Ich habe dieses Wochenende das erste Mal über die Ereignisse beim Weihnachtsessen sprechen können. Mit Pupa, mit einer Freundin und mit einer Frau gleichzeitig (also, ähm, damit ist Pupa als drei Personen in einer gemeint :-)). Es hat gut getan und ich habe gemerkt, dass im Moment sonst niemand um mich rum ist, dem ich es erzählen könnte und würde. Pupa und Laura sind im Moment mein einziger, sozialer Kontakt. Als sie mich nach der Arbeit fragte, war mir gar nicht bewusst, dass sich meine Augen anscheinend verzweifelt angesehen haben müssen. Denn sie meinte sofort: "Non piancere!" Nicht weinen. Ich war verdutzt. Und ja, es hat mich die letzten Tage sehr beschäftigt und ich konnte ein paar Nächte nicht wirklich schlafen.
Pupa hat zugehört und mir ihre Meinung gesagt. Was es bewirkt hat? Ich konnte Abstand gewinnen, meine Glaubenssätze jedoch sind sehr aktiv und mein Selbsthass auch.
Ich werde es hier bestimmt auch veröffentlichen, vor allem, weil ich es bereits mit dem Eintrag vom Mittwoch getan habe, ob sich ein Mitarbeiter so unterschiedlich verhalten kann.
Es gibt viele Ungereimtheiten und ich habe alles ehrlich erzählt. Und Pupa ist eine Frau mit Erfahrung, elf Jahre älter als ich und war auch schon verheiratet. Ihr vertraue ich und bei ihr muss ich keine Angst haben, dass es mir peinlich ist.
Die Glaubenssätze waren bereits letzte Woche aktiv, obwohl ich niemandem vom Weihnachtsessen erzählt hatte. Ich hatte einen Traum. War am Strand, lief am Ufer entlang und sah einen sehr attraktiven Mann. Ich lief jedoch weiter und traute mich nicht, diesen anzusprechen. Bei meinen Sachen angelangt, schnappte ich mir doch mein Getränk, stand erneut auf und meinte zu jemanden, dass ich nun einen hübschen Mann aufreissen ginge.
Es erklangen die Stimmen meiner Mutter und Schwester. Es waren sehr gemeine Sprüche, gingen teilweise unter die Gürtellinie und waren nicht wirklich das, was man "Mut machen" nennt.
"Was will der schon von dir?"
"Schämst du dich nicht?"
"Der schickt dich eh wieder weg!"
"Hast du mal in den Spiegel geschaut?"
Was ich getan habe? Ein wenig grotesk, aber ich müsste dies bildlich viel öfters mit meinen Glaubenssätzen machen. Ich habe ihnen im Traum meinen Stinkefinger gezeigt und bin einfach weiter gegangen.
Mir ist bewusst, meine Familie denkt nicht so über nich. Meine Glaubenssätze haben sich einfach eine "menschliche Form" gesucht, um allem Ausdruck verleihen zu können.
Im Moment fühle ich mich wieder sehr unwohl in meiner Haut, obwohl ich seit zwei Wochen fast nur mit "offenen Haaren" durch die Gegend renne. Lediglich das Haupthaar trage ich immer nach hinten frisiert und halte sie hinter den Ohren mit einer Klammer fest. Den rest lasse ich einfach so herunterfallen, wie es kommt. Bis vor zwei, drei Wochen habe ich das Resthaar immer auch noch zu einem Knoten hochfrisiert.
Es gibt Tage, da geht es. Dann wieder finde ich es schlimm und sehne mich nach meiner alten Frisur vor zwei Jahren. Aber Scheitel trage ich nicht. Da fällt mein Problem einfach ein wenig mehr auf. Klar, wahrscheinlich nie so auf den ersten Blick, wie ich mir immer selbst Angst und Sorgen um nichts mache, aber es tut es doch irgendwie.
Wie es mir mit den offenen Haaren geht? Ich weiss nicht. Darf ich das sagen, ohne, dass es zu überheblich und selbstverliebt klingt, obwohl ich so gar nicht bin? Ja, ich habe das Gefühl, dass eher Blicke von Männer kommen, aber ich werte mich selbst enorm ab, wenn es mir auffällt. Ich fühle mich weiblicher und doch hat mein Selbsthass immer wieder Angriffsfläche. Und es gibt Tage, da will auch das einfach nicht mehr und der Blick in der Spiegel wird gemieden.
Also, weiteres folgt. Ich sollte nämlich noch Physio machen und morgen früh raus. Ist mein freier Tag, habe aber bereits um 8 Uhr Therapie. Um püntklich zu sein, muss ich um 7.15 Uhr aus dem Haus und hoffen, dass der Verkehr nicht allzu schlimm ausfällt. Der eigentliche Termin war nicht möglich. Vielleicht gibt es auch in dieser Sache etwas zu erzählen. Aber das zeigt sich erst am Dienstag.
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