Bei mir wird es dieses Jahr keinen gut durchdachten und organisierten Rückblick geben. Ich finde, das Jahr hat es nicht sonderlich verdient. Ich werde einfach ein wenig tippen, was ich weiterhin machen will bzw. wo es für mich Veränderung braucht, benötigt oder wo diese zwingend sind.
Ich habe meine Liebe zu Bücher widerentdeckt. Schon lustig, was ich und seastorm teilweise so gleich an Einträge und Themen haben ;-)!
Aber ich habe schon lange nicht mehr so viel gelesen, wie in diesem Jahr. Ich möchte mich wieder bei der Bibliothek anmelden. Ich war schon immer eine Leseratte. In der Primarschule schon habe ich vier Bücher in zwei Wochen verschlungen. So ging es weiter, bis ich in die Lehre kam. Dort verblieb einfach immer weniger Zeit.
Als ich zum ersten Mal arbeitslos wurde, entdeckte ich Andreas Franz. Von da an war ich voll auf ihn fixiert. Als seine Bücher alle durchgelesen waren, tastete ich mich weiter vor. Und fand das einte oder andere gute Buch!
Vom Lesen zum Schreiben. Mein Buch ist fast fertig, mir fehlen höchsten noch fünf Kapitel. Es sind einige Seiten zu Stande gekommen, aber dem sehe ich locker entgegen. Ich bin zum Beispiel der Typ von Leser, der zuerst nachguckt, wie viele Seiten ihm "zustehen" und wie viele Dialoge stattfinden. Das mag ich nämlich enorm. Umso mehr Seiten ich zur Verfügung habe, umso gerechtfertigter finde ich den Preis, hehe. Ich werde im Januar hoffentlich fertig damit, mir einen Verlag aussuchen und ein Manuskript einreichen. Dann heisst es warten.
Toll an diesem Jahr war der Zusammenhalt der Familie. Ich fühle mich seit langem wieder total integriert.
In der Therapie habe ich auch Fortschritte gemacht, merke einfach, wie es mir für den Moment reicht. Die Grundlagen habe ich. Das langt vollkommen für mich aus.
In Sachen Arbeit verschliesse ich alle Augen. Es war nicht mein Jahr und ich bezweifle, dass es gut weitergehen wird. Ich fühle mich einfach nicht gut genug für diesen Markt. Meine Zweifel wachsen von Tag zu Tag und ich kann nicht einmal ganz positiv hinter dieser IPT-Sache stehen. Ich glaube, ich lasse dieses Projekt einfach sein. Führe meine Bewerbungen aus und resigniere immer mehr.
Italien war dieses Jahr toll. Die Zeit hat mir so gut getan. Ich hatte keine Angst in der Nacht so ganz alleine im Haus. War jeden Tag an den Strand gefahren, hatte eine Schrottkiste zur Verfügung, die mein Herz im Sturm erobert hat. Der Sand, das Meer, die Sonne und einfach diese Ruhe vor sich selbst. Ich konnte einfach nur Kraft sammeln. Herrlich.
Für das nächste Jahr wünsche ich mir einfach, dass es den Menschen um mich herum gut geht. Dass sie ihre Ziele erreichen können und vielleicht auch mal ihre Augen wieder auf mich richten. Das gilt vor allem den total über beide Ohren verknallten Kolleginnen.
Ich selbst weiss, dass ich weiterhin so kritisch mit mir sein werde. Ich bin da realistisch. Solange ich mich minderwertig fühle, so lange lasse ich niemanden an mich ran. Dieser Hass bleibt bestehen, auch dieses Jahr. Davon bin ich überzeugt.
Solange ich am Tag nicht ständig daran erinnert werde, ist es okay für mich. Ich schaffe es teilweise für ein paar Stunden, nicht daran zu denken. Von den Gedanken werde ich eigentlich erst eingeholt, wenn ich mich für ein Treffen fertig machen und mich im Spiegel betrachten muss bzw. mit Männern im Kontakt stehe. Ansonsten kann ich gut abschalten, vor allem, wenn ich lese, Musik höre oder am Krimi tippe.
Die Liebe bleibt für mich im nächsten Jahr ein Tabu. Ich werde da keine unnötige Energie für verschwenden. Für mich ist die Sache gegessen. Menschen um mich herum sollen das akzeptieren oder es einfach sein lassen. Ich weiss, was ich will und was gar nicht geht.
Und ich werde meine Kolleginnen ehrlich die Meinung sagen. Ich lasse mich nicht in eine Schublade stecken. Denn auch ich habe ein Recht auf meine Ansichten. Die sind nicht falsch, nur, weil ich Single bin.
Vor allem habe ich in diesem Jahr noch alles veröffentlicht, was mir auf der Seele gebrennt hat. Angefangen von der Sache mit dem Typ, über den Wurm in der Freundschaft und weiss ich noch was alles. Ich starte mit "reiner Seele".
Klingt unheimlich sarkastisch, ich weiss :-).
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