatin in der Selbsthilfegruppe. Mei, ist auch schon wieder 2 Jahre
her...
Ich war in den letzten Tagen so zweigeteilt. Ich möchte es
wirklich freundschaftlich sehen und nicht allzu viel kaputt machen. Es kann ja
immer noch mehr daraus wachsen, wenn es so sein sollte. Und ich merke schon,
dass ich mich immer wieder bremsen muss. Nicht, damit ich mit zu viel Gefühl
dabei bin, aber es gibt nichts Schlimmeres, als wenn man durch
Missverständnisse etwas kaputt macht, was eine wunderschöne Freundschaft oder
auch nur Zusammenarbeit ergeben würde.
Was mich irritiert, ist, dass er es einfach bei niemand
anderem so intensiv macht, wie bei mir. Es fällt mir nicht auf oder er macht
es, wenn ich nicht da bin. Zudem macht er es vor Mitarbeitern, ihm scheint es
egal zu sein.
Einmal erledigte ich geraden den Abwasch. Er stellte seine
Tasse dazu und berührte dabei wieder mit voller Bandbreite meinen rechten
Oberarm. Er rührte sich auch nicht davon weg, als ich das Spülmittel in die
Tasse füllen wollte, was nicht klappen wollte. Ich lachte natürlich verlegen
auf, er mit. Körperkontakt blieb bestehen und es fiel mir auch intensiver auf,
als wir die Treppen hoch stiegen.
Fakt ist: es ist mir nicht unangenehm. Wenn es so wäre,
würde ich einen Riegel davor schieben. Auf der anderen Seite... ich finde es
total schön, dass die Gespräche immer wieder ein wenig in eine andere Richtung
fallen, er öffnet sich immer mehr. Klaaaar, nicht weiss ich wie privat, aber
doch irgendwie anders :-). Teilweise klappt es ganz gut, dann habe ich wieder
das Gefühl, dass niemand weiter weiss oder er sich wieder abwendet.
Es ist sehr gefährlich, wenn man einen Menschen immer
sympathischer findet. Man betrachtet ihn immer intensiver von einer anderen
Seite. Und ein Mensch wird dadurch immer schöner. Und mei, Lippen können es
echt in sich haben :-). Und bei Männern achte ich halt doch schon eher auf
vollere Lippen ;-). Da kommt mir in Sinn... erst letztens hat mir Pupa mal
wieder gesagt, dass sie mir am liebsten einen Knutscher verpassen würde, wäre
ich nur ein Mann. Ich hätte so richtige Kusslippen. Danke ;-). Immerhin etwas,
dass an der richtigen Stelle voller ausfällt bei mir *g*.
Zurück zum Thema. Naja, er hatte jetzt auch nicht den
ältesten und ausgewaschensten Pulli an und joa... Blick auf die richtige Höhe
gewagt... er ist jetzt nicht weiss ich wie männlich, aber hat doch schön definierte
Dinge, die man sich da angucken kann *g*.
Was mir gefallen hat (und da fragt man sich, ob es Zufall
und / oder Schicksal wirklich gibt), war eine Aussage meiner Mitarbeiterin. Und
ich meine, ich bin schon der Meinung, dass nicht alles ohne Grund geschieht. So
auch gewisse Gespräche, die einem ansonsten wirklich nie mitgeteilt werden.
Anscheinend hat der gewisse Mitarbeiter gemotzt, als zwei Frauen mal wieder
über die Figur kritisiert hätten. Es gab anscheinen einen Znüni und beide
Frauen meinten, dass dies nicht gerade so gut sei nach diesen Festtagen. Da
hätte er einfach gemeint, dass er Frauen und ihr Figurthema nie verstehen
würde.
Ich meine, ich bin da genau gleich in dieser Sache. Es gibt
so viele schlanke Frauen, die sich echt einen Kopf um andere Dinge machen
könnten. Grauenhaft... Ist vielleicht so, weil ich fülliger bin. Aber es stimmt mich positiv. Es scheint
ihm demzufolge nicht allzu wichtig zu sein. Ist wichtig, damit man Menschen so
nehmen kann, wie sie sind.
Dann gibt es wieder Momente... einfach total komisch. Es ist
zwei, drei Mal in der letzten Zeit passiert, dass wir uns in einem Raum alleine
begegnet sind. Da kam so gar nichts, eine Begrüssung und das war’s. Der Blick
fand statt und ich hatte das Gefühl, dass man ihm schon ansehen konnte, dass er
Freude hatte, mich zu sehen. Und dann doch, einfach Stille. Klar, muss auch
sein, aber... gleich so? Pupa meinte, dass wir beide einfach zu schüchtern
sind. Und seinen wir mal ehrlich, bin ich ja auch.
Dann gab es wieder Aktionen, so wie gestern... da nimmt mir
der Typ einfach den Wind aus den Segeln. Es war im Pausenraum, fast alle
anwesend (auch meine Chefin, grml...) und er setzte sich neben mich, wobei ich
ihn nicht als solchen wahrnahm. Auf einmal spürte ich den „obligatorischen Begrüssungsstupser“
an der rechten Seite und er grinste einfach. Es war nicht leicht gestreift, er hatte sich volle Bandbreite gegen mich knallen lassen. Es ergab sich dadurch ein schönes
Gespräch und Blickkontakt können wir im Grunde auch halten.
Klar, es kann ein Ausdruck des Mögens sein. Aber mag er
nicht noch mehr Mitarbeiter? Eben. Warum also so intensiv bei mir? Und ich
denke dabei immer wieder an die Situation an diesem Apéro, als er bewusst
Körperkontakt suchte und sich herantastete.
Was denn jetzt? Warten auf das nächste Zeichen? Menno... Ich
fühle mich total überfordert. Und das gestern... schafft mich einfach wieder
total zu verwirren.
Das Beste war heute Nachmittag. Zuerst traf ich ihn alleine
in diesem Raum. Totale Anspannung, komisches Gewitzel und verunsichertes
Lachen. Beim zweiten Mal hat er mich unbewusst fast zu Tode erschreckt, als er
plötzlich neben mir stand und mich „obligatorisch begrüsst“ hat und dabei meine
linke Schulter und Oberarm mit seinem rechten Oberarm berührte. Ich zuckte
natürlich zusammen, konnte mir zum Glück
den Schrei verkneifen ;-). Wir lachten natürlich los und zum Schluss boxte er
mir noch leicht mit der Faust gegen den
Oberarm.
Männer.... ich werde sie nie begreifen. Es ist einfach
dieser Vergleich, der nicht aufgehen will. Warum bei mir? Warum diese Sache
beim Apéro? Definitiv zu viel zum Grübeln. Wie sieht es bei euch Frauen mit
Erfahrungen aus?
Wagt ihr da den ersten Schritt? Und wenn ja, wie ergibt sich
das?
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