Montag, 14. Oktober 2013

harte woche hinter mir lassen

Es war eine wirklich anstrengende Woche für mich. Und rückblickend scheint mir alles noch schwieriger und belastender, als mir es lieb ist. Und ich habe heute ein paar Mal überlegt, ob ich es wirklich veröffentlichen oder doch einfach lieber abhaken soll. Auf der anderen Seite spreche ich ja mit kaum jemanden darüber und irgendwie ist dies halt nun mein Ventil.
 
Ungewohnt von mir, aber dies wird eher ein Chrüsimüsi. Es geht um Freundschaft, Schicksal und auch um Männer. Daher wünsche ich jetzt schon viel Spass beim Durchkämpfen.
 
Es war so oder so ein sehr strenger Auftakt in die Woche. Ich habe 80% gearbeitet. Ich will nicht blöd tun, ich will ja mein Teilzeitpensum aufstocken. Aber ich war sehr angespannt, denn meine "richtige" Chefin ist letzte Woche zurückgekehrt. Die Stellvertreterin ist einfach der Hammer, sie arbeitet mit Lob und ist auch so eine starke Persönlichkeit. Meine Chefin ist da eher diejenige, welche alles kontrollieren möchte und einen eher auf Fehler hinweist, als mal etwas bestärkt und bekräftigt. Und ich habe mich da natürlich die letzten drei Monate ohne sie sehr frei und wohl gefühlt. Nicht so beobachtet und kontrolliert. Und es ist hart und schwierig, wenn zwei Perfektionisten aufeinanderprallen und davon eine die Vorgesetzte ist.
 
Dementsprechend war ich die ganze Woche über wie auf glühenden Kohlen unterwegs und eher angespannt. Zudem bin ich am Montag (mein eigentlich freier Tag) und Dienstagnachmittag eingesprungen. Ich hätte eigentlich nur mittwochnachmittags frei gehabt, aber ich habe kurzfristig auch für den Freitag angefragt. Das musste einfach sein und so habe ich dann - ich war sehr überrascht! - auch diesen Nachmittag frei erhalten.
 
Anstatt mich auszuruhen, habe ich mein Zimmer geschrubbt, die Dusche gereinigt, Baby Blue gesaugt sowie auf Vordermann gebracht. Danach etwas fürs Andenken von Grossdäddi gebastelt, Beauty gemacht (um mich wohler zu fühlen -.-) und geduscht. Haare getrocknet und unter die frische Bettdecke geschlüpft. Augen geschlossen und einfach alles vergessen wollen.
 
Es war mir einfach alles zu viel. Und es ist mir auch noch zu viel. Alles ist eher streng und ich fühle mich einfach nicht so wohl. Es fühlt sich wie eine Krise an, aber ich bleibe stark. Der Drang mit dem Griff zu einer Schere war am Donnerstagnachmittag sowie heute sehr stark, aber ich habe dagegen angekämpft. Und doch zeigt es mir, dass da etwas nicht stimmen kann.
 
Faktor Chefin ist geklärt. Kaum angekommen, bin ich schon von der Seite angemacht worden. Es geht um mein Wunsch nach Stellenprozenterhöhung. Ich möchte hier nicht zu viel verraten, aber sie hat gemeint, ich solle nicht zu viel darüber mit meinem Gspänli sprechen. Ich war baff. Ich habe es immer schön gefunden, hat es diese interessiert und haben sie es wahrgenommen und jemanden darauf angesprochen! Meine Chefin meinte nur, sie käme dann wegen meiner Rentensache in einen Klintsch. Und da dachte ich mir einfach mal wieder, wie typisch das für sie ist. Sie schiebt die Schuld auf die anderen und kommt nicht auf die Idee, dass ich das nicht auch weiss, dass ich nicht mehr als hundert Prozent arbeiten kann. Und das ich mir wohl denke, dass ich dann Kontakt mit der Rente aufnehmen würde, wenn eine Erhöhung in Frage käme. Nö, ihrer Meinung nach muss ich zuerst auf meine Rente verzichtet und dann wird geschaut. Und was, wenn es längere Zeit dauert? Oder doch nicht so klappt, wie gewünscht? Dann den ganzen Scheiss von vorne? Ich habe versucht, ihr zu erklären, dass es da bestimmt auch Probezeiten geben würde und ich daher bestimmt nie mit bösen Absichten (um sie in die Bredouille zu bringen -.-) über dieses Thema Prozenterhöhung gesprochen hätte. Aber eben, man argumentiert da gegen eine Wand.
 
Zudem musste ich eine unangenehme Aufgabe übernehmen und jemandem etwas mitteilen, was mir wirklich sehr unangenehm war. Ich weiss, die Personen werden es mir nicht übel nehmen und sich wohl denken können, woher der Auftrag kommt, und doch ist es mir wirklich nicht recht gewesen. Im Allgemeinen waren alle eher wie auf heissen Kohlen, kaum hat meine Chefin wieder begonnen.
 
