Samstag, 12. Januar 2013

so fühlt sich für mich leben an

Die letzten Tage waren nicht immer gleich gut, aber sie haben sich im Vergleich zu manchen Monaten im letzten Jahr sehr gut angefühlt. So voller Leben.
 
Ob es mit Anerkennung zu tun hat, ich weiss es nicht. Ich überlege nicht, ich geniesse. Immer öfters überkommt mich das Grinsen, ich fühle mich mehr oder weniger okay, ich lächle des öfteren und ich bin voller Vitalität. Ich würde am liebsten beim Spazieren etliche Sprints einlegen und tanze auch einfach so, wenn ich gerade stehe oder auf etwas warten muss. Letztens in der Schlange an der Kasse. Es war ein goldiges Lächeln, welches mir der kleine Bub vor mir im Wagen geschenkt hat und ebenfalls mit seinem Popo in der Windel auf und ab gehüpft ist.
 
Klar, es gab auch miese Stunden und gestern hatte ich einen enormen Drang, mich selbst zu verletzen (Grund folgt...), aber ich habe mir gesagt, dass ich dieses Jahr ohne durchhalten will. Da kann ich nicht schon nach knapp 11 Tagen mein Versprechen an mich selbst brechen.
 
Aber im Grossen und Ganzen geht es mir gut. Nur das kaufen... Aber nun ja. Eigentlich wollte ich es mir bis am Geburtstag verkneifen, aber wenn Schuhe gerade mal 20 Franken kosten... Es sind keine allzuhohen und doch schicke Schuhe, die ich im Büro tragen kann. Und original kosten sie 70 Franken, da muss ich einfach beim reduzierten Preis zuschlagen....
 
Und bestellt habe ich auch... Mal gucken, ob sie überhaupt ankommen, die Päcklein (gibt ja immer eine Limite bei Rechnungshöhe bei der Bestellung). Auf der anderen Seite... Dieses schlechte Gefühl muss sich einsetzen, damit ich es spüren und das nächste Mal anders machen kann. Ich könnte alles rückgängig machen, aber ich hoffe mal, sie werden einfach nicht geliefert :-). Aber irgendwie war es schon fast klar, kommt es in Sachen Kaufen eher so. Wenn man sich die letzten "trockenen" Monate anschaut und jetzt fliesst wieder Geld... all die Dinge, die mich seit Monaten beschäftigen, neue Ereignisse und auch neues Umfeld. Ich selbst verändere mich und wenn man sich selbst überhaupt nicht mag, geht man davon aus, dass man dies nur durch Kleidung etc. ausgleichen kann. So zumindest ist es bei mir.
 
Aber eben, im Grunde geht es mir gut. Vor allem mache ich Sachen, die ich eigentlich nicht mag. Ich sage nur Skitag, welcher nächstens ansteht. Vor ein paar Monaten hätte ich mich nie angemeldet. In Sachen Kaufen denke mir, dass es Erfahrungen sind, die ich machen muss. Es wird schon wieder alles gemächlicher und in den richtigen Bahnen verlaufen. Ich hoffe mal, dass ich die schlechtesten der schlechtesten Erfahrungen (im Allgemeinen) nun mit den letzten Jahren (vor allem den letzten drei...) hinter mich bringen konnte.
 
Ich fand es heute irgendwie lustig, Serendipitys Eintrag mit dem Weihnachtsessen zu lesen. Ich kenne dieses Gefühl nämlich auch so. Oft hört man in der Kaffee- oder Mittagspause lustige Geschichten und Aktionen von früher. Ich fühle mich dann schnell aussen vor, wobei es immer wieder liebe Mitarbeiter gibt, die einen aufklären. Was mich persönlich stört, ist, dass man oft von meiner Vorgängerin erzählt. Ich bin nicht sie. Ich mache nicht die gleiche Tätigkeit, sitze jedoch auf ihrem Stuhl. Darum verbindet man mich wohl mit ihr. Aber ich denke, das wird sich alles legen. Im Grossen und Ganzen fühle ich mich als Teil vom Team. Überall (und es wird immer wieder so sein) gibt es Menschen, die entweder auf der gleichen Wellenlänge oder einer anderen in der Umgebung schwimmen.
 
