Dienstag, 9. Juli 2013

sich nicht darüber ärgern...

PS: dies ist mein 1'111 Post ;-D!

Ich merke im Moment immer mehr, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Es geht mir seit ein paar Tagen so richtig, richtig, richtig gut und ich fühle mich befreit.
 
Und das trotz "Stress" bei Kolleginnen. Es ist nicht Stress in diesem Sinne, ich merke einfach, wie ich mich abgrenze und es nicht an ich heranlasse. Und es geht mir trotzdem gut! Ich kann mich trotzdem auf mich konzentrieren, auf meine Motivation, auf meine Erfolge in der Therapie.
 
Es klingt jetzt vielleicht egoistisch und hart. Aber ich muss einfach auch lernen, meine eigenen Erfolge zu sehen, mir diese einzugestehen und wenn man so etliche Tiefen durchlebt hat, dann nährt man sich von solchen Wochen, wie ich sie im Moment erlebe.
 
Es ist ja nicht nur bei Kolleginnen so. Seit zwei Wochen humple ich wegen einer blöden Bewegung durch die Gegend. Aber ich lass mir dadurch nicht die Laune verderben.
 
Und ich meine, ich mag meine Kolleginnen ja trotzdem und es ist ja kein Streit in diesem Sinne. Es sind einfach Aktionen, welche mich noch vor einem Jahr total ausgebremst und in eine "Tiefe" gezogen hätten. Im Jetzt-Zustand kann ich mich davon abgrenzen.
 
Und für mich persönlich ist das ein riesen Erfolg!
 
Mit Alina ist ja eh eher der Wurm drin (schon bestimmt ein Jahr). Obwohl wir ein sehr gutes Gespräch hatten, bin ich einfach der Meinung, dass es ein sehr langer Weg "zurück" wird bzw. vielleicht erhoffe ich mir auch zu sehr, dass alles wie früher wird. Manchmal muss man sich auch mit Veränderungen zufrieden geben.
 
Bestes Beispiel war Pupa. Letzten Donnerstag wäre der erste Abend gewesen, an dem ich einfach mal tief Luft holen hätte können. Obwohl es sehr schöne Abende gewesen waren, war ich doch an meine Grenzen gestossen. So viel Positives, so viel Leistung, so viele tolle Erfahrungen. Das Leben endlich leben können. Mein Gott, bin ich froh darüber. Ich suchte den Kontakt zu ihr und fragte nach, ob sie am Freitagabend Lust hätte, etwas zu unternehmen.
 
Sie meinte nur, dass ihr Sohn dann bei ihr wäre und ob wir nicht lieber etwas alleine an diesem Donnerstagabend unternehmen möchten. Na klar, zambrottagirlie überlegte nicht lange, machte sich den Stress, duschte und machte sich fertig und düste noch am gleichen Abend zu ihr.
 
Es ist nicht so, dass es mir unangenehm war. Es ist ja "positiver Stress" und ich geniesse solche Stunden und Momente. Es geht mir einfach darum, dass ich mir für sie ins "Füdli gchnüüblet" habe.
 
So machten wir auch für den Samstag mit St. Gallen und Will ab. Naja, als am Samstagmorgen das Telefon klingelte, wusste ich bereits, um wen es sich handeln würde. Und so war es. Ich beantwortete das Telefonat nicht, machte mich fertig und ging raus.
 
Es geht nicht darum, dass ich wütend war. Ich war einfach enttäuscht und joa, wollte sie das auch spüren lassen. Denn ich hatte mehrere Male nachgefragt, ob sie das wirklich machen möchte (weil ich sie da halt doch eher gut kenne und fast davon ausgegangen bin, dass sie absagen wird. Und das in letzter Minute... kann ich gar nicht ab!).
 
Naja, heute habe ich sie per Zufall in der Stadt getroffen und sie meinte auch sofort, ob ich wütend sei. Ich verneinte, meinte aber ehrlich, dass ich doch enttäuscht sei und auch oft "für sie springe", obwohl mir nicht danach ist. Naja, sie hat sich entschuldigt und wir schauen mal, was die Zeit bringen wird.
 
Ich weiss nicht. Ich kann es mir schon schwierig für sie vorstellen. Ich meine, ich kann das Positive aus solchen Aktionen ziehen. Sie eventuell ist in einem Loch und kann die Chancen gar nicht sehen. Und ich meine, ich bin die Erste, welche ihr da nachfühlen kann und ich selbst weiss, wie schwierig es ist, sich dann genau aufzuraffen.
 
Aber auch dadurch weiss ich, wie wertvoll es ist, sich eben darum zusammenzureissen und etwas zu unternehmen. Es muss nichts Grosses sein und nicht jedes Mal gelingt es gleich gut bzw. ist es gleich leicht. Aber die Erfahrung zeigt, dass es halt doch positivere Auswirkungen hat, wie negative.
 
Ich ziehe einfach immer mehr die Schlüsse daraus, dass ich mehr auf mich selbst achten muss. Auf mich, meine Bedürfnisse und meine Wünsche. Ich denke zu oft an andere, fresse vieles in mich rein, grüble. Und joa, in einer schweren Zeit werde ich mich selbst an diese Worte erinnern müssen. Es geht einfach darum, dass es mir jetzt bewusst ist und es sich gut anfühlt, wie ich damit umgehe.
 
Ich bin deswegen nicht egozentrisch. Ich achte auf mich selbst. Und wer mich kennt, weiss, wie sehr ich an andere denke. Es heisst ja nicht automatisch, dass mir der Rest der Welt egal ist. Ich schätze mich selbst einfach einen Ticken mehr, wie den Rest um mich herum.
 
Und solange es sich so gut und richtig anfühlt, wie im Moment, bleibe ich dabei.
 
Auch andere Menschen haben sich geändert und ich habe mich damit arrangiert.
 
Da habe ich nach etlichen Jahren erst recht das Recht dazu!
 
Ich meine, die Therapie habe ich nie in meinem Sinne gemacht. Ständig waren da Alina und meine Eltern mit im Spiel. Für sie wollte ich das machen, mich zum besseren ändern. Die Diagnose Borderline kann ich zwar immer noch nicht akzeptieren...
 
.... aber ich habe immer mehr das Gefühl, endlich wieder ins Leben zurück zu finden. Und glaubt mir, nach meinen letzten Jahren lechze ich konstant danach. Ausserdem ist durch den Job so viel Neues losgelöst worden. Eine jahrelange Arbeitssuche geht nicht spurlos an einem vorbei.
 
Ausserdem sind da viele neue zwischenmenschliche Situationen und Kontakte, womit ich mich herumschlagen muss. Und für ein solches Sensibelchen mit enormen Selbstzweifeln und Selbsthass... keine leichte Aufgabe.
 
Aber eben, im Moment meistere ich das ganz gut! Und darum bleibe ich auf diesem Weg.

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