Aber fertig über sie. Ich nehme es einfach nicht persönlich. Und doch wünsche ich mir teilweise mehr Vertrauen von ihr in mich, wenn es um solche Sachen geht. Sie kann sich doch denken, dass ich bereits mit der Rentensache geschaut hätte, was wäre, wenn ich aufstocken könnte. Und ich weiss dahe4r, dass es da eine Art Probezeit gibt. Und da mein Arbeitgeber mittlerweile von dieser Sache weiss, muss ich da auch keine Angst wegen des Kontaktes zwischen Arbeitgeber und Rentengeberin haben muss. Ich habe es versucht, ihr zu erklären, dann jedoch trotzdem gemeint, dass ich es noch einmal abklären würde. Nur, damit sie ganz sicher gehen kann. Mei o mei.
 
Naja, diese Krise ist auch sonst irgendwie voraussehbar gewesen. Es wird langsam Herbst, die kalte und eher dunkle Zeit bricht an, ich bin allein und fühle mich dementsprechend irgendwie verloren. Es geht nicht um einen Mann, den ich unbedingt an meiner Seite haben möchte. Und doch zerfrisst einen da die Sehnsucht doch. Ich kann es nicht steuern und ich denke, für viele Menschen mit Hang zu Depressionen, Borderline, Süchten etc. haben es eher schwer in dieser jetzigen Zeit und den kommenden Monaten.
 
Obwohl es nie wirklich leicht war die letzten Wochen, hatte ich doch vermehrt gute Laune. Die ist irgendwie seit letzter Woche nicht mehr wirklich da. Obwohl es mir schlecht ging, konnte ich gemeine und böse Gedanken mir selbst gegenüber sehr gut abwehren. Seit letzter Woche geht das nicht mehr wirklich gut. Ich fühle mich klein, mache mich eher fertig und hadere mal wieder vermehrt mit mir und meinem Schicksal.
 
Ich versuche weiterhin mein Bestes zu geben... und doch war es schon viel leichter.
 
Daher bin ich froh um jegliche Ablenkung gewesen dieses Wochenende. Denn das Andenken an Grossdäddi fand gestern statt und das ist ja ein zusätzlicher Punkt, welcher mich Jahr für Jahr belastet.
 
Am Samstag hatte ich mit Laura abgemacht. Eigentlich hatten wir mal Kinoabend mit Abendessen geplant. Aber die Filmliste im Moment ist ja grauenhaft :-(. Daher wollten wir bei ihr einen Filmabend machen, da ihre Mutter und ihr Bruder abwesend (in Hamburg, so ein Zufall, genau eine Woche vor dem geplanten Trip mit meiner Schwester dort :-D) und nur sie und ihr Vater alleine zu Hause waren. Ein anderer Bruder wohnt nicht mehr zu Hause.
 
Am Nachmittag kam eine Mitteilung von ihr, dass ihre Grossmutter einen Jass-Abend vorgeschlagen hatte. Ich war natürlich mit dabei, obwohl zuerst noch eher verunsichert :-). Ich habe vielleicht erst 4 Mal gespielt und bin noch eher langsam und unsicher. Von Taktik wage ich gar nicht zu sprechen :-). Aber es hat sehr gut geklappt und ich glaube - gemäss Rückmeldungen von ihrem Grosi und Vater :-) - habe ich das ganz gut gemeistert. Es war wirklich schön und ihre Oma ist so was von süss und herzlich. Eine wirklich tolle Frau!
 
Joa... was belastet mich auch noch? Hm... dass ich Alina gegenüber nicht ehrlich sein kann, was den gewissen Mitarbeiter angeht. Abgesehen von meiner Therapeutin und Pupa (und eurer Wenigkeit ;-)) weiss niemand etwas davon. Und warum tue ich es nicht? Ich weiss es nicht. Wahrscheinlich einerseits, weil es die letzten Monate eher schwierig mit Alina war (wir nähern uns langsam wieder einander an und das kostet schon Kraft und Energie... gleichzeitig bin ich erleichtert, geht es langsam wieder so gut bergauf!) und ich einfach finde, dass ich nicht von ihr verlangen kann, dass ich nichts über sie und ihre Beziehung wissen möchte, aber über meine "Männersachen" plaudere. Das kann ich einfach nicht mit mir selbst vereinbaren. Das geht in meinen Augen gar nicht.
 
No-Go.
 
Es war eher sehr schwierig letzte Woche und ich könnte mir wirklich ein paar Ohrfeigen selbst verpassen. Links, rechts und wieder heftig eine links gescheuert. Ich weiss nicht, warum das so komisch war die letzte Woche. Und eigentlich möchte ich nicht lange darüber nachdenken müssen. Mich hat es einfach verletzt, dass er sich einmal nicht daran erinnert hat, dass er mit mir die Schokolade geteilt hat. Ob bewusst oder unbewusst, ich glaube, tief im Innern hat es mir einfach wehgetan, dass er sich nicht daran erinnert hat. Ich habe mich sehr unwichtig und unsichtbar gefühlt. Daraufhin ist mir aufgefallen, dass ich zwei Tage nacheinander bewusst nicht bei der Bank ein wenig gerutscht bin, dass er auch noch darauf Platz gehabt hätte in der Kaffeepause. Obwohl er seinen Schlüssel und alles neben meiner Tasse abgesetzt hatte auf dem Tisch. Aber ich rutschte keinen Millimeter bzw. machte keine Anstalten dazu. Ich wollte es in diesem Moment einfach nicht.
 
