Freitag, 27. Dezember 2013

feiertage mit perlenhochzeit

Ich habe diesen Post bewusst nur positiv gestalten wollen (daher auch der separate, vorherige, überlange Eintrag), da es auch um meine Eltern und ihre Perlenhochzeit geht.

Sie hatten am 23. Dezember ihren 30. Hochzeitstag und wir haben ihn ausgiebig gefeiert. Natürlich habe ich mich mit ihnen mitgefreut bzw. bin jetzt noch stolz auf ihre Leistung. Es ist in der heutigen Zeit nicht mehr selbstverständlich und in meinem Umfeld sind die wenigsten noch mit ihren Ehemännern zusammen bzw. haben die Freunde um mich kaum noch beide Elternteile.

Ich kenne es nicht anders, wie mit Muddi und Babbo (wie ich sie liebevoll nenne). Gestritten haben sie sich nie vor uns, meine Mutter ist vielleicht in meinen 26 Jahren zwei Mal etwas lauter geworden, weil sie nicht mit meinem Vater einverstanden war. Sie haben sich nie geschlagen und wir Kinder sind erst recht nicht angerührt worden. Die Erziehung war liebevoll, wenn ich mich als Teenager auch schnell etwas "allein gelassen gefühlt habe". Ich war früh meinem Borderline ausgesetzt und da ich immer die ältere, anständige Tochter war, war ich auch schnell selbst für mich verantwortlich. Meine Eltern haben es mir zugetraut und so sehr positive Dinge für mich daraus gesprungen sind (langes Ausbleiben, mehr Taschengeld wie andere, Bravo und weitere Zeitschriften (im Gegensatz zu meinen Kolleginnen durfte ich früh sehr viel)), so sehr habe ich mich teilweise doch zu verantwortlich für mich selbst gefühlt. Oft war es mir zu viel, aber meine Eltern wussten lange nicht, was mit mir los war. Aber nicht mehr über das denken. Ich war einfach froh, wie ich aufgewachsen bin und bin meinen Eltern jetzt noch dankbar, leben wir alle zusammen unter einem Dach. Italiener machen es so, ich habe harte Jahre hinter mir und abgeben tun wir auch etwas. Die Hausarbeit wird aufgeteilt und meine Eltern wollen sich eh bald absetzen, so übernehmen wir Kinder diese Wohnung.

Meine Eltern führen eine eher etwas "langweilig-harmonische" Beziehung. Beide haben ihre Hobbies und sind bei Vereinen aktiv. Die meisten haben nichts miteinander zu tun und doch klappt es. Meist sitzen sie - wenn ich von der Arbeit nach Hause komme - gemeinsam auf dem Sofa, schauen TV und schlürfen ihren Kaffee. So lassen sie ihren Arbeitstag ausklingen und ich finde das super. Wenn bei mir mal Familie anstehen sollte - was ich immer weniger glaube - möchte ich es auch so haben. Man kann auch ohne Worte miteinander auskommen und meine Eltern kommunizieren trotzdem auf ihre Art und Weise. Es ist auch gut, zu wissen, dass man schweigend nebeneinander sitzen kann, wobei es ein "angenehmes Schweigen" ist. Es ist vertraut. Es ist gut so.

Ich bin meinen Eltern wirklich für vieles dankbar und ich hoffe, dass wir noch lange so miteinander leben können. Sie sind einfach die Besten in meinen Augen.

Wir haben es wirklich gut. Lustig, viele gemeinsame Aktivitäten, harmonisch und doch immer ein wenig verrückt. Ständig mit dem Wissen im Herzen, dass man nie im Stich gelassen wird. Nur gemeinsam sind wir stark. Und das beweisen wir jedesmal, wenn es darauf ankommt.

So habe ich auch die letzten Tage gut überstanden. Mutti weiss, dass dies nicht so meins ist. Und ja, es gab gestern bei der gemeinsamen Familienfeier ein paar Situationen, in denen ich eher sehr introvertiert war und mit mir und meinem Leben gehadert habe. Ich habe mich gefragt, was ich hier noch soll und es hat sich einfach schwer auf meinen Schulter angefühlt und auch leer in mir drin. Aber es tat gut, zu wissen, dass da meine Familie ist. Und heute war zum Beispiel eine Cousine von mir noch bei uns. Sie ist 13 und wollte gestern nicht mit ihren Eltern mit nach Hause. So bleibt sie noch bis heute Mittag. Gestern waren wir noch im Kino (also ich und meine Schwester mit ihr). Zuvor Mexikaner. Ich glaube, sie hat es cool gefunden. Vor allem das späte Dessert ;-).

Und schlussendlich habe ich hier doch das Feedback erhalten, dass es gut ist, bin ich nicht nach Italien gefahren. Hat sich noch gut angefühlt, dass mich gewisse Menschen dabei unterstützt hätten (ja, mach was dir gut tut!) und sich dann doch so sehr darüber gefreut haben, dass ich doch geblieben bin. Geschenke habe ich wirklich grossartige erhalten, schade kann ich eine der Besten hier nicht veröffentlichen, weil ich mit drauf bin. Von Laura habe ich eine selbst gestrickte Wollmütze mit total flauschigem Puschel erhalten ;-). Sie steht mir wirklich gut, sie gibt total schön warm und es sieht auch lustig aus, wenn man mit dieser durch die Gegend tanzt. Von einer Mitarbeiterin habe ich noch ein spannendes Buch erhalten, von Alina ebenfalls einen grandiosen Krimi (verschlinge ihn geradezu ;-)) und einen süssen Weihnachtsmann zum aufhängen sowie ein tolles Schmuckset von Pupa (Ohrringe und Perlenkette ich silber-grau-glänzend-rau). Ganz tolles Exemplar, diese Kette. Eine Perle mit Öffnung, damit sie schön am Hals hängt.


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