Naja, mich hat gestern nur eine Sache ein wenig beschäftigt. Ich bin sonst schon sehr schnell zu verunsichern und um ehrlich zu sein, habe ich früh selbständig mein Leben bewältigen müssen. Ich empfand mich mit 14 schon sehr erwachsen und die letzten Jahre waren ja auch nicht gerade das, was man "leben" nennen kann. Ich hatte nie die gross die Chance, es einfach zu geniessen. Klar, mit 19 bis ca. 22 war es ganz okay, war aber doch immer auf Stellensuche und dann kam in dieser Zeit ja auch noch die Sache mit der Einweisung und der Diagnose Borderline.
 
Ich habe es wirklich gut in meinem Team. Und fühle mich doch von meiner Chefin oft beobachtet. Und ja, gestern kam sie zu mir und meinte, dass sie sich doch mehr von mir und meiner Leistung am Apéro erhofft hätte. Klar, ich fühle mich dann angegriffen und doch möchte ich mich nicht immer rechtfertigen müssen. Sie meinte, dass sie mich (und auch andere Mitarbeiter) zwei, dreimal auf etwas hinweisen hätte müssen.
 
Rückblickend bin ich natürlich nicht ganz ihrer Meinung. Ich schenkte immer aus und dachte da auch nicht unbedingt weiter. Sobald mir die Aufgabe genannt wurde, konnte ich dann auch noch zusätzlich auf diese achten. Auf der anderen Seite wusste sie an diesem Sonntag nicht, dass ich Freitag, Samstag und an dem betreffenden Sonntag wieder verstärkt Rückenschmerzen hatte, am Sonntagmorgen mich mit Pillen vollgefressen hatte und es mir immer mal wieder ganz anders wurde (lag bestimmt an den Medikamenten). Zudem diese Menschenmasse. Damit komme ich ja nicht wirklich klar. Dieser Kontakt, das Ausschenken, dieses Reden. Ich bin da einfach nicht für gemacht. Wobei ich natürlich stolz war, wie ich es geleistet hatte.
 
Ich wollte mich nicht rechtfertigen. Und doch fand ich, dass ich zumindest die Rückenschmerzen ansprechen musste. Aber um ehrlich zu sein, war ich auch ein wenig überfordert. Und die viele Menschenmasse, da muss ich es zuerst einfach mal innerlich regulieren. Kein Wunder, sah ich die Arbeit rund herum nicht immer sofort. Klar, ich hatte gestern noch ein wenig zu knabbern daran, so auch ein wenig heute. Aber schlussendlich ist mir bewusst, weiss sie nichts von mir und meiner Vergangenheit. Niemand kann mir ansehen, was innerlich bei mir abgeht, wenn ich an einen Apéro und die vielen Menschen denke. Äusserlich bin ich immer die Ruhe in Person. Aber durch diesen Blog weiss man viel mehr von mir. Aber eben, ich muss meinen Weg erst noch finden. Und ich weiss, dass dies noch eine Weile dauern wird.
 
Aber immerhin fühle ich mich lebendiger, wie auch schon. Am Donnerstag war ein Tag voller Peinlichkeiten und Pupa hat mich so erschreckt (ich wollte aus dem Auto steigen und mir war nicht bewusst, dass sie bereits fertig vor der Haustür stand und sich daher meinem Auto und mir genähert hatte), sodass ich die ganze Siedlung zusammengeschrien habe. Danach war ich noch bestimmt über eine halbe Stunde rot.
 
Und ja, ich geniesse auch gewisse Berührungen, Blicke und Gespräche. Im Moment noch ohne Hintergedanken oder "Hirngespinste". Aber die Grübelei hat mir vom Mittwoch auf den Donnerstag den Schlaf geraubt. Und joa... aber mehr ein andermal.

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