Donnerstag, 20. Dezember 2012

selbsteinladung und spontaner jassabend

Am Dienstag ist mir mal echt wieder etwas Gutes wiederfahren. Es war ein Abend total entgegengesetzt meiner Gedanken, Gefühlen und meinem sonstigen Verhalten.
 
Aber ich habe mich getraut und es war echt schön.
 
Ich müsste hier so viel veröffentlichen und verarbeiten, aber ich bin enorm in der Zweifel- und Beobachtungsphase gefangen. Aber genau das würde mir gut tun. Andere Meinungen, Ansichten und auch das Verarbeiten dieser Geschehnisse.
 
Es war Apéro eines Mitarbeiters, der nun in Rente geht. Ich kenne ihn zwar nicht lange, aber er ist einem irgendwie doch ans Herz gewachsen. Es war ein schöner Abend, alles schön hergerichtet und wir sind auch super bedient und verwöhnt worden.
 
Naja, Ich musste innerhalb einer Woche (bis heute) meine Medikamenteneinnahme von 4 Tabletten und 80 Tropfen am Tag auf komplett 0 reduzieren.
 
Die letzten beiden Tage waren sehr hart. Hitzewelle nach Hitzewelle, dann wurde es wieder fröstelig. Strickjacke an, Strickjacke aus.
 
Ich musste mich dann setzen und joa, beobachtete das Geschehen um mich herum. Hm, wie soll ich dies jetzt beschreiben, ohne zu viel zu erzählen bzw. es zu kompliziert zu machen (da ich ja das Weihnachtsessen noch nicht wirklich veröffentlicht habe...). Der gewisse Mitarbeiter (ich nenne ihn jetzt einfach mal so) kam plötzlich, knallte mir seine Hand auf mein Knie und meinte (hielt das Knie noch ein Weilchen fest): „Wir haben noch einen Drink zum Einlösen! Wie wäre es mit heute?“
 
Ich war verblüfft, weil eigentlich wären wir zu dritt gewesen (daher sollte ich hier mal endlich dieses Essen veröffentlichen...). Klar, eine Seite von mir war verunsichert und wollte sofort mit bösen Sprüchen hervorkommen... die andere machte einfach das, was sie wollte. Ich hatte Lust darauf und ich bin spontan. Also sagte ich zu. Etwas überrascht, aber tat es dann doch.
 
Komischerweise hatte ich an diesem Apéro kaum etwas mit ihm zu tun. Und doch war er auf mich zugekommen. Zwei Lehrtöchter fragten dann noch, ob ich in ihre Richtung fahren würde und natürlich kann ich dann nicht Nein sagen. Es ist eine etwas dunkle und weite Gegend hier und ich bin lieber übervorsichtig. Der gewisse Mitarbeiter war auch einverstanden damit.
 
So verliessen wir das Gebäude und irgendwie zogen die zwei Lehrtöchter den Mitarbeiter immer damit auf, dass er Hunger habe (der isst anscheinend wirklich viel, sieht aber nicht danach aus). Ich stutze und meinte, dass er ruhig sagen könne, wenn er Hunger habe. Er erwiderte, dass ich die Fahrerin sei und es selbst wissen müsse. Naja, mir war es egal, ihm war es egal, entscheide du doch, nein du, mir kommt es wirklich nicht darauf an...
 
Schlussendlich kam ein anderer Mitarbeiter aus dem Gebäude. Ein Jahrgang älter als ich, jedoch schon höhere Anstellung und der „Vorgesetzte“ des gewissen Mitarbeiters. Da meinte dieser zu seinem Chef, dass er seine Wohnung immer noch nicht gesehen habe. Dieser entgegnete, ob er es jetzt wollen würde. Der Mitarbeiter bejahte und meinte, ob er auch etwas Essbares vorfinden würde.
 
Langes Hin und Her, kurzer Entschluss: dieser Chef lud uns alle zum Znacht ein. Spontan und wird natürlich gemacht.
 
Es war ein wirklich cooler Abend. Es gab etwas warmes auf den Tisch und ein spontanes Jassmätschli. Eigentlich spiele ich überhaupt kein Jass. Ich habe beim gewissen Mitarbeiter beim Weihnachtsessen über die Schulter geschaut, aber habe eigentlich keine Ahnung davon.
 
Naja, wir zwei haben meine Lehrtochter und seinen Chef unter den Tisch gespielt ;-). Anfängerglück mit Tendenz zum Talent würde ich bei mir sagen, hehe.
 
Es war wirklich schön, obwohl ich eher passiv war. Aber ich habe den Chef von diesem Mitarbeiter auch ein wenig auf eine andere Art und Weise kennen gelernt. Denn oft war ich bei ihm verunsichert und kam mir mit meinen Äusserungen blöd vor (keine Ahnung, ob es daran liegt, dass wir fast gleich Alt sind, er jedoch einen ganz anderen Lebenslauf hat (vor allem im Beruf)).
 
Es wurde spät, aber ich fuhr glücklich und zufrieden nach Hause. Meine Eltern sind echt aus allen Wolken gefallen, als ich meinen Jasseinsatz erwähnt habe. Denn eigentlich kann ich es gar nicht ab. Aber am Dienstag habe ich irgendwie Freude daran gewonnen :-).
 
Im Moment bin ich sehr zwei geteilt und sehe es alles aus freundschaftlicher Sicht. Aber ich weiss nicht, ob da meine Glaubenssätze stark mitspielen und keine andere Gedanken zulassen. Es ist einfacher, damit umgehen anstatt ständig darüber grübeln zu müssen.
 
Ob der Drink nachgeholt wird? Keine Ahnung. Ich habe gestern Pupa gefragt, ob ich einfach ein freches Mail mit Nummer schicken soll.
 
Aber ich bin für die Taktik „mach dich rar“. Ein wenig Abstand.
 
Oder wie sind eure Erfahrungen?

1 Kommentar:

  1. Schwierige Situation, vorallem für Aussenstehende die nur "deine Sicht" lesen.
    Es ist halt immer blöd bei Arbeitskollegen, wenns dann falsch interpretiert, kann es einfach unangenehm sein beim weiteren zusammenarbeiten. Wenn du dich hingegen rar machst, könnte es sein das er es falsch auffasst. Hmm....

    Wie alt ist der gewisse Mitarbeiter eigentlich, und hast du schon rausgefunden ob er wirklich Single ist?

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