Freitag, 7. Dezember 2012

weihnachtsessen & schneefreude (-leid)

Wo zuerst beginnen? Irgendwie gibt es hier in letzter Zeit kaum mehr persönliche Einträge, abgesehen vom „immer wieder montags“ und den „freitags-füller“. Ich weiss auch nicht, woher das kommt.
 
Obwohl.... eigentlich schon. Viele Gedanken, viele Zweifel und ein richtig grosser Groll im Bauch gegen alles um mich herum.
 
Es schneit gerade und ich kann nur aus dem Fenster gucken und den Flocken beim Tanzen zugucken. Eine Mittagspause im Büro hat halt auch etwas an sich.
 
Ich weiss noch, wie ich mich lange als Kind darüber gefreut habe, wenn es gerade zum Schulweg hin oder davon zurück zu schneien begonnen hat. Zunge raus, Flocken fangen, sich über das Schneetreiben freuen.
 
Auch als Teenie fand ich es noch toll.
 
Seit ich Autofahrerin bin, nicht mehr.
 
Es gibt so gefährliche Automobilisten, einfach unglaublich! Haben die keinen Verstand, keinen Respekt, kein Gehirn? Wie kann man über eine Autobahn mit 120 Kilometern pro Stunde brettern, wenn es Eis am Boden hat?
 
Es war – glaube ich – am Dienstag so. Da hatte es richtige Eisspuren und man kam wirklich nicht gut vorwärts. Immer wieder „donnerte“ es unter den Rädern. Ich konnte nur noch den Kopf schütteln. Ich hasse es. Ich mag Schnee nur, wenn ich darüberstapfen kann und es um mich herum schwarze Nacht und still ist. Kein Auto. Nur ich und das Knirschen der weichen Zuckerwatte. Keine Gedanken.
 
Und ich bemerke erst jetzt bewusst, wie gefährlich Kinder sind, die sich über den Schnee freuen.
 
Ich habe ein wenig Bammel wegen heute Abend. Da findet das Weihnachtsessen des Betriebes statt. Klar, ich arbeite bald fünf Monate hier und kenne die Menschen, aber doch ist es ein etwas eher privater Event.
 
Und es gibt Tage (eigentlich eher immer...), da mag ich solche Anlässe und Menschenmassen nicht. Hochzeiten sind da der Horror, wie auch alle andere Gemeinschaften, die da so zusammen kommen. Ich fühle mich schnell fehl am Platz, uninteressant und einsam. Ziehe mich innerlich zurück und kann es überhaupt nicht geniessen. Ich weiss nicht, woher das kommt. Ob es an den vielen Menschen liegt, die es gut miteinander haben oder ob es daran liegt, weil es innerlich bei mir einfach „kalt“ bleibt. Es ist und bleibt für mich belastend.
 
Meistens geht es gut und solche Anlässe sind die besten meines Lebens. Aber Hochzeiten waren bis jetzt immer Horror pur. Vielleicht auch, weil ich nur bei italienischen anwesend war. Aber ich hasse es.
 
Es ist dann schwierig, die nächsten Tage damit klar zu kommen. Und ich merke sowieso, wie ich in letzter Zeit unheimlich auf Gestik und Mimik fokussiert bin. So richtig übersensibel. Grauenhaft und belastend.

Egal, wie Rückmeldungen ausfallen (wollte eigentlich schon lange etwas von der Seele schreiben und hier veröffentlichen...), es kommt durch meinen innerlichen Kritiker und Selbsthass einfach nicht durch...

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