Das war jeweils donnerstags und freitags. Donnerstag war Mittag angesagt und da sass der launische Mitarbeiter bereits wieder mit dem gewissen Mitarbeiter am Tisch. Ich sass im Blickfeld des gewissen Mitarbeiters und habe da mal einen Blick vom launischen Mitarbeiter mitbekommen, den ich einfach nicht einordnen kann, welcher aber eher unsympathisch rübergekommen ist in meinen Augen. Naja, ich habe den Blickkontakt wirklich vehement vermieden und doch habe ich mich eher beobachtet gefühlt.
 
Am Nachmittag kam dann heraus, dass ich die Wette verloren habe. Ich ging bewusst nicht darauf ein (es wurde schriftlich mitgeteilt) und als dann sein Feedback (lustig gemeint) kam, gab ich mir auch keinen Ruck. Ich wollte einfach auch mal unantastbar sein und nicht ständig verfügbar. Einfach mal einen auf Mann machen.
 
Am Freitag nahm ich mir vor, eher abwesend zu sein. Ihm nicht über den Weg zu laufen und daher ging ich auch eher in die Kaffeepause. Und auch da machte ich ihm keinen Platz. Es lief gut, ich konzentrierte mich auf die Frauengruppe, als ich plötzlich am Tisch neben mir seine Stimme vernahm, dass ich die Wette verloren hätte bzw. schon im Jahr zuvor mit ihm über die gleiche Sache gewettet hätte. Ich könnte mir jetzt noch auf die Zunge beissen, dass ich meinen Kopf zu ihm gewandt und er somit meine Aufmerksamkeit hatte. Ich habe es wirklich nicht gewollt, aber es war meine Reaktion.
 
Ich weiss nicht mehr, was genau gelaufen ist, aber wir haben dann doch eher viel gelacht und uns gegenseitig hochgezogen. Dabei ist mir aufgefallen, dass er einen eher etwas roteren Kopf hatte und auch eher unsicher wirkte. Sprich, da war dieses Spitzbübische in seinem Blick.
 
Und danach habe ich den Vogel abgeschossen, als ich doch noch auf sein Mail geantwortet habe nach der Kaffeepause. Natürlich ganz in einem lockeren Ton... und doch habe ich mich damit ja wieder verfügbar gemacht und.... ach, fluch! Ich weiss, klingt doch alles doof und warum mache ich mir überhaupt über solch einen Scheiss Gedanken. Ich bin nun mal so, ich antworte auf Fragen und ich bin eigen! Warum also schere ich mich jetzt einen Dreck über diese verfluchte Verfügbarkeit?!?!?!
 
Ich glaube eher, dass ich mir auf die Zunge beissen möchte. Weil ich es in dieser schriftlichen Antwort auf seine Aktion geschafft habe, zu erwähnen, dass mir dann im Nachhinein noch eine Idee als Wetteinsatz in Erinnerung gekommen ist, welche schon lange darauf wartet, eingelöst zu werden.
 
Und nach dem Jassen habe ich es als lustig eingestuft, ihm ein Bild davon zu schicken (weil ich es eben durch ihn und seinen Vorgesetzten gelernt habe). Naja... auf Feedback warte ich dann auch noch in meinem Grab (makaber ausgedrückt :-)).
 
Und ich glaube, das ist das, was mich einfach sehr verunsichert. Wenn da Interesse bestehen würde, würde alles ganz anders laufen. Oder wir verunsichern uns beide sosehr, dass wir einfach nicht mehr wissen, wie damit umgehen. I don't know. Oder ich mache mir Sorgen und sehe Probleme, wo es überhaupt keine gibt.
 
Aber langsam wird es mir einfach zu viel. Daher ist Distanz einfach wirklich das Beste. Wobei ich es sehr schade finde für eine eventuelle tolle Freundschaft. Aber dieses Hin und Her, Interpretieren, Abwägen... sehr anstrengend. Und es fördert nur negative Gedanken. Und ich denke auf der anderen Seite schon, ist er vielleicht eher sensibel und nimmt doch mehr wahr, als mir bewusst ist. Aber bei diesem Gelächter ging es problemlos. Und die Woche davor ja auch! Woher also dieser Sinneswandel?
 
Und warum dieses Gefühl, dass er einfach anders mit mir umgeht, als mit anderen? Andere Blicke, andere Gesten, anderes "Funkeln" in den Augen? Irre ich mich da so?
 
Vielleicht muss ich mich lockerer geben. Nicht alles auf die Goldwaage legen.
 
Und dann...?
 
Pfffffffffffffff............ echt anstrengend.
 
non c'è la faccio più :-(... (schaffe es nicht mehr).
 
Was mir bleibt? Mit Alina sprechen.
 
Denn Pupa kann mir da einfach nicht helfen.
 
Und wie schon oft erwähnt, ist dies nicht böse gemeint.
 
Sie kann sich einfach nicht lange dafür konzentrieren.
 
Che fatica